> Reise Florenz, Italien

Die Einzigartige

15.02.2016
Text: Claus-Georg Petri | Bild: Michael Bertulat

Florenz ist seit 1982 Weltkulturerbe der UNESCO. Die Stadt am Arno vereint Kunst und Kultur der italienischen Renaissance auf einzigartige Weise.

Florenz, seit 1982 Weltkulturerbe der UNESCO, bündelt Kunst und Kultur der italienischen Renaissance. Für Reisemobilisten, die gern in die Toskana fahren, liegt die Stadt am Wegesrand.

Che Bella, welche Schönheit. Selbst den Italienern entlockt Florenz angesichts seiner Schönheit begeisterte Ausrufe. Etwa wenn sie auf der Piazza della Signoria lustwandeln die wenigen Schritte hinüber zu den Uffizien.

Doch etwas später mehr zu den Sehenswürdigkeiten. Zunächst gilt es für den reisemobilen Besucher, in Florenz ein Plätzchen zur Nacht zu ergattern. Allein drei Stellplätze weist der Bordatlas von Reisemobil International aus. Kein Problem also, irgendwo unterzukommen.

Wer jedoch seinen Florenz-Besuch verbinden will mit italienischem Schick, gepaart mit einem mordsmäßigen Ausblick über die Stadt von einem Pool aus, dem sei Camping Panoramico Fiesole empfohlen – eine prima Adresse im relativ umfangreichen Campingangebot rund um die Stadt.

Noch etwas: Wo auch immer Reisemobilisten ihr müdes Haupt betten, sie sollten ihr rollendes Zuhause genau dort stehen lassen. Sich mit dem Mobil ins Getümmel des verwirrenden Gassengeflechts der Stadt zu begeben, zerstört den schönsten Eindruck Florenz’. Öffentliche Verkehrsmittel, das eigene Rad, noch besser der hier übliche Motorroller oder eben die Füße machen den Besuch deutlich entspannter.

So. Nun aber los. Hinein in die Altstadt, die seit 1982 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört und zu den 40 meistbesuchten Städten auf der Welt. Kein Wunder, prägen deren Bild doch Bauwerke des romanischen, gotischen und des Renaissance-Stils.

Die berühmtesten Architekten ihrer Zeit haben sich hier ausgetobt. Deren Bauwerke, etwa die Basilica di Santa Maria Novella an der gleichnamigen weitläufigen Piazza, sind eine Zierde für die Stadt wie für die Zeit, in der sie entstanden sind.

Florenz erstrahlte zur voller Blüte, als die steinreiche Familie der Medici im 15. und 16. Jahrhundert hier ihre Macht entfaltete. Geistige Größen wie Dante Alighieri, Begründer der italienischen Sprache, die Universalgenies Michelangelo Buonarotti und Leonardo da Vinci, der Dichter Boccaccio und der Maler Botticelli lebten hier – und hinterließen ihre sehenswerten Spuren.

Auf denen wandelt, wer nördlich des Arno durch Florenz flaniert. Alles überragend ist die Bischofskirche, die Kathedrale Santa Maria del Fiore mit ihrem 82 Meter hohen Glockenturm. Die weltberühmte rot gedeckte Kuppel ist Werk des Architekten Filippo Brunnelleschi, der sie von 1418 bis 1436 erbaute. Er selbst, besser gesagt: seine Statue, sitzt noch heute in dem Gotteshaus und blickt hinauf ins Rund – staunend, dass er diese Kuppel tatsächlich erschaffen hat.

Gerade mal 500 Meter südlich befindet sich die Piazza della Signoria. Hier zeigt die offene Säulenhalle Loggia della Signoria bedeutende Figuren aus der Renaissance. Vor allem aber steht an dem Platz der mächtige Palazzo Vecchio. Dieser einstige Sitz der Zunftvorsteher, der Stadtherrschaft und die Residenz des Großherzogs wurde schon von 1299 bis 1314 erbaut.

Unmittelbar davor steht David. Jene Marmorstatue, die Michelangelo Buonarotti 1501 bis 1504 formte, gilt als Abbild des perfekten Menschen – aus Sicherheitsgründen hier nur als Kopie, aber nicht minder beeindruckend.

Im Palazzo Vecchio sind die Innenhöfe zu besichtigen mit der grazilen Fontana. In den Sälen des Palastes verharren Statuen. Gemälde zeigen, wie einst namhafte Künstler die Welt gesehen haben. Die Decken sind teils mit Fresken verziert.

Als wäre damit die Kunst noch nicht geballt genug, erstrecken sich vom Palazzo Vecchio aus die Uffizien. Einst hatten die Medici die Gebäude für die Verwaltung errichtet. Seit 1581 indes bergen sie eines der berühmtesten Museen der Welt und die größte Gemäldesammlung der Renaissance. Weil dort Werke zu sehen sind von Raffaello, Leonardo und Michelangelo, aber auch Rubens, Rembrandt und Dürer, ist der Andrang entsprechend groß: Vor der Venus von Botticelli ist die Schlange ähnlich lang wie vor der Mona Lisa im Pariser Louvre.

