Bewährt sich der Grundriss? Sind die Betten wirklich bequem? Fangen die Möbel irgendwann an zu quietschen? Manche Dinge zeigen sich erst nach längerer Nutzung. Aus diesem Grund begleitet ein Carthago Compactline i 138 light die Redaktion in den kommenden Wochen und Monaten.
Was beim Carthago Compactline auf den ersten Blick auffällt: Er ist extrem kompakt. 6,40 Meter lang, 2,12 Meter breit – nicht viel für einen Integrierten. Unterwegs macht sich das bemerkbar. Der Fahrer hat kaum das Gefühl, ein Reisemobil zu steuern, so wendig ist der Integrierte. Und selbst in der Stadt haben Reisemobilisten eine reelle Chance, einen Parkplatz zu finden.
Serienmäßig fährt der Compactline i 138 mit dem Al-Ko-Tiefrahmen spezial „light“ vor. Trotz 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse bleiben so ausreichend Zuladungsreserven. Laut Hersteller beträgt die Masse in fahrbereitem Zustand rund 2.830 Kilogramm.
Die Basis bildet der Fiat Ducato mit manuellem Sechsganggetriebe und 148-PS-Motor. Der Aufbau ist holzfrei, sogar die Innenseiten von Wänden und GfK-Dach bestehen aus Aluminium. Den Boden fertigt der Hersteller aus GfK-Sandwich.
Carthagos Markenzeichen ist der durchgehende Doppelboden. Den besitzt auch der Compactline – reichlich Stauraum und Wintertauglichkeit inklusive. Gut: Trotz Doppelboden findet sich im Wohnraum keine einzige störende Stufe.
Den Grundriss gestaltet Carthago klassisch: Die Sitzgruppe mit zusätzlichem Seitensitz bietet Platz für bis zu fünf Personen, dahinter Längsküche, Bad und das Querbett im Heck. Zwei weitere Schlafplätze finden sich im Hubbett, für den Einstieg benötigen Reisemobilisten nicht mal eine Leiter: Der Seitensitz bietet sich als Einstiegshilfe an.
Auch beim Heckbett ist keine Leiter nötig. Zwei Stufen sind fest montiert. So bleibt der Zugang zum Kleiderschrank frei. Dessen Rückwand lässt sich in Zehn-Zentimeter-Schritten nach hinten in die Heckgarage hinein verlängern. Je mehr Gepäck, desto größer der Schrank.
Im Testwagen ließ sich jedoch die Schiebetür nicht öffnen. Die Erklärung: Das Schloss war falsch justiert. Einmal abgeschraubt und neu ausgerichtet war das Problem aber schnell behoben.
Trotz seiner kompakten Maße verfügt der Carthago Compactline über ein Bad mit separat abtrennbarer Duschkabine. Und in der Küche: serienmäßig ein 160-Liter-Kühlschrank und elektrisch zündender Dreiflammkocher. Die Heckgarage bietet mit 206 mal 136/103 mal 119 Zentimetern reichlich Platz für Gepäck, das sich über die beiden Türen bequem einladen lässt. Den Gasflaschen spendiert Carthago ein extra Staufach mit eigener Außenklappe. So lassen sich die Flaschen ganz einfach tauschen.
Die Redaktion freut sich auf viele Fahrten mit dem Carthago, die nur durch einen Umstand getrübt werden: den leeren Schacht im Fahrerhaus. Der Dauertester hat weder Radio noch Navi oder Rückfahrkamera. Wir berichten, wie sehr uns das fehlen wird.
Technische Daten
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Fahrgestell
Fiat Ducato, 109 kW (148 PS), Al-Ko-Tiefrahmenchassis, manuelles Sechsganggetriebe, Frontantrieb
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Maße und Massen
(L x B x H): 640 x 212 x 289 cm, Radstand 352,5 cm, Stehhöhe: 198 cm, unter Hubbett: 175 cm, zul. Gesamtmasse: 3.500 kg, Anhängelast gebremst: 2.000 kg
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Aufbau
Dach: GfK-Sandwich (Alu-Innenseite), Wände: Alu-Sandwich, Doppelboden: GfK-Sandwich
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Betten
Heckbett: 196 x 147/136 cm, Hubbett: 185 x 160 cm
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Füllmengen
Frisch-/Abwasser: 120/90 l, Gas: 2 x 11 kg, Kühlschrank: 160 l
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Serienausstattung (Auszug)
Truma Combi 6, Tempomat, Klimaanlage Fahrerhaus, Insektenschutzrollo Aufbautür, Heckgarage zweitürig, Küchenzeile mit Dreiflammkocher, 1 x 80 Ah Gel-Batterie im beheizbaren Doppelboden
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Grundpreis / Testwagenpreis
76.100 Euro / 82.845 Euro