> Reise Kvarner Bucht

Reif für die Inseln

13.02.2015
Bild & Text: Camping, Cars & Caravans

Die vier größten Eilande der Kvarner Bucht – Cres, Losinj, Krk und Rab – machen richtig Lust auf einen Besuch im Reisemobil.

Pinienwälder, Thymian und Ginster verströmen würzigen Duft, Wellen schlagen an zerklüftete Felsküsten. Am Kiesstrand faulenzen Urlauber in der Sonne, während Aktive zu einem Tauchgang starten. In Tavernen rund um die kleinen Häfen genießen die Gäste fangfrischen Fisch, Muscheln und Garnelen. Beste Voraussetzungen für einen entspannten Insel-Urlaub.

Von Istrien im Westen bis zu den steilen Küsten Dalmatiens erstreckt sich die Kvarner Bucht. In der östlichen Adria sind die größten Eilande dank guter Fährverbindungen und der Brücke von Krk zum Festland prima per Wohnmobil zu erkunden.

Während auf dem Festland der Kvarner Bucht eher große Badeorte Gäste anlocken, die auch am Abend noch unterhalten werden möchten, sind Cres, Lošinj, Krk und Rab Ziele für Individualurlauber, Campingreisende und sportlich Aktive.

Felsige Badebuchten, Kies- und Sandstrände sowie FKK-Gelände sind begehrte Reiseziele. Tauchbasen, Surf- und Segelschulen stehen hoch im Kurs. Reisemobilgäste finden eine große Auswahl an Campingplätzen mit hohem Standard. Allerdings öffnen die meisten nur von April bis September/Oktober. Offizielle Stellplätze nutzen Wohnmobilurlauber lediglich auf Krk.

Die Fähre von Brestova auf dem Festland Istriens befördert im Stundentakt auch Reisemobile nach Porozina im Norden der Insel Cres. Malerisch empfängt die Bucht von Porozina die Urlauber. In dem kleinen Hafen schaukeln bunte Fischerboote auf den Wellen. Eine auch für große Reisemobile gut befahrbare Straße durchzieht das in Nord-Süd-Richtung gelagerte, 68 Kilometer lange und nur bis zu elf Kilometer breite Eiland.

Da Cres der Bora, dem kühlen Nordostwind, ausgesetzt ist, herrscht im Norden der Insel ein etwas kühleres, feuchteres Klima als im Süden. Im Winter sind gelegentlich die Gipfel des 648 Meter über NN hohen Berges Gorice schneebedeckt. Im dicht bewaldeten nördlichen Teil der Insel dominieren Eichen und Pinien, während im mittleren Cres Olivenhaine und Weingärten abwechseln.

Im Süden prägen niedriges, mediterranes Buschland (Macchia) und karge Schafweiden die Landschaft, vereinzelt auch Fichten und Lorbeerwälder. So unangenehm die kalten Bora-Winde aus dem Norden sein können, sie haben auch ein Gutes: Mit ihrer feuchten, salzhaltigen Luft benetzen sie die Schafsweiden – und geben indirekt dem Lammfleisch und Schafskäse das würzige Aroma. Auch Fischerei bildet eine wichtige Erwerbsquelle.

Das Städtchen Cres, in dem 90 Prozent der Inselbewohner leben, schmiegt sich in eine Bucht. Die alte Stadtmauer schützt den historischen Ortskern, der sich bis zum Hafen hinzieht. Auf den Inseln empfiehlt es sich, das Reisemobil am Ortsrand zu parken, da die Innenstädte recht eng und Parkplätze rar sind.

Günstig gelegen erweist sich das nahe Camp Kovačine. Nicht nur zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen ist es ideal, sondern auch von der Anbindung: Campinggäste spazieren auf dem Promenadenweg bis zum Altstadthafen Cres. Dort schlendern sie durch das alte Seetor aus dem 16. Jahrhundert in den historischen Stadtkern.

Wegen der reinen Luft besuchen viele Urlauber den Campingplatz Čikat an der gleichnamigen Bucht. Herrliche Badestellen und ein langer Uferweg sorgen für Entspannung, die hohen Pinien spendieren Schatten. Bis ins Zentrum des Hauptortes Mali Lošinj an der Südostküste in einer tief eingeschnittenen, sechs Kilometer langen Bucht spazieren Campinggäste gut zwei Kilometer.

Bunte, spätbarock-klassizistische Bürgerhäuser umrahmen den Hafen von Mali Lošinj: Besonders bei Seglern und Tauchern ist dieser Ort beliebt. Ausflugsboote starten zu benachbarten Inseln. Die Uferpromenade Lošinj Lungomare führt von der dreischiffigen Pfarrkirche Sv. Martin entlang herrlicher, von kristallklarem Wasser umspülter und von Pinienwäldern gesäumter Felsbuchten zum Nachbarort Veli Lošinj.