Gut dran also, wer Zeit hat oder sich den rechten Reisetermin aussuchen kann – eben wie Wohnmobilisten das gern machen. Dann bleibt auch noch genügend Zeit, über die Ponte Vecchio zu bummeln. Auf dieser womöglich meistfotografierten Brücke der Welt bieten kleine Läden genau das an, was bei Touristen hoffentlich hoch im Kurs steht: Schmuck.

Grund für die etwas einseitige Auswahl des Sortiments: Früher verkauften Metzger auf der Brücke Wurst und Fleisch. Ihre Abfälle kippten sie einfach ins Wasser. Das stank – auch der Stadtverwaltung. Die verfügte, dass nur noch Schmuckläden ihren Glitzer feilbieten dürfen. Und so ist es bis heute geblieben.

Wer nun aber trotzdem Hunger oder Durst verspürt, findet in Florenz problemlos ein Straßencafé. Doch aufgepasst: Die Preise haben es in sich. Ein Blick auf die Speisekarte ist ratsam. Und auch in der größten Stadt der Toskana gilt: Lieber um eine Ecke mehr weg vom Touristenrummel, und die Preise nähern sich der Erträglichkeitsgrenze.

Dass die Preise dort, wo die Attraktionen locken, höher liegen, hat auch in Florenz
einen einfachen Grund: Kunst geht eben nicht nur einher mit Kultur. Sie harmoniert auch mit dem Kommerz.

Mobil in Florenz

Florenz ist Haupt- und größte Stadt der Toskana 
mit 377.200 Einwohnern. Im Großraum leben 
1,5 Millionen Menschen. Florenz ist bekannt für seine Geschichte, seine Kunst und seine Pracht. Zu Reichtum kam die Stadt im 15. und 16. Jahrhundert als Zentrum des mittelalterlichen Finanz- und Handelswesens. Noch heute bietet Florenz viele kleine und große Märkte. Das historische Zentrum lockt Besucher aus aller Welt an. Das Forschungsteam von Euromonitor International hat Florenz 2013 mit 4,2 Millionen Besuchern weltweit an 40. Stelle der meistbesuchten Städte gesetzt. Seit 1982 zählt Florenz zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Info: Touristinformation, Piazza della Statione 5 (Bahnhofsplatz), Florenz, Tel.: 0039/055/212245, www.firenzeturismo.it

Campingplätze:
Camping Firenze, Viale Generale Carlo Alberto dalla Chiesa 1-3, I-50136 Florenz, Tel.: 0039/055/4698300, www.ecvacanze.it

Camping Internationale Firenze, Via San Cristofano 2, I-50023 Bottai, Tel.: 0039/055/2374704, www.campinginternazionalefirenze.com
Camping Villa di Camareta, Viale Augusto Righi 2, I-50137 Florenz, Tel.: 0039/055/601451, www.aighostels.it
Camping Panoramico, Via Peramonda 1, I-50014 Fiesole, Tel.: 0039/055/599069, www.campingpanoramicofiesole.com
Camping Village II Poggetto, Il Poggetto 143, I-50067 Troghi, Tel.: 0039/055/8307323, www.campingilpoggetto.com
Norcenni Girasole Club, Via Norcenni 7, I-50063 Figline Valdarno, Tel.: 0039/055/915141, www.ecvacanze.it
Bewertungen und Tipps zu den Campingplätzen und der Region finden Sie bei Campanio.

Reisemobilstellplätze Florenz (alle drei Plätze siehe Bordatlas Europa 2016 von Reisemobil International, Seite 234):
OT Careggi: P am Sport- und Kulturzentrum Il Poggetto, Via Michele Mercati 24/B, Tel.: 0039/055/481285, www.flog.it
OT Scandicci: Social Camper Firenze, Via di Scandicci 241, Tel.: 0039/3276910094
OT Sesto Fiorentino: Antica Etruria, Via Ferrucio Parri, Tel.: 0039/3457021922, www.anticaetruria.it

Verkehrsregeln in Italien (Auszug):
Zulässige Höchstgeschwindigkeit bis 3,5 Tonnen inner-/außerorts: 50/90 km/h, Schnellstraße/Autobahn 110/130 km/h. Zulässige Höchstgeschwindigkeit über 3,5 Tonnen inner-/außerorts: 50/80 km/h, Schnellstraße/Autobahn 80/100 km/h. Tagsüber herrscht Lichtpflicht. Warnwesten für alle Insassen erreichbar im Innenraum. Parken an schwarz-gelben Bodenmarkierungen verboten. Promillegrenze: 0,5.

Infobox

Den vollständigen Städtetipp lesen Sie in der März-Ausgabe 2016 der Reisemobil International.

Redaktion
Claus-Georg Petri
Claus-Georg ist seit 1995 bei der Reisemobil International und ist Experte für Reisen und Hintergründe und alles Mögliche.
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