> Freistehende Vorzelte für kompakte Camper: Alles zu Keder, Gestänge- und Luftzelte

Wohnraumerweiterung: Vorzelte für Camper

08.05.2025
Text: Philipp Pilson | Bild: Philipp Pilson, Karsten Kaufmann

Vorzelte für Camper sind schnell aufgebaut und vergrößern den Wohnraum auf dem Campingplatz ungemein. Steht ein Ausflug an, bleiben die Drive-Away-Vorzelte als Basislager und Stauraum kurzerhand auf dem Platz freistehend zurück. So finden Sie das passende Wohnmobil- oder Campingbus-Vorzelt.

Mehr Platz und mehr Schutz vor Sonne, Wind und Wetter – es gibt viele gute Gründe, sich ein Vorzelt für den Camper anzuschaffen. Mit Schleuse verbunden entsteht in wenigen Minuten zusätzlicher Wohnraum vor dem Fahrzeug, der trockenen Fußes zu erreichen ist.

Dieser Platz schafft Privatsphäre, einen gemütlichen Aufenthaltsort am Abend sowie bei schlechtem Wetter und fungiert als Abstellfläche für das liebste Equipment. Und wenn doch mal Gäste vorbeischauen oder die Kinder ihr eigenes Reich einfordern, sind mit einhängbarer Innenkabine sogar zusätzliche Schlafplätze drin. Klingt verlockend. Doch wie finde ich ein passendes Modell für meine Ansprüche?

Darf es ein Luft- oder doch lieber Stangenvorzelt sein, das an der Seitenwand mit Aufbautür oder Schiebetür angedockt wird? Oder doch lieber ein Modell für die Markise, bei dem sich die Seitenwände nach Bedarf herabrollen lassen? Oder reicht womöglich ein Heckzelt oder Tarp?

Freistehende Vorzelte mit Drive-Away-Funktion stehen im Fokus von Campingbus- und Kastenwagenfahrern mit Anschlusshöhe 180 bis 220 Zentimetern, die ohnehin wenig Platz an Bord haben. Größere Wohnmobile sind auf den zusätzlichen Platz im Zelt nicht unbedingt angewiesen. Sie verweilen selten mehrere Tage auf einem Campingplatz und verlassen ihn regelmäßig für Tagestrips, was den Aufbau eines freistehenden Vorzeltes nur bedingt rechtfertigt – aber es gibt Ausnahmen.

Der Markt bietet eine Vielzahl an Zelttypen und Formen (Tunnel, Pavillon etc.), je nach Familiengröße, Verweildauer auf dem Platz und persönlichem Geschmack. Dieser Bereich wird fortlaufend erweitert. Als Entscheidungshilfe werfen wir einen Blick auf ausgewählte, teils neue Zeltmodelle: Vango Versos Air Low, Kampa Cross Air TC, EuroTrail San Marino Air, Outwell Talladega Air und Vango Tailgate Hub II Low als einziger Vertreter mit Gestängezelt. Weitere Vorzelte für Wohnmobile finden Sie bei großen Zeltherstellern wie Dwt-Zelte, Isabella, Wigo-Zelte oder Dorema.

Welche Wassersäule sollte das Zelt aushalten, damit es dauerhaft regendicht bleibt? Das nötige Mindestmaß von 3.000 Millimetern ist bei den meisten Herstellern Standard, 6.000 Millimeter wie beim Kampa-Vertreter schon richtig viel. Aber: Diese Werte sind nicht in Stein gemeißelt, da sich mit der Zeit durch Reibung die Beschichtung reduziert. Reißverschlüsse bleiben Schwachstellen, dafür haben alle Hersteller, mal mehr, mal weniger clever Streifen integriert, die verhindern sollen, dass dort Wasser eindringt. Kleine Vordächer sind eindeutig von Vorteil.

Moskitonetze sind ein wichtiger Faktor für die Zelttester: Eine gute Belüftung und keine nervenden Insekten im Zelt wünschen sich alle Camper.

