Gerade mal knapp 50 Kilometer von Dresden entfernt schlummert eine der poetischsten Naturlandschaften Deutschlands: die Sächsische Schweiz. Majestätische Tafelberge, mystische Schluchten, dichter Naturwald und Tausende frei stehender Felstürme prägen das fast 400 Quadratkilometer große Gebiet kurz vor der Grenze zu Böhmen. Die intensivste Art, diese Landschaft zu erleben, ist zu wandern – besonders im Winter, wenn die tief stehende Sonne das Relief betont, die Wege einsam und die Stille allgegenwärtig sind.
Pünktlich zum Beginn der Winterwandersaison hat der Tourismusverband eine Winterwanderkarte mit 30 Tourenempfehlungen herausgegeben. Reisemobil International stellt die fünf schönsten Routen daraus vor. Also los – aber die festen Wanderschuhe und Trekkingstöcke nicht vergessen.
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1. Durch den Canyon: Polenztalweg (15 Kilometer)
Eiszapfen und Eisschollen begegnen dem Wanderer auf einer leichten, 15 Kilometer langen Tour durch das Polenztal bei Hohnstein. Hier windet sich das Flüsschen Polenz durch einen Canyon mit steil aufragenden Felswänden, an denen herabtropfendes Wasser gefriert. Ausgangspunkt der Tour ist die Haltestelle Porschdorf. Von da führt der Weg durch das Polenztal bis zur Burgstadt Hohnstein.
Zurück verläuft er über die Brandstraße zum Balkon der Sächsischen Schweiz, der traumhaften Brandaussicht mit weitem Blick über die Felsenwelt. Am Kachelofen in der Brand-Baude wärmen Tee, Glühwein und sächsische Küche die Wanderer wieder auf. Der Rückweg über die Brandstufen zum Beginn der Tour verlangt Trittsicherheit.
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2. Am Fuß der Tafelberge: Drei-Steine-Route (11 Kilometer)
Zu den leichten bis mittelschweren Touren gehört die elf Kilometer lange Drei-Steine-Route. Auf der linkselbischen Seite führt sie vom traditionsreichen Kurort Bad Schandau an den Tafelbergen Kleinhennersdorfer Stein, Papststein und Gohrisch vorbei nach Königstein mit seiner riesig langen Bergfestung. Auf Waldwegen geht es zunächst leicht bergauf, bevor die Strecke Wanderer anschließend gemächlich und über idyllische Pfade hinunter in den Ort führt
Tipp: Mit Taschenlampe im Gepäck lohnt sich ein Abstecher zu den wildromantischen Höhlen am Kleinhennersdorfer Stein. Zur Einkehr laden das Café & Bistro Drehscheibe in Bad Schandau am Startpunkt der Wanderung sowie die Elbpanoramagaststätte in Königstein am Ziel ein. Urgemütlich ist die Bergbaude auf dem Papststein. Sie ist über den auf der Karte eingezeichneten Weg 6a zu erreichen.
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3. Ins Tal der Felsentürme: Herkulessäulen- Johanniswacht-Runde (6 Kilometer)
Im Kletterparadies Rosenthal-Bielatal hat der Sandstein merkwürdige Formen angenommen. So bizarr ihr Aussehen, so verrückt sind auch die Namen der Felstürme: Gnomkönig, Liebesknochen oder Wilde Zacke heißen drei der knapp 250 Klettergipfel. Eine sechs Kilometer lange, mittelschwere Winderwanderung führt an den bekanntesten Felsnadeln vorbei.
Start ist am Parkplatz Schweizermühle in Rosenthal, der Weg folgt dem gelben Punkt über die Kaiser-Wilhelm-Feste, vorbei an den markanten Herkulessäulen ins Tal der Ottomühle, die Wanderer mit deftiger Küche verwöhnt. Auf der anderen Seite des Flusses gelangen sie über die Johanniswacht zum Startpunkt der Wanderung zurück.
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4. Grenzüberschreitend unterwegs: Zwei-Gipfel-Tour (15 km)
Zwei Länder, zwei Gipfel, zwei Panoramen: Die aussichtsreiche Zwei-Gipfel-Tour entführt in das weniger bekannte deutsch-tschechische Wandergebiet rund um Sebnitz, einst europäische Hauptstadt des Seidenblumenhandwerks. Noch immer pflegt hier eine Manufaktur die traditionelle Kunst. Von Sebnitz geht es auf dem Dr.-Alfred-Meiche- Weg dicht an der Grenze auf einem Wald- und Wiesenweg zum Wachberg hinauf.
Wanderer genießen auf knapp 500 Metern ein traumhaftes Panorama über die Sächsische-Böhmische Schweiz. Auf dem Gipfel serviert die Wachbergbaude Saupsdorfer Wildbraten zu böhmischen Knödeln. Anschließend führt die Tour auf einem Forstweg zum knapp 600 Meter hohen Tanecnice (Tanzplan) auf böhmischer Seite, bevor es wieder zurück in die Seidenblumenstadt geht.
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5. Vom Berg in den Badezuber: Schmilkaer Kessel (8 Kilometer)
Am Tag über Felsen und Leitern kraxeln, abends unter freiem Himmel in den beheizten Badezuber steigen: Im Bio- und Nationalparkrefugium Schmilka trifft Natur auf Genuss. Der einst so verschlafene Grenzort verwandelt sich von November bis März in ein Winterdorf mit knackendem Kaminfeuer im Mühlenhof, heißer Panoramasauna und dampfenden Badezubern – auf Wunsch mit Weizenbier.
Eine der schönsten Winterwanderungen durch die Sächsische Schweiz beginnt und endet in Schmilka: Die acht Kilometer lange anspruchsvolle Wanderung verläuft durch den Schmilkaer Kessel, über die Heilige Stiege bis auf den Carolafelsen und zurück.
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