> Bußgeld droht

Mehr als 50 % der Wohnmobile sind überladen

20.07.2018
Text: Camping, Cars & Caravans | Bild: ADAC

Ein überladenes Wohnmobil kann nicht nur gefährlich, sondern auch teuer werden: Der ADAC Nordrhein e.V. weist darauf hin, dass mehr als die Hälfte aller Wohnmobile zu schwer unterwegs sind. Das geht laut ADAC aus einer Untersuchung der Unfallforschung der Versicherer hervor.

„Wer weiß schon, was eine Gasflasche wiegt oder wie schwer die Campingstühle sind? Ein Wohnmobil ist schneller überladen, als man denkt“, sagt ADAC-Technikexperte Heinz-Gerd Lehmann. „Ein überladenes Wohnmobil kann die Reifen überlasten und zum Platzen bringen. Auch der Bremsweg verlängert sich.“

Doch das Übergewicht kann nicht nur gefährlich, sondern auch teuer werden. Wer sein Wohnmobil überlädt, begeht nämlich eine Ordnungswidrigkeit. Ab 25 Prozent Überladung werden bei einem Fahrzeug bis 3,5 Tonnen 140 Euro Bußgeld fällig, ab 30 Prozent 235 Euro. Hinzu kommt jeweils ein Punkt in Flensburg. Ist die Verkehrssicherheit gefährdet, kann die Polizei sogar die Entladung des Wohnmobils anordnen.

Überladenes Wohnmobil kostet in Österreich 5000 Euro

Im europäischen Ausland wird es sogar noch teurer: Bis zu 5000 Euro zahlt man in Österreich. In Italien darf das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs nicht um mehr als fünf Prozent überschritten werden. Bei Verstößen droht eine Geldbuße von bis zu 1697 Euro. „Die Beladungsgrenzen sind länderspezifisch geregelt und die Bußgelder fallen je nach Reiseland sehr unterschiedlich aus. Deshalb sollte man sich vor einem Wohnmobil-Urlaub umfassend informieren“, sagt Heinz-Gerd Lehmann vom ADAC Nordrhein e.V.

Der ADAC rät, zunächst das Leergewicht festzustellen (steht in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 im Feld „G“). Diese Angabe beinhaltet allerdings nur das Gewicht des Wohnmobils mit einem zu 90 Prozent gefüllten Tank, Bordwerkzeug, Wagenheber, Warndreieck und einem 75 Kilogramm schweren Fahrer. Extras wie Markise oder Fernseher werden in der Zulassungsbescheinigung nicht nachgetragen und müssen noch hinzugerechnet werden.

Im Zweifelsfall sollten Camper ihr Wohnmobil wiegen, wie etwa bei einer Mülldeponie oder bei einer Adresse der AG Mess- und Eichwesen.

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