Wichtige Randnotiz: Der Durchschnittspreis eines hochwertigen Vorzelts ist nicht ohne. Rund 800 Euro müssen Camper investieren – mit Ausreißern nach oben. Dazu addieren sich noch entsprechende Schleusen zum Andocken an den Camper und Zubehör wie eine einhängbare Schlafkabine oder eine elektrische Pumpe. Eine Hubpumpe ist bei allen Modellen dabei. Auch dadurch liegt das Gewicht der Luftzelte zwischen 19 und stolzen 25,2 Kilogramm.

Luft- oder Stangenvorzelt? Die Vor- und Nachteile auf einen Blick

Modelle mit Luftgestänge sind mittlerweile bei sämtlichen Herstellern in der Mehrheit, aber auch Gestänge hat weiterhin seine Berechtigung.

Kurzum: Luftvorzelte sind schnell und in der Regel problemlos aufgebaut – optisch sind die wulstigen Lufschläuche gewöhnungsbedürftig, zudem sind sie samt nötigen Equipment deutlich schwerer und sperriger als Gestängezelte und verlangen somit nach einem größeren Stauraum im Camper. Die größere Modellvielfalt spricht für Luftmodelle, weniger der höhere Preis.

Gerüchte über geringe Haltbarkeit und Stabilität der Luftschläuche bei Wind und Wetter lassen sich im Test nicht untermauern. Die Verarbeitungsqualität passt fast durchweg auf den Punkt. Ein Reparaturset zum Flicken liegt immer bei. Auch Butylband und Panzertape sind Ersthelfer in der Not. Richtig abgespannt standen alle Luftmodelle überzeugend stabil. Die prallgefüllten Luftschläuche verhindern ein Eindrücken sogar effektiver als leichte, biegsame Fiberglasgestänge.

LuftvorzelteGestängezelte
+ schneller Aufbau und einfaches Handling - Aufbau komplexer und zeitaufwendiger („Stangenchaos“)
+ noch schneller mit elektrischer Pumpe (statt Handpumpe), allerdings Lärmbelästigung
- höheres Gewicht (schwerer/fester Stoff der Luftschläuche und zusätzliche Pumpe)+ geringeres Gewicht (Aluminium oder Fiberglas + Stoff ohne Luftschläuche leichter)
- Materialqualität insb. der Luftschläuche sehr wichtig, sonst Undichtigkeiten
- höheres Packmaß und sperriger: Abbau generell umständlicher und zeitaufwendiger (Luft ablassen vor dem Zusammenlegen)+ geringeres Packmaß, aber Gestänge
+ prallgefüllte Luftschläuche bei richtiger Abspannung nicht weniger anfällig bei Sturm. Allerdings Vorsicht vor spitzen Gegenständen+ bei richtiger Abspannung stabiler im Stand
- Bewegungsfreiheit im Zeltinneren kann aufgrund dicker Luftschläuche eingeschränkter sein+ volle Deckenhöhe und mehr Bewegungsfreiheit
+ oft mit Modulen erweiterbar- selten externe Erweiterungsmöglichkeiten
- in der Regel teurer als Stangenzelte+ in der Regel günstiger als Luftzelte
+ größere Auswahl- Auswahl an Gestängezelte bei den Herstellern mittlerweile geringer
- weniger für Dauereinsatz geeignet- bedingt für Dauereinsatz geeignet
- dicke Stangenwülste gewöhnungsbedürftig+ klassische Optik

Bodenlos: Vor- und Nachteile von Zeltböden

Fast alle Zelte im Testfeld haben einen fest eingenähten Boden. Das ist von Vorteil, damit Regenwasser und Ungeziefer draußen bleiben und kein Kondenswasser entsteht. Lediglich das Vango Tailgate Hub II Low und das Kampa Cross Air TC setzen auf eine einhängbare Bodenwanne. Diese Art von Boden ist nur dann eine gute Alternative, wenn die Flanken weit hoch gehen.

