Winter, Zeit der geschlossenen Vergnügungsparks. Karussells und Achterbahn machen Pause, Zuckerwatte und Eiskugeln sind nicht gefragt. Dennoch ist in Tripsdrill im schwäbischen Cleebronn, gut 20 Kilometer südwestlich von Heilbronn, etwas los. Zwar schlummern auch hier die Fahrgeschäfte, und der Erlebnispark hat die Pforten fest verschlossen. Nicht aber das angrenzende Wildparadies: Hier, direkt neben dem Stellplatz von Tripsdrill, erstreckt sich auf 47 Hektar ein bewaldetes Gelände, auf dem Wildschwein, Rotwild und Auerochs, vor allem aber Wildkatze, Luchs und Wolf ein Refugium für sich beanspruchen. Dieser Wildpark hat das ganze Jahr über geöffnet – Besucher sind also auch im Winter willkommen. Im Jahr 1972 öffnete die naturnahe Anlage erstmals ihre Tore. Seither hat sich der Wildpark stark entwickelt und beheimatet mehr als 60 Tierarten.
Zu ihnen gehören die Europäischen und die Polarwölfe. Tiere zu halten besitzt in Tripsdrill Tradition: Schon 1956 gründete Kurt Fischer, Vater der heutigen Besitzer, einen Tierpark direkt neben der Altweibermühle, die noch heute Teil des Parks ist. 1970 baten die Oberforstdirektion Stuttgart und die Gemeinde Cleebronn die Betreiberfamilie, einen naturnahen Wildpark zu eröffnen, um den Fremdenverkehr in der Region zu beleben – zwei Jahre später startete der Betrieb mit 35 Hektar.
Rundweg durch das Wildparadies Tripsdrill
Am Anfang des Rundwegs durch das Wildparadies erleben Besucher einige Wildtiere hautnah: Der Fußweg führt durch Freigehege direkt am Dam- und Dybowskiwild vorbei. Sehr zur Freude der Kinder dürfen sie die Tiere sogar streicheln und sich das Futter aus der Hand fressen lassen. In einem weiteren Gehege warten Muntjaks. Diese scheuen Zwerghirsche stammen aus Asien. Täglich außer freitags um 14.30 Uhr zeigen die Europäischen Wölfe im Wildparadies, wie viel Hunger sie haben. Bei der Fütterungsrunde lernen die Besucher Verhalten und Lebensweise der Tiere kennen. Der letzte Wolf in Württemberg wurde 1847 geschossen. Im Jahr 1992 kam der erste Wolf zurück in die Region – ins Wildparadies Tripsdrill.
Luchse leben seit den 90er Jahren in dem Wildpark nur einen Wildkatzensprung von den Wölfen und Bären entfernt – auch sie gehören zum festen Programm bei der Wildfütterung. Erkennungsmerkmale der katzenartigen Vierbeiner sind die Ohrbüschel, die langen Beine, der kurze Schwanz und der Backenbart. Seit 2018 tummeln sich auch Europäische Fischotter im Gelände. In der Saison werden sie täglich, außer freitags, um 13.45 Uhr gefüttert. In einem nahegelegenen Gehege zeigen sich Waschbären und Frettchen. Frech und flink sichern sie sich ihr Futter, bevor ein anderer es ihnen stibitzt. In einem Gehege mit Kletterbäumen und heimischen Pflanzen toben sich die Vierbeiner aus – ein putziger Anblick.
Infobox
Stellplatz am Erlebnispark Tripsdrill
Wildparadies-Tripsdrill-Straße 2, Tel.: 07135/999333, www.tripsdrill.de, 49°1’52.78″N/9°3’4.63″E.
Camping-Wiese zwischen Erlebnispark und Wildparadies, 2 km vom Ortszentrum entfernt. 30 Stellplätze auf Wiese, Schotter. WC, Dusche. Anmeldung an der Rezeption in der Sommersaison bis spätestens 22.00 Uhr, in der Wintersaison bis spätestens 20.00 Uhr. Ganzjährig geöffnet.
10 € inkl. Dusche, WC. Jede weitere Pers. 5 €, Kind (bis 4 J.) gratis.
Weitere Stellplatz-Tipps und Inspiration für Ihren nächsten Trip mit dem Wohnmobil finden Sie hier.