> Mit dem Wohnmobil nach Freiberg

Glanz der Jahrhunderte

21.01.2020
Bild & Text: Claus-Georg Petri

Es gibt Perlen unter Ostdeutschlands Städten, die entdeckt sein wollen. Etwa Freiberg in Sachsen. Reisemobilisten übernachten hier direkt an einem Wohlfühlort.

Silber brachte einst den Ruhm: Seit jeher beeinflusst Bergbau die Stadt im Herzen Sachsens, und seit hier 1765 die Bergakademie gegründet wurde, beherbergt Freiberg die älteste technisch- montanwissenschaftliche Universität der Welt.

Doch den Charme des 40.000 Einwohner zählenden Städtchens macht seine Innenstadt aus: Der mehr als 800 Jahre alte Kern steht komplett unter Denkmalschutz. Reisemobilisten finden einen lauschigen Übernachtungsplatz direkt am Johannisbad, gerade mal einen Kilometer zu Fuß von den schönsten Sehenswürdigkeiten entfernt. Und: In Wasser und Sauna der modernen Anlage entspannt, wer nicht nur Pflaster treten will.

Dabei ist ein Rundgang durch Freiberg ein Muss. Auf also zur Tourist-Information am Schlossplatz, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Gleich gegenüber befindet sich das Andachtsbild der Anna selbdritt, der Heiligen Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesusknaben.

Über die Burgstraße ist in nur 450 Metern die Nikolaikirche erreicht. Sie wurde 1185 im romanischen Stil errichtet und fällt wegen ihrer Doppeltürme auf. Seit 1975, als sie entweiht wurde, gehört das einstige Gotteshaus der Stadt Freiberg. Herausgeputzt wurde die Nikolaikirche 2002, seither fungiert sie als Konzert- und Tagungshalle.

Die schönsten Künste haben sich in diesem Eck der Stadt angesiedelt: Direkt vis-à-vis steht das Mittelsächsische Theater, das als ältestes Stadttheater der Welt gilt und, in Anspielung auf Dresden, „kleine Semperoper” genannt wird. Es umfasst Schauspiel, Musiktheater und Philharmonie.

 

 

Bildergalerie

Der Dom St. Marien ist eine Augenweide

Ist es schon Mittag? Gleich in der Nähe, in der Burgstraße 18, lockt die Stadtwirtschaft. Tipp: Das Gasthaus mit Garten und Kinderspielecke ist auf böhmische Küche und Getränke spezialisiert.

Durch die Buttermarkt- und Kreuzgasse ist in 220 Metern der Untermarkt erreicht. Auf diesem zentralen Platz erhebt sich der Dom St. Marien, eine evangelisch-lutherische Kirche. Vor der Reformation war das Gotteshaus eine Stiftskirche, nie indes eine Kathedrale oder Bischofskirche.

Dennoch ist St. Marien eine Augenweide: Goldene Pforte, Tulpenkanzel und der zur Begräbnisstätte der Albertiner, des Adelsgeschlechts mit sächsischer Königswürde, umgestaltete Chor machen den gotischen Dom zu einer der reichst verzierten Kirchen Sachsens.

Für Musikliebhaber ein Leckerbissen: Von 1710 bis 1714 baute Gottfried Silbermann seine erste große Orgel in den Freiberger Dom, die größte, die er jemals errichtete. Sie hat 44 Register und 2.674 Pfeifen. Die zweite Silbermann-Orgel im Chor blieb kleiner – beide locken ihr Publikum aus der ganzen Welt an.

Tipp: Wer dem berühmten Orgelbaumeister einen Besuch abstatten will: Die Kirchgasse führt am Oberbergamt vorbei zum Schlossplatz. Rechts befindet sich das ehemalige Wohnhaus samt Werkstatt von Gottfried Silbermann.

Stellplatzinfo

Johannisbad Freiberg
Johann-Sebastian-Bach-Straße 1a
09599 Freiberg

Tel.: 03731/20020

www.johannisbad-freiberg.de

Infobox

Welche wichtigen Sehenswürdigkeiten in Freiberg in Sachsen Sie auf keinen Fall verpassen dürfen, lesen Sie in der Reisemobil International Ausgabe 2/2020.

Redaktion
Claus-Georg Petri
Claus-Georg ist seit 1995 bei der Reisemobil International und ist Experte für Reisen und Hintergründe und alles Mögliche.
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