Um Reisemobile mit alternativem Antriebskonzept ist es in den vergangenen Monaten ziemlich ruhig geworden. Der französische Hersteller Challenger und seine Schwestermarke Chausson wagen nun einen Vorstoß. Challenger ElectriX heißt das Modell, das auf den ersten Blick wie die bekannten Modelle aus der X-Baureihe schmaler Teilintegrierter wirkt. Lediglich der entsprechende Schriftzug auf den Fahrerhaustüren weißt auf den neuartigen Antrieb hin.
Der funktioniert so: Die Fiat-Ducato-Basis verfügt – ganz normal – über einen 140-PS-Turbodiesel (wahlweise ist auch der große 180-PS-Motor möglich), der die Vorderräder antreibt. Zusätzlich baut der Hersteller beim Challenger ElectriX einen 115-kW-Elektromotor auf der Hinterachse ein, dazu eine Batterie mit 37 kWh Kapazität. Der E-Motor treibt die Hinterräder an. Rein elektrisch sollen so rund 100 Kilometer Reichweite möglich sein.
Die Franzosen haben sich bei der Entwicklung des neuen Antriebskonzepts mit Bedeo zusammengetan, einem Spezialisten für die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen. Allerdings: Diesel- und Elektromotor lassen sich nicht gleichzeitig nutzen. Der Challenger ElectriX fährt also entweder elektrisch oder mit dem Diesel. Der Hersteller spricht deshalb von einem Dual-Mode-Fahrzeug, nicht von einem Hybridantrieb. Addiert man die Reichweiten beider Motoren sollen es insgesamt rund 900 Kilometer sein.
Challenger ElectriX: zwei Grundrisse
Was Auf- und Ausbau angeht, handelt es sich beim Challenger ElectriX um die bekannten Modelle Challenger X150 und Challenger X250. Sie sind nur 210 Zentimeter breit und zudem recht kurz: 5,99 Meter misst der X150, 6,36 Meter der X250. somit gleichen die Abmessungen fast denen der gleich langen Fiat-Ducato-Kastenwagen. Dank gerader Seitenwände und luftiger Grundrisse bieten die X-Modelle aber deutlich mehr Platz im Wohnraum.
Möglich wird das durch den Verzicht auf ein festes Bett. Geschlafen wir im Hubbett, das sich elektrisch über der Face-to-Face-Sitzgruppe mit langen und bequemen Längssofas absenken lässt. Bei Bedarf entsteht aus der Sitzgruppe ein zweites Doppelbett, doch sind die Mobile klar las Zwei-Personen-Fahrzeuge konzipiert.
Challenger ElectriX: Unterschiede im Heckbereich
Der kürzere X150 verfügt über ein Heckbad über die gesamte Breite. Auch ein Kleiderschrank ist hier integriert. Platz für eine Heckgarage bietet dieser Grundriss aber nicht und somit ist von außen zugänglicher Stauraum Mangelware.
Hier setzt der längere X250 an. Das Bad mit integrierter Duschkabine befindet sich auf der Fahrerseite, gegenüber der Küche. Im Heck kommt ein großer Stauraum zum Einbau, der sich von außen als Garage beladen lässt. Von Innen zugänglich gibt es einen großen Kleiderschrank, der sich – wenn die Garage darunter leergeräumt ist – bis auf den Boden elektrisch absenken lässt. Dann wird die Heckgarage bei Bedarf zum Ankleidezimmer.
Eine Bildergalerie zum ausführlichen Praxistest mit dem Schwestermodell Chausson X650 finden Sie hier.
Was kostet der Challenger ElectriX?
Kein Schnäppchen: Der Challenger ElectriX soll mindestens 99.990 Euro kosten. Das sind 25.000 Euro Aufschlag im Vergleich zur reinen Diesel-Variante. Wer sich das Wohnmobil mit Diesel- und Elektromotor genauer ansehen möchte, findet vom 18.-26. Januar auf der CMT in Stuttgart Gelegenheit dazu.