Unterwegs im Reisemobil kochen – statt Fertigmahlzeiten und dem ewig gleichen Steak vom Grill darf es auch mal Sterneküche sein. Auf die richtigen Zutaten, etwas Kreativität und den Spaß am Kochen kommt es an.
Und so sieht ein typischer Tag auf der „The Way of Taste“-Tour von Wohnmobilhersteller Carado aus: Ruhig schlängelt sich der Integrierte durch die Landschaft. Felder auf der einen, Weinstöcke auf der anderen Seite und im Hintergrund Berge.
An Bord: einer von 24 Spitzenköchen, die an dem einjährigen Projekt in Deutschland, Österreich und der Schweiz teilnehmen, unterwegs zu einem Erzeuger. Dort holt er sich die Zutaten für seine neueste kulinarische Kreation, die er später in der Küche des Fahrzeugs zubereitet.
Der Raum im Reisemobil mag zwar begrenzt sein, aber dafür liefern Obst und Gemüse, Käse und Wurst frisch vom Bauernhof jede Menge Inspiration. So wie die Region, in der das Reisemobil gerade anhält.
Die Video- und Rezeptbibliothek auf dem „The Way of Taste“-Blog wächst kontinuierlich. Es lohnt sich, regelmäßig vorbeizuschauen, neue Persönlichkeiten aus ausgezeichneten Spitzenrestaurants kennenzulernen und deren Kreationen für unterwegs auszuprobieren.
Die faszinierenden Reportagen aus der Way of Taste-Tour 2018 können Caravaning-Fans wie Freunde der gehobenen Küche auf dem Blog finden. Dort gibt es auch alle Rezepte zum Nachkochen. Gut ist, an Bord des Reisemobils einen Backofen zu haben. Reisemobil International hat sich das Porträt von Michael Reis, Küchenchef des Johanns in Waldkirchen, genauer angeschaut.
Video
Michael Reis, Johanns in Waldkirchen
„Der mangelnde Platz ist vielleicht ein Handicap bei der Zubereitung eines Gerichts, aber keine Ausrede, nicht auch in einem Wohnmobil hochwertig zu kochen“, betont Michael Reis, Küchenchef des Restaurants Johanns in Waldkirchen. Der 34-Jährige ist einer von insgesamt 24 Köchen, die bei der Aktion The Way of Taste von Hersteller Carado Lust auf das Erlebnis Kochen im Reisemobil machen wollen.
Flugs brutzelte Michael Reis in dem Carado I 447 eines seiner Lieblingsgerichte mit Kräutern, die zufällig neben dem Stellplatz wuchsen. Er habe extra ein Gericht ausgesucht, das alle Geschmäcker des Bayerischen Waldes vereine. Hier hat er 2012 ein Gourmet-Restaurant eröffnet. Reis hält es für die Verantwortung der Köche, dass ein Teil der Hauptzutaten aus dem Umfeld des Restaurants kommt. „Ich bestelle keine Taube in Frankreich, wenn es vor Ort einen sehr guten Geflügelbauern gibt.“
Rezept von Michael Reis: Auf Salzstein gegarte Bachforelle mit gedämpftem Spargel, weißen Erdbeeren, Rahm und Getreide
Zutaten (für zwei Personen)
- 1 Bachforelle 600 bis 800 g
- 6 Stangen weißer Spargel
- 8 weiße Erdbeeren
- 20 g Amarant (gepufft)
- 40 g Sauerrahm
- 40 g Crème fraîche
- 1/2 Limette
- 2 EL Schnittlauch (fein geschnitten)
- 2 Zweige wilde Kamille
- außerdem: Distelöl, Spargelessig, Salz, Kapuzinerkresseblätter, Quatre-épices
Zubereiten
Die Forelle sorgfältig filetieren und entgräten. Einen Salzstein im vorgeheizten Backofen bei 120 Grad 30 Minuten aufheizen. Den Stein aus dem Ofen nehmen und die Forellenfilets mit der Hautseite nach unten auf den Salzstein legen. Bei Zimmertemperatur 10 bis 12 Minuten garen. Anschließend den Fisch vorsichtig vom Salzstein nehmen, die Haut abziehen und mit Distelöl bestreichen. Mit Salz würzen.
Für den gedämpften Spargel die Stangen gründlich schälen und in gleichmäßig dünne Scheiben (2 bis 3 mm) schneiden. Die Spargelscheiben auf einen kleinen Streifen Backpapier leicht überlappend auflegen. Nun einen Topf mit etwas Wasser zum Kochen bringen und die wilde Kamille hineingeben. Einen Bastkorb darüber stellen und die beiden Backpapierstreifen mit dem Spargel hineingeben. Den Deckel schließen und für 8 bis 10 Minuten bissfest dämpfen.
Den gepufften Amarant mit 4 EL Distelöl verrühren und mit Salz und Quatre-épices abschmecken.
Sauerrahm und Crème fraîche in einer kleinen Schüssel zusammen verrühren, mit Saft und Schale einer halben Limette abschmecken, in eine kleine Dosierflasche füllen und bis zur Weiterverwendung kühlen.
Die weißen Erdbeeren kurz waschen, halbieren und mit dem fein geschnittenen Schnittlauch sowie einigen Tropfen Distelöl vermischen. Kurz vor dem Anrichten die Kapuzinerkresseblätter mit etwas Spargelessig marinieren.
Guten Appetit.