Wichtig zu wissen: Zelte mit fest eingenähtem Boden, insbesondere Unterlegplanen zum Schutz des Zelt-Unterbodens, sind nicht auf jedem Campingplatz erwünscht oder sind gleich ganz verboten. Verständlich. Auch der nachfolgende Camper möchte sich nicht unbedingt auf einer stinkenden, hellgelb plattgedrückten Grasfläche niederlassen. Am besten im Vorfeld klären (Platzordnung beachten) und zumindest auf Unterlegplanen verzichten, die jegliche Sauerstoffzufuhr unterbinden. Dieses Problem tritt in Mitteleuropa mit saftigen Grasbestand eher auf, als in mediterranen Regionen mit trockenen (Sand-)Böden. Besitzer eines Zelts mit einghängbarer Bodenwanne sind da eindeutig im Vorteil, da der Boden einfach entfernt werden kann und auch leichter zu reinigen ist.

Großer Praxistest: Fünf Vorzelt-Modelle im Test

In der Juni-Ausgabe von Reisemobil International hat die Redaktion fünf Vorzelte für kompakte Camper getestet. Den ausführlichen Test lesen Sie hier.

Outwell: Talladega Air

Outwell: Talladega Air

Das Talladega Air ist mit 19 Kilogramm das leichteste Luftzelt im Test. Parallel zum Fahrzeug aufgebaut, nutzt es die Parzelle optimal aus. Umfangreiches Abspannen ist lästig, aber notwendig. Die Durchgangshöhe könnte durchweg höher sein, insbesondere zum Camper. Insgesamt bietet das Talladega Air von Outwell gute Qualität, gute Aufteilung und vor allem das größte Vordach vor dem Zelt wissen zu überzeugen. Preis: 799,95 Euro.

www.outwell.com

EuroTrail: San Marino Air

EuroTrail bietet mit dem San Marino Air ein Vorzelt für alle, die etwas mehr Platz suchen, auch nach oben. Mit 225 Zenti-
meter Deckenhöhe gehört es zu den höchsten im Feld. Die zwei zusätzlichen Öffnungen samt Fliegennetz in Kombination mit dem fest eingenähten Boden machen das EuroTrail San Marino Air zur Empfehlung für Camper, die auf guten Mückenschutz bei gleichzeitig guter Luftzirkulation Wert legen. Preis: 879,95 Euro

www.eurotrail.info / erhältlich über Hahn: www.zeltespezialist.de

EuroTrail: San Marino Air
Kampa: Cross Air TC

Kampa: Cross Air TC

Das Kampa Cross Air TC sorgt im Test für das beste Raumklima dank Baumwolle (TC), das von Natur aus wasserabweisend und atmungsaktiv ist. Dank seiner Maße (höchste Kuppel mit 240 cm) überzeugt das Kampa Cross Air mit Wohngefühl und Behaglichkeit und eignet sich für „große“ Abenteuer. Preis: 860 Euro.

www.kampaoutdoors.com

Vango: Versos Air Low

Alles in allem dank flexibler Aufbaurichtungen und modularer Schlafkabinen ist das Vango Versos Air Low ein Top Zelt für flexible Camper. 18 Kombinationen sind eine Ansage und auch die Verarbeitung und Optik wissen zu überzeugen. Etwas abschreckend: der hohe Preis von 1.425 Euro.

www.vango-eu.com

Vango: Versos Air Low
Vango: Tailgate Hub II Low

Vango: Tailgate Hub II Low

Schneller, kleiner, leichter, spontaner – so könnte man das neue Gestängezelt von Vango charakterisieren. Es eignet sich vorrangig für kompakte Camper, die wenig Anforderungen an das Zelt stellen, sondern ein unkompliziertes, freistehendes und praktische Vorzelt suchen, das als überdachtes „Pavillon“ oder Unterstand für Equipment fungieren soll. Für längere Aufenthalte im Zelt ist das Tailgate Hub II aufgrund der geringen Belüftungsöffnungen weniger geeignet.

www.vango-eu.com

Die kompletten Testbriefe mit sämtlichen technischen Daten lesen Sie hier.

