Die Hecksitzgruppe führt angesichts des Einzelbetten-Booms der vergangenen Jahre ein Schattendasein, wenn es um die Einrichtungsvarianten des hinteren Wagenteils geht. Kritiker verweisen darauf, dass Reisemobile mit Rundsitzgruppe kein festes Bett mit darunter liegender Garage vorzuweisen haben.
Befürworter schwärmen hingegen vom gemütlichen Wohnzimmer-Feeling mit Rund-Couch und nehmen die fehlende Heckgarage und den allabendlichen Umbau zum Doppelbett gerne in Kauf. Schließlich bleibt so ein Festbett den ganzen Tag über ungenutzt, eine gemütliche Hecksitzgruppe hingegen nicht.
Ahorn Camp aus Speyer und Benimar aus Spanien gehen mit dem 6,97 Meter langen und ab 45.500 Euro erhältlichen Canada TU und dem 6,99 Meter langen und 55.995 Euro teuren Mileo 282 einen Mittelweg. Über der Hecksitzgruppe bauen sie ein elektrisch absenkbares Hubbett ein, zusätzlich zum Hubbett über der Sitzgruppe im vorderen Wagenteil. So entfällt das Thema Bettenumbau. Unter den Hecksitzgruppen nehmen durchladbare Stauräume Campingmöbel, Werkzeug und Gepäck auf.
Längsküchen und Längsbäder mit separater Duschkabine ergänzen die Einrichtung der ausgewachsenen Teilintegrierten. Unterschied bei den Basisfahrzeugen: Ahorn setzt auf den Renault Master mit Flachbodenchassis, Benimar auf den Fiat Ducato mit Werkstiefrahmenchassis.
Ahorn Canada TU
Ahorn fertigt den Aufbau des Canada TU in solider GfK-Sandwichbauweise (Dach, Wände und Boden). Isoliert wird mit einfachem EPS-Schaum, der im Falle eines Schadens am Aufbau Wasser aufnehmen kann. Serie sind hochwertige PU-Rahmenfenster und robuste Sicherheitsklappschlösser von FAP aus Florenz. Prima: Der Toilettenschacht ist gut gegen auslaufenden Flüssigkeiten abgedichtet.
Hellbraune Möbeltorsi in Kombination mit weißen Oberschrankklappen inklusive verdeckt montierter Druckverschlüsse sowie grauweiße und leicht zu reinigende Kunstlederpolster zeichnen das Interieur des Ahorn Canada TU aus. Dank des offenen Grundrisses bietet der Canada TU jede Menge Bewegungsfreiheit. So beträgt die Durchgangsbreite im Mittelgang des Ahorn-Teilintegrierten stattliche 78 Zentimeter.
Die Hecksitzgruppe im Ahorn Canada TU ist sehr bequem und fällt im Vergleich mit dem Benimar noch großzügiger aus. Dafür ist der von außen zugängiche Stauraum ziemlich flach geraten. Das elektrisch absenkbare Hubbett über der Hecksitzgruppe ist stets Serie, für ein weiteres Hubbett über der Halbdinette im Bug verlangt Ahorn Aufpreis.
Der Canada TU rollt weich gefedert und serienmäßig mit 145 Twinturbo getriebenen Pferdestärken zum Kunden. Fahrerairbag, ABS, ESP und Start-Stopp-Automatik sind Serie, ebenso Zentralverriegelung für das Fahrerhaus. Eine wichtige Option stellt das Renault-Paket für 2.590 Euro dar, weil der Canada TU erst dann mit einem Beifahrerairbag bestückt ist. Zum Paket gehören außerdem sinnvolle Extras wie Radio-MP3-Bluetooth mit Freisprechanlage, elektrische Fensterheber und Außenspiegel, Tempomat und mehr.
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Benimar Mileo 282
Wie sein Konkurrent rollt auch der Benimar Mileo 282 mit einem Aufbau in GfK-Sandwichbauweise vor. Zur Isolierung verwendet der spanische Hersteller hochwertigen, wasserabweisenden XPS-Schaum. Serie sind auch hier PU-Rahmenfenster und ein sauber abgedichteter Toilettenschacht.
Im Innenraum setzt Benimar auf dunkelgraue Möbeltorsi. Die Möbelklappen sind weiß gehalten und mit großen chromfarbenen Griffen bestückt. Langlebige und bündige Umleimer gefallen ebenso wie die saubere Verarbeitung der einzelnen Möbelelemente. Auch der Benimar punktet mit viel Bewegungsfreiheit und zwei Sitzgruppen: der großen U-Sitzgruppe im Heck sowie der Halbdinette mit drehbaren Vordersitzen im Bug.
Die Hecksitzgruppe des Benimar überzeugt mit extrem gut ausgeformten Sitz- und angewinkelten Rückenpolstern. Außerdem schließt sich nach hinten noch eine erhöht montierte Ablage an, die von zwei Wäscheschränken flankiert wird. Das vergrößert nicht nur das Stauraumangebot im Wohnraum des Mileo 282, sondern auch das Ladevolumen des darunter liegenden Heckstauraums. Der fällt mit 220 mal 100 mal 110/140 Zentimeter für diesen Grundriss recht groß aus. Ebenfalls praktisch: eine große Heckklappe.
Über Heck- und Bugsitzgruppe hängt je ein elektrisch absenkbares Hubbett. Beide Betten gehörten zur Serienausstattung des Benimar Mileo 282. Die ist überaus umfangreich und umfasst zum Beispiel Fahrer- und Beifahrerairbag, ABS, ESP, Tempomat, Zentralverriegelung für Fahrerhaus- und Aufbautüren. Ebenso gehören Fahrerhaus-Klimaanlage und 6,2-Zoll-DAB-Radio zur Standardausstattung im Mileo 282. Basismotor ist der 140-PS-Turbodiesel des Fiat Ducato.
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