Genauso stellen sich Urlauber einen Aufenthalt in einer mittelgroßen Stadt in Norddeutschland vor: Schon auf dem drei Kilometer langen Weg vom Reisemobilstellplatz in die Altstadt – zu Fuß oder besser per Rad gut machbar – begleiten sie Möwengeschrei. Im Hafen, der sich wie ein langer Sack ins Land hineinbeutelt, ziehen Jachten ihre Bahn.
Reisemobilisten finden ihr Refugium am Hafen im industrialisierten Teil des östlichen Ufers. Das Ambiente ist nicht so heimelig wie in manch vergleichbarer Stadt. Aber: Die mobilen Gäste genießen den Blick auf die Hafeneinfahrt. Die Ver- und Entsorgungsanlage befindet sich nebenan in der städtischen Kläranlage.
Auf der Westseite des Hafens, wo die Stadt sich ballt, heißt Flensburg seine Gäste auf vielfältige Art willkommen. Wahrzeichen ist das Nordertor. Von dort geht‘s am Kai entlang bis zum Historischen Hafen. Mehr als 200 Segelschiffe lagen hier im 16. Jahrhundert vor Anker.
Heute dümpeln hier Gaffel- und Traditionssegler neben dem Salondampfer „Alexandra“ aus dem Jahr 1908, von den Flensburgern kurz „Alex“ genannt. Tipp: Das Schiff bietet Sonntagsfahrten auf der Flensburger Förde an: www.dampfer-alexandra.de. Andere Gelegenheiten zum Mitsegeln finden sich hier: www.historischer-hafen.de.
Flensburger Kaufleute handelten mit Heringen, Zucker und Tran. Sie bauten ihre Häuser zwischen Hafen und Großer Straße/Holm (heute Fußgängerzone) als Wohn-, Kontor- und Lagerhäuser. Vorn zur Straße wohnte die Familie und hatte ihr Kontor. Im Hinterhaus logierten die Dienstboten. Dahinter befanden sich Speicher und Lagerräume. So waren sie nah am Hafen, und die Waren konnten schnell vom Schiff in die Speicher gebracht werden.
Heute sind die Höfe Schmuckstücke und einen Besuch wert. Kleine hübsche Geschäfte und Restaurants sind von der Fußgängerzone aus zu entdecken. Im Sommer finden im Rahmen der Flensburger Hofkultur überall Konzerte statt. Tipp: Die Höfe sind im Stadtplan der Touristinformation Flensburg eingezeichnet, www.flensburger-hofultur.de.
Geschichten über Stadt und Leben am Meer sind gesammelt und aufbereitet im Schifffahrtsmuseum direkt am Hafen, Schiffbrücke 39. Tipp: Die Sammlung enthält auch das Rum-Museum. Schließlich ist Flensburg durch die hochprozentige Spezialität weltweit berühmt: www.schifffahrtsmuseum.flensburg.de.
Deutschlandweit ist die Stadt auch bei Nicht-Nordlichtern durch ganz andere Dinge berühmt: Pils und Punkte. Freunde des Flensburger Bieres besuchen die Braustätte in der vom Stellplatz knapp vier Kilometer entfernten Straße Munketoft 12 im Süden der Stadt. Der Eintritt kostet Montag bis Freitag, jeweils um 10 und 14 Uhr pro Person 9,50 Euro und um 18 Uhr 12,50 Euro. Samstags um 10 Uhr (nur Mai bis September) ist der Gast für 12,50 Euro dabei.
Tipp: Teilnehmer müssen sich mindestens vier Wochen vorher anmelden, www.flens.de.
So, und jetzt zu den Punkten. Die schlummern in der Verkehssünderkartei, Teil des Kraftfahrt-Bundesamtes in der Fördestraße 16. Für Urlauber wohl weniger interessant.
Da lohnt es sich eher, das nähere Umland zu erkunden. Etwa das nur zehn Kilometer entfernte Schloss Glücksburg, eines der bedeutendsten Wasserschlösser Nordeuropas (www.schloss-gluecksburg.de). Oder einfach die Strände, die sich über die Flensburger Förde hin bis zur Ostsee erstrecken.
Das Reisemobil ist in jedem Fall ganz schnell wieder erreicht.
Mobil in Flensburg
Flensburg ist mit 84.700 Einwohnern drittgrößte Stadt in Schleswig-Holstein. Perle ist die Altstadt mit ihrem Historischen Hafen. Das maritime Leben spürt der Besucher in Flensburg auf Schritt und Tritt.
Info: Touristinfo Flensburg, Rote Straße 15-17, Flensburg, Tel.: 0461/9090920, www.flensburger-foerde.de
Stellplatz-Tipp: Reisemobilplatz Flensburg, Am Industriehafen/Ladestraße des Industriehafens, Kontakt über Touristinfo Flensburg
Camping-Tipp: Ostseecamp Glücksburg-Holnis, An der Promenade 1, D-24960 Glücksburg, Tel.: 04631/622071, www.ostseecamp-holnis.de (14 Kilometer von Flensburg entfernt)
Fördecamping Bockholmwik, Bockholmwik 19, 24960 Munkbrarup, Tel.: 04631/2088, www.foerdeferien-bockholmwik.de (13 km)
Camp Langballigau, Strandweg 3, 24977 Langballigau, Tel.: 04636/308, www.campingplatz-langballigau.de (16 km)
Infobox
Den vollständigen Städtetipp lesen Sie in der September-Ausgabe 2016 der Reisemobil International.