Für große Camper: das Westfield Orion II und Dometic Rally Air Tour 260 DA im Praxistest

Westfield: Orion II

Ein Vorzelt für alle. Das weiterentwickelte Orion II von Westfield ist passend für Freizeitfahrzeuge von 180 bis 270 Zentimeter und deckt mit drei Schleusengrößen quasi die komplette Palette vom Campingbus, über Kastenwagen bis zum großen Wohnmobil ab. Die Optik des Zelts gefällt, ist schlicht und hochwertig. Das HydroTech Cotton Touch Material sorgt für die entsprechende Wetterbeständigkeit und einer sehr hohen Wassersäule von 6.000 mm.

Der Aufbau geht fix und ist auch ohne Anleitung selbsterklärend. Das Hauptzelt ist überraschend schnell und mühelos in nur zwei Minuten aufgepumpt. Grund: Erstmals hat Westfield in dieser Weiterentwicklung Dachluftstreben eingesetzt, sodass von einem zentralen Punkt aus, mit der im Lieferumfang enthaltenen Doppelhubpumpe, das Zelt aufgeblasen werden kann. Anschließend werden die jeweiligen Seitenteile per Reißverschluss angedockt, fertig. Westfield bietet optional eine Schlafkammer mitsamt Innenzelt an, das anstelle einer Seitenwand angedockt werden kann. Die Reißverschlüsse sind leichtgängig und hinterlassen einen stabilen Eindruck. So entsteht auf Wunsch auch im Handumdrehen ein überdachter, freistehender Pavillon ohne jegliche Seitenwände.

Neben den Seitenteilen mit Fliegengitter, die für optimalen Luftaustausch ohne lästige Insekten sorgen, gibt es eine Vorderwand mit kleinem Vordach und einer Tür sowie eine Rückwand. Für das Hochspannen und fixieren des Eingangstores wäre ein Gummiband hilfreich, da nach dem Aufrollen der Front Spannung gegeben ist. Wenn das Zelt nicht an den Camper angedockt ist, lässt sich die Rückwand verschließen und das Zelt bleibt freistehend auf dem Campingplatz zurück.

Top: Der separat beigelegte Boden erlaubt auch die Nutzung ohne Boden. Wenn der Boden genutzt werden soll, ist er relativ schnell verlegt, eingehängt und per Klett fixiert. Sehr gut: Der Boden wird überlappend verlegt und bildet eine Wanne. So bleiben Feuchtigkeit und Ungeziefer draußen.

Insgesamt ist das Westfield Orion II ein sehr benutzerfreundliches Zelt, das dank Advanced Air System sehr schnell auf- aber auch wieder abgebaut ist. Es überzeugt vor allem mit Raumgefühl. Der Aufenthalt im Zeltinneren ist auch dank des angenehmen Raumklimas sehr angenehm. Generell ist das Orion II im Innenraum sehr hell, was auch an den großen, sehr klaren Panoramafenstern liegt. Ein Top-Vorzelt, nur das hohe Gewicht und der Preis schrecken ein wenig ab.

Technische Daten des Westfield Orion II

Preis: 1.249 Euro + Schleuse: 229,95 Euro
Schleusen für folgende Anbauhöhen / Fahrzeughöhen: 180-200 cm / 210-240cm / 240-270cm
Gestängetyp: Airtube
Kedergröße für Drive-Away-Funktion: 4 mm / 6 mm
Material: HydroTech® Cotton-Touch Material; UV-beständig, Wasserabweisend, eingenähter Boden
Wassersäule: 6.000 mm
Maße (aufgebaut) Breite x Tiefe x Höhe in cm: 300 x 220/250 (+Schleuse 90) x 220
Packmaß: 98 x 34 x 34 cm / 100 x 42 x 35
Gewicht: 26,6 kg (Schleuse 5,1 kg)
Opt. Zubehör: Anbau, Innenzelt, Bodenwanne, Kederadapter-Set, Elektrische Pumpe
Lieferumfang: Zelt, Dachstangen-Set, Pumpe, Abspannmaterial

