> Unterwegs entdeckt: Automobilmuseum Mulhouse

Nein, doch, ooh!

12.06.2023
Text: Claus-Georg Petri | Bild: Alexis Toureau, Gaumont, Getty-reporters associés, Jörg Hartwig, Redaktion

Louis de Funès und die Autos aus seinen Filmen sind jetzt im Nationalen Automobilmuseum zu sehen: Schmunzeln direkt neben dem Stellplatz der weltbekannten Fahrzeugsammlung Schlumpf.

Im Elsass kommen Oldtimer-Freunde auf ihre Kosten – im Nationalen Automobilmuseum in Mulhouse. Als wäre das nicht genug, begeistert die Sammlung der Brüder Schlumpf obendrein Fans von Louis de Funès (1914 bis 1983): Noch bis zum 5. November 2023 zeigt das weltgrößte Automobilmuseum berühmte Autos aus den Filmen des französischen Komikers.

Prima für Reisemobilisten mit Hang zum Auto wie zum Film: Direkt neben dem Museum können sie auf einem Parkplatz mit Schranke übernachten. Sie besuchen also das weltgrößte Automobilmuseum direkt von den eigenen mobilen vier Wänden aus – so wie die Sonderschau „Unterwegs mit Louis de Funès“. Zu der gehören die 2CV-Ente aus „Scharfe Sachen für Monsieur“, der Citroën DS aus „Onkel Paul, die große Pflaume“ und „Die Abenteuer des Rabbi Jacob“ sowie der Citroën Méhari der Gendarmen von Saint Tropez.

Die Fahrzeuge sind wichtiger Bestandteil der lustigen Filme des komischen Genies, dessen Mimik und Hektik als seine Markenzeichen gelten. Der Dialog „Nein, doch, ooh“ aus dem Film „Hasch mich, ich bin der Mörder“ ist geradezu legendär und immer wieder gern zitiert. Um die Welt des Kinos möglichst lebendig werden zu lassen, vereint die Ausstellung Automodelle aus Filmen und Plakate, Filmfotos und Requisiten.

In den Komödien mit Louis de Funès geht es hoch her. Autos spielen dabei eine wichtige Rolle und werden auch gern mal zerlegt – nachzuempfinden im Museum.
Foto: Louis de Funès und Bourvil in „Scharfe Sachen für Monsieur", Copyright: Gaumont

Kuratiert wird die Sonderschau von Nora Ferreira, Direktorin des Museums Louis de Funès in Saint Raphaël, Partnerin der Ausstellung. Die Reise beginnt mit den 1960er-Jahren, einer Zeit, in der das Auto auch für viele Franzosen zum Symbol für Freiheit und Wohlstand wurde. Die legendäre Ente, eine Ikone der damaligen Zeit, war auch der Star eines Films aus dem Jahr 1965 und einer Eröffnungsszene, die Kult geworden ist: In „Scharfe Sachen für Monsieur“ wurde Bourvil plötzlich durch den Zusammenprall mit dem Rolls-Royce von Louis de Funès gestoppt, findet sich dann am Steuer eines völlig zerlegten Citroën 2CV wieder.

Dank der Ausstellung eines Rolls-Royce und des Originalmodells der Ente aus dem Film, wird diese Szene erstmals nachgestellt. Dieser Raum hebt auch den Citroën DS in den Himmel, ein damals revolutionäres Auto mit dem Beinamen „die Göttliche“. Es wurde von General de Gaulle übernommen, und ist eines jener Modelle, die am häufigsten in den Filmen von Louis de Funès auftauchen: „Die Abenteuer von Rabbi Jacob“, „Balduin, der Ferienschreck“, „Onkel Paul, die große Pflaume“, „Scharfe Kurven für Madame“, nicht zu vergessen die fliegende Version, die speziell für „Fantômas“ geschaffen wurde.

Der Besucher entdeckt dann das berühmteste Modell der Filme von Louis de Funès: den Citroën Méhari aus der Serie „Der Gendarm von Saint Tropez“, der dank des Erfolgs der Saga über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt wurde. 1964 zog diese Komödie weltweit mehr als acht Millionen Zuschauer an.

Der zweite Teil ist den Ferienreisen gewidmet und erinnert an „Balduin der Ferienschreck“ von Jean Girault. Hier bietet das Museum einen besonderen Raum, um auch Kindern die Welt des Automobils und des Kinos spielerisch aus mehreren Blickwinkeln näherzubringen. Darüber hinaus werden im renovierten Vorführraum des Museums Ausschnitte aus Filmen gezeigt.

Anschließend taucht die Ausstellung in die 1970er-Jahre ein: „Alles tanzt nach meiner Pfeife“ beginnt mit einer höllischen Verfolgungsjagd, bei der Louis de Funès am Steuer seines Coupés Fiat 124 gegen die damaligen Sportwagen antritt. Der Besuch geht weiter mit „Die Abenteuer des Rabbi Jacob“, einem Film, der auch wegen des Dialogs „He Rabbi, warum hast Du keinen Vollbart?“ – „Den hab ich jemanden geschenkt, der überhaupt keinen hat“, unvergesslich ist.

Die 1970er-Jahre sind auch das Jahrzehnt von „Brust oder Keule“, „Der Querkopf“, „Balduin der Sonntagsfahrer“ oder sogar „Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe“. Zum Abschluss des Abenteuers befasst sich die Ausstellung mit den Verbindungen, die Louis de Funès mit Autos außerhalb vom Film hatte, da er einige Modelle seiner Zeit besaß. Hier wie dort: Louis de Funès ist also quasi immer dabei.

Wohnmobil-Stellplatz neben dem Museum
Foto: Redaktion

Infobox

Infos

Übernachten: Der Park-/Stellplatz befindet sich direkt vor dem Eingang des Museums. Dort dürfen Reisemobile über Nacht stehen, der Parkplatz ist nachts mit einer Schranke geschlossen. Die Gebühr pro Tag beträgt zwei Euro. Kein Service.

Die Sammlung Schlumpf in Mulhouse ist mit 25.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche das größte Automobilmuseum der Welt. Zu sehen sind mehr als 500 Oldtimer, besonders aus der Anfangszeit des Autos bis in die 1930er-Jahre. Diese Fahrzeuge haben die Brüder Fritz und Hans Schlumpf gesammelt. Die Sonderausstellung „Unterwegs mit Louis de Funès“ läuft noch bis 5. November 2023, es gibt Erläuterungen auch in deutscher Sprache.

Adresse: Musée National de l’Automobile, Besuchereingang und Park-/Stellplatz: 17 Rue de la Mertzau, F-68100 Mulhouse, Tel.: 0033/3/89332323, www.musee-automobile.fr

Zum Weiterlesen: Mehr Stellplatz-Tipps finden Sie hier.

Redaktion
Claus-Georg Petri
Claus-Georg ist seit 1995 bei der Reisemobil International und ist Experte für Reisen und Hintergründe und alles Mögliche.
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