Man sieht sie immer öfter auf deutschen StraĂen: Die Wohnmobile mit dem blauen Ahornblatt im Logo. Im vergangenen Jahr verkaufte der Hersteller aus Speyer rund 1.500 Wohnmobile â ein Viertel mehr als im Jahr zuvor. Bekannte sie die Fahrzeuge von Ahorn fĂŒr ihr attraktives Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis und die besondere Basis: Kein anderer Serienhersteller verwendet derzeit den Renault Master. Mit dem bulligen KĂŒhlergrill des jĂŒngst ĂŒberarbeiteten Franzosen ist EigenstĂ€ndigkeit schon mal garantiert.
FĂŒr den Profitest fĂ€llt die Wahl auf einen Ahorn Camp T 590. Der Teilintegrierte ist mit 5,99 Meter LĂ€nge das kĂŒrzeste Fahrzeug im Programm. Der Grundriss: Ein LĂ€ngsdoppelbett neben dem Bad im Heck, auf der Beifahrerseite ein kompakter KĂŒchenblock und vorn eine Halbdinette mit drehbaren Fahrerhaussitzen. Das Testfahrzeug war mit dem optionalen Hubbett ĂŒber der Sitzgruppe ausgestattet und trĂ€gt deshalb den Namenszusatz âPlusâ. Zusammen mit der umbaubaren Sitzgruppe können bis zu vier Camper im Ahorn auf Tour gehen. Preis: Ab 41.800 Euro.
Tolles RaumgefĂŒhl
Wer den Teilintegrierten betritt, wĂ€hnt sich in einem gröĂeren Fahrzeug: Da die Blickachse von den Vordersitzen bis zur Heckwand reicht, bietet der T 590 ein sehr groĂzĂŒgiges RaumgefĂŒhl. Helles Holz und die eleganten, weiĂen Oberschrankklappen mit versteckten Griffen verstĂ€rken diesen Eindruck noch. Das Mobiliar ist stabil und klappert auch unterwegs kaum. Ărgerlich sind hingegen Kleinigkeiten wie der schlecht haltende Verschluss der WĂ€scheschranktĂŒr zwischen KĂŒche und Bad â in beinahe jeder Kurve öffnete sich die TĂŒr von selbst.
Dominiert wird der Innenraum vom LĂ€ngsbett. Es ist mit 2,30 Meter sehr lang geraten â zu lang, denn das Raumangebot der Sitzgruppe leidet darunter merklich. Typisch fĂŒr einen Grundriss mit seitlichem Bett ist dessen recht geringe Breite von 1,30 Meter. Mitunter freut sich der zweite Reisende da ĂŒber das elektrisch bedienbare Einzelhubbett (1.190 Euro) ĂŒber der Sitzgruppe, das ebenso wie das Heckbett mit einer bequemen Matratze auf einem Lattenrost aufwartet.
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Was bietet der Ahorn Camp T 590 auĂerdem?
Die KĂŒche ist vollstĂ€ndig ausgestattet, bietet aber recht wenig Stauraum. Auch der KĂŒhlschrank, der nur gebĂŒckt zu erreichen ist, wartet mit ĂŒberschaubarem Volumen auf. Im Bad freut sich der Camper ĂŒber ein serienmĂ€Ăiges Fenster. So lĂ€sst sich der Raum nicht nur gut lĂŒften, man kann die ausziehbare Duschbrause auch drauĂen verwenden. Der Eingang zum Bad ist allerdings recht eng geraten, zudem mĂŒssen Reisende ĂŒber eine hohe Stufe steigen.
Ăberzeugen kann das Basisfahrzeug des Ahorn, der Renault Master. Serie ist ein 145-PS-Twinturbo-Diesel, der krĂ€ftig anschiebt, aber auch mit etwas erhöhtem Spritverbrauch auffĂ€llt. Der T 590 fĂ€hrt sich handlich, komfortabel und sicher. Allerdings versteckt Ahorn den Beifahrerairbag im Renault-Chassis-Paket, das damit zur Pflichtoption wird. Mit sinnvoller Zusatzausstattung wie Markise, RĂŒckfahrkamera, Hubbett und Chassis-Paket klettert der Preis schnell in Richtung 50.000 Euro â was immer noch ein sehr faires Angebot darstellt.
Denn auch Konstruktion und Verarbeitung können sich sehen lassen. WĂ€nde, Dach und Boden aus GfK-Sandwich sowie serienmĂ€Ăige Rahmenfenster stehen auf der Habenseite. Die einfache Styropor-Isolierung und die oder andere VerarbeitungsschwĂ€che auf der anderen Seite. Welche Details das genau sind und womit der Ahorn Camp T 590 positiv wie negativ noch hervorsticht, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Reisemobil International.
Infobox
Den ausfĂŒhrlichen Profitest des Ahorn Camp T 590 mit allen technischen Daten, den Ergebnissen auf Testparcours und Waage sowie einem abschlieĂenden Fazit lesen Sie in der neuen August-Ausgabe von Reisemobil International â jetzt im Zeitschriftenhandel oder in unserem Web-Shop.