www.westfield-tqc.com / erhältlich über www.frankana.de

Dometic: Rally Air Tour 260 DA

Das Rally Air Tour 260 Drive-Away Wohnmobilvorzelt ist ein aufblasbares und freistehendes Vorzelt aus dem Hause Dometic. Es bietet mehrere Möglichkeiten zum Anschluss an das Wohnmobil: Entweder die Verbindungsschleuse mit Hilfe der Abspannseile über das Dach des Campers ziehen oder per Keder andocken. Der integrierte Keder in der Schleuse hilft – im Zweifel per Kederadapter – das Zelt unkompliziert an den Camper anzudocken oder das Zelt bei Bedarf auf dem Campingplatz zurückzulassen.

Das vielseitige Rally Air Tour ist eine gute Wahl für Camper, die ein vielseitiges Zelt suchen und auch längere Zeit an einem Ort verweilen. Denn das Material macht einen festen, robusten Eindruck – und der Aufbau nimmt Zeit in Anspruch. Das ist auch einzig wirkliche Kritikpunkt. Bis alle sechs Fronten an der richtigen Position und angebracht sind und das Zelt abgespannt ist, vergeht gut und gerne eine halbe Stunde. Die etwas hakeligen, sehr zahlreichen und nicht sehr leichtgängigen Reißverschlüsse tun ihr Übriges. Dafür sind sie gegen Regen gut abgedichtet. Die ganze Zeltkonstruktion lässt sich dank AirFrame-Technoogie über ein Ventil aufpumpen – allerdings ohne Doppelhubpumpe. Und die Ablassventile sind nach vorne hin ausgerichtet und sehr leicht zugänglich. Top: Dometic hat reichlich Sicherheitsventile (acht Stück) verbaut. Bei einer Undichtigkeit ist also im Zweifelsfall nur ein Strang betroffen, während die anderen Luftkammern das Zelt weiterhin aufrecht halten.

Einmal aufgebaut bietet das Vorzelt mit einer Tiefe von 260 cm reichlich Platz für die Campingmöbel und nach oben hin vor allem massig Kopffreiheit. So sammelt sich die heiße Luft oben unterm Dach, während unten die Luft auch dank integrierter Belüftungsöffnungen gut zirkulieren kann und so ein angenehmes Raumklima schafft. Schön: Zwei Dachfenster über den zwei Vordertüren lassen viel Licht ins Innere. Zudem erhellen große Fensterfronten den Innenraum. Gut gemacht! Für die Fenster sind Vorhänge im Lieferumfang enthalten, die an jedes Fenster angebracht und mittels Clips individuell eingestellt werden können. Das vermittelt direkt ein wohnliches Gefühl. Eine Seitenfront besteht aus einer Fensterfront und einer Front nur mit Mesh, die gegenüberliegende Seite besitzt eine Mesh-Front und ein Fenster mit Mesh. Ein integriertes Vordach ermöglicht trockenen Fußes in das Zelt zu gelangen.

Insgesamt ist das Dometic Rally Air Tour 260 DA ein Zelt für Camper, die Platz an Bord und die nötige Zuladung übrig haben. Abgesehen von dem etwas aufwendigerem Aufbau macht das Zelt einen robusten Eindruck und überzeugt mit Stabilität, Helligkeit und einem schönen Raumgefühl.

