> Fendt T 595

Mit italienischen Wurzeln

27.06.2020
Bild & Text: Camping, Cars & Caravans

Wohnwagen-Spezialist Fendt hatte zeitweise auch Reisemobile im Programm. Im Gebraucht-Check muss ein Modell auf Iveco Daily - der Fendt T 595 - zeigen, was (noch) in ihm steckt.

Bereits 1988 stellte Fendt das erste Reisemobil vor. Nachdem die US-amerikanische AGCO-Corporation die komplette Fendt-Gruppe übernommen hatte, wurde der Konzern aufgeteilt. Die für den Investor uninteressantere Caravaning- Sparte wurde abgetrennt und 1998 an die Hobby-Gruppe verkauft. Damit endete vorerst der Reisemobilbau bei Fendt.

Erst acht Jahre später gab es erstmals wieder Reisemobile unter diesem Namen. Mit drei Teilintegrierten auf Basis des Iveco Daily ging es los. Allerdings liefen die Fahrzeuge weder bei Hobby noch bei Fendt vom Band. Gefertigt wurden die Mobile bei Giottiline in der Toskana.

Wie das Typenschild verrät, war der bei Händler Uwe Gante gecheckte Proband ursprünglich ein 3,5-Tonner. Mit der Umrüstung zum Freizeitfahrzeug wurde das Chassis auf vier Tonnen zulässige Gesamtmasse aufgelastet. Die Fahrerlaubnisklasse B ist daher nicht ausreichend. Camper mit der alten Führerscheinklasse 3 sind hier klar im Vorteil.

Geringe Laufleistung

Aus technischer Sicht gibt es am Fendt wenig zu bemängeln. An der vorderen Stoßstange zeigt sich eine beschädigte Lackstelle durch Steinschlag. Das Wohnmobil war bei der Besichtigung weder gewaschen noch aufbereitet. Der Lack war entsprechend matt. Nach einer Aufbereitung dürfte das Äußere wieder im alten Glanz erstrahlen.

Beim Blick unter die Haube fällt ein Luftschlauch auf, der mit Gaffa-Band repariert wurde. Das Ganze sieht aber aus wie ein dauerhaftes Provisorium. Da es sich um ein druckloses System handelt, ist es mehr ein Schönheitsfehler, der bei Gelegenheit behoben werden sollte. Ansonsten ist alles gut, der letzte Ölwechsel liegt erst 4.000 Kilometer zurück. Am Chassis und Unterboden gibt es nichts zu beanstanden. Mit dem Fahrzeug ist pfleglich umgegangen worden.

Bildergalerie

Wohnlicher Innenraum

Im Innenraum macht sich die Herkunft des Fendt bemerkbar. Das Möbeldesign ist typisch italienisch. Es ist wohnlich, nicht zu konservativ und setzt mit den blauen Polstern moderne Farbtupfer. Die Verarbeitungsqualität ist dabei auf deutschem Niveau. Durch die Metallscharniere lassen sich die Schrankklappen auch nach Jahren noch problemlos öffnen und schließen. Mit einer Halbdinette, den drehbaren Vordersitzen und einem Seitensitz können fünf Camper um den ausziehbaren Tisch sitzen. Die Polster sind, ebenso wie die Möbeloberflächen, in gutem Zustand.

Der Fendt T 595 hat zwei Einzelbetten im Heck. Während das linke Bett mit zwei Metern Länge heimische Abmessungen erreicht, fällt das rechte Bett mit 1,80 Meter deutlich kürzer aus. Auch in der Breite gibt es Unterschiede: Das rechte Bett ist mit 74 Zentimetern sechs Zentimeter schmaler. Damit bewegen sich die Bettenmaße im Bereich von Stockbetten. Zu einer großen Liegewiese umbauen lassen sie sich nicht, der Kleiderschrank am Kopfende verhindert das. Für eine große Garage sind die Betten zu tief angebracht, es gibt aber von außen erreichbare Staufächer.

Infobox

Den vollständigen Gebraucht-Check des Fendt T 595 mit allen technischen Daten und einem abschließenden Fazit finden Sie in der Juli-Ausgabe 2020 von Reisemobil International – als Download in unserem Shop oder im Zeitschriftenhandel.

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