Technische Daten des Dometic Rally Air Tour 260 DA

Preis: 1.630 Euro
Schleusen für folgende Anbauhöhen / Fahrzeughöhen: 220 – 300 cm
Gestängetyp: Luftschlangen
Kedergröße für Drive-Away-Funktion: 7 mm
Material: Weathershield Tour-Material: Robustes, wetterbeständiges Material (Polyester / 300 Denier)
Wassersäule: 6000 mm
Maße (aufgebaut) Breite x Tiefe x Höhe in cm: 260 x 250 (+Schleuse 90)
Packmaß: 31x93x56 cm
Gewicht: 32,43 kg
Opt. Zubehör: Fliegengitter, Zeltteppich, Sturmbandset, elektr. Pumpe,
Lieferumfang: Pumpe, Heringe

www.dometic.com

Von Kederschienen und -größen

Das Prinzip ist so simpel wie genial: Kederschienen besitzen eine Nut, in die der Keder – ein verstärkter Stoffstreifen am Ende des Zelts oder Sonnensegels, mit eingenähter Kunststoffwulst – eingeschoben wird. Durch diese Verbindung entsteht eine feste, regendichte aber dennoch flexible Halterung zwischen Vorzelt (mit oder ohne Schleuse) oder Tarp und dem Fahrzeug. Diese Schiene kann sich am Fahrzeug befinden oder an der Markise.

Die ummantelte, runde Kunststoffleiste in gibt es in verschiedene Größen – und passt nicht immer in jede Schiene. Für die Bestimmung der Größe sind der Innendurchmesser und die Öffnungsweite der Kederschiene relevant. Der Innendurchmesser der Schiene sollte mindestens ein Millimeter größer sein als der verwendete Keder, sonst gleitet der Keder nicht bis in das Ende der Schiene. Kleinere Keder sind möglich, allerdings muss der Innendurchmesser des Keders mindestens ein Millimeter größer sein als die Öffnungsweite der Schiene, damit er in der Schiene fest sitzt.

Beispiel: Eine Kederschiene mit Innendurchmesser sechs Millimeter fasst einen Keder (inklusive Ummantelung) mit Durchmesser vier bis fünf Millimeter, eine Schiene mit neun Millimeter entsprechend sieben bis acht Millimeter.

Kederadapter

Wenn der Keder des Vorzelts nicht in die Kederschiene passt, gibt es sogenannte Kederadapter. Sie gleichen den Größenunterschied aus, da sie zwei Kederbänder mit unterschiedlichen Größen und eine Doppelkederschiene besitzen. Mit speziellen Drive-Away-Verbindungen kann das Zelt zudem ganz einfach vom Fahrzeug getrennt werden, ohne das Zelt abbauen zu müssen. Es gibt sie auch magnetisch.

Ford Nugget-Fahrer müssen improvisieren, will er das Vorzelt direkt in der Kederschiene am Fahrzeug einziehen. Das liegt an der schräg nach hinten oben aufgehenden Schiebetür, die an der angedockten Schleuse anstoßen würde. Besser die Kederschiene an der Markise wählen, sie nur ein paar Zentimeter ausfahren und vorsichtig mit Adapter nutzen.

Fazit

Wie sich die einzelnen Zelte im Test geschlagen haben, welche Eigenschaften positiv hervorzuheben sind und was beim jeweiligen Modell weniger gut gelungen ist, lesen Sie in den ausführlichen Testbriefen in der Juni-Ausgabe von Reisemobil International. Im Grunde erfüllen alle Zelte im Test ihren Zweck. Es gilt letztendlich abzuwägen, ob das Mehr an Gewicht den Komfort eines Vorzelts vor Ort rechtfertigt. Persönliche Einschätzung: Es lohnt sich für diejenigen, die mehrere Tage und länger an einem Ort verweilen und von dort aus viele Erkundungstouren mit dem Camper planen, für alle anderen sind Tarps oder Markisenvorzelte die bessere Wahl.

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Redaktion
Philipp Pilson
Philipp Pilson ist seit Oktober 2018 bei Reisemobil International und Experte für Praxis & Zubehör, Reisen und Social-Media.
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