Wer den beschaulichen Fischerort am Fuße des Berges Sv. Ivan in einer fjordähnlichen Bucht im Wohnmobil ansteuert, parkt am oberen Ortseingang auf dem großen, gebührenpflichtigen Parkplatz. Villen und Parks zeugen vom boomenden Tourismus, der Reichtum in das Städtchen brachte und noch immer bringt. Die alte Pfarrkirche Sv. Antun aus dem 17. Jahrhundert mit Malereien italienischer Künstler dominiert den Ort.

Zurück über die Insel Cres führt die Route zur Insel Krk. In Merag rollen Reisemobile auf die Fähre Richtung Valbiska im Südwesten von Krk. Urlauber, die vom Festland anreisen, nutzen die mehr als 1.300 Meter lange Brücke von Kraljevica zum Nordzipfel Krks, 60 Meter hoch über dem Meer (Wohnmobil: 50 Kunar, kassiert nur bei der Hinfahrt).

In leicht gestuftem Gelände am 800 Meter langen Felsstrand mit betonierten Liegeflächen und Kiesbucht schmiegt sich Camping Krk ans Meer. Gäste erfrischen sich im Pool mit Blick auf die Adria oder entspannen sich im Wellnessbereich bei Massagen und Sauna. Gut zwei Kilometer entfernt liegt das Zentrum des Hauptortes Krk – allerdings führt keine Seepromenade dorthin. Bequem ist der Ort per Reisemobil zu erreichen, das auf dem großen Parkplatz nahe dem Hafen parkt.

Ein Abstecher nach Vrbnik an der Nordostküste von Krk führt in eine vom Weinbau geprägte Landschaft. Das Reisemobil stellen Urlauber vor dem oberhalb eines Fjordes angesiedelten Ort ab. Weinstuben und Konobas laden zu Weinproben ein.„Ihr müsst unbedingt den Žlahtina probieren“, lädt der Chef der Vinothek Nada ein, „schließlich ist dieser goldgelbe Weißwein typisch für unsere Region.“

Durch das Landesinnere, vorbei an Äckern, Weingärten und Olivenhainen, führt die Fahrt nach Baška im Südosten der Insel. Am Rande des malerischen Ortes vor schroffer Bergkulisse liegt Camp Zablaće teils an der geschwungenen Bucht, teils in einem Taleinschnitt. Nur wenige Schritte trennen die vordersten Plätze vom 800 Meter langen und bis zu 40 Meter breiten Kies- und Sandstrand, der flach ins Meer fällt.

Entweder über die Brücke von Krk oder per Fähre von Valbiska erreichen Urlauber die Insel Rab. Auf dem viertgrößten Eiland der Kvarner Bucht faszinieren Gegensätze: Wer vom Festland mit der Fähre im Süden Rabs in Mišnjak landet, schaut auf eine karge Felslandschaft, in der sich nur wenige Pflänzchen behaupten können. Doch schon nach wenigen Kilometern Fahrt nordwestwärts dominieren Steineichen und mediterrane Pflanzen.

Rab, der Hauptort an der Südwestküste der Insel, liegt auf einer schmalen Landzunge. Gäste des Camping Padova am Ortsrand von Rab erreichen die Altstadt über einen schönen Uferweg in 30 Minuten zu Fuß. Im Norden der Insel Rab streckt sich der ehemalige Fischer- und heutige Hauptbadeort Lopar aus, eingebettet in Gemüse- und Weinplantagen. Vor allem bei Familien beliebt ist das Städtchen wegen seiner 22 flachen Buchten mit Sandstränden.

Einen davon nutzen Gäste des Camping San Marino in Lopar. Weißer Sand, soweit das Auge reicht. Tretboote schaukeln vor dem Hintergrund einer Insel und warten auf Mieter, Motorboote zerschneiden die Ruhe. An der Tauchbasis lernen Urlauber, mit Sauerstoffflaschen zu hantieren, mieten Wasserski und Scooter.

Wer immer noch nicht genug hat von der faszinierenden Landschaft, den mediterranen Orten und Speisen, setzt mit der Fähre in Mišnjak auf’s Festland über. Und kurvt im Reisemobil über die Küstenstraße zurück nach Rijeka – mit Stopps an schönen Aussichtsstellen, Badebuchten und Cafés.

Kvarner Bucht mit dem Reisemobil

Die Kvarner Bucht in der nördlichen Adria erstreckt sich östlich von Istrien mit den vier größten Inseln Cres, Krk, Losinj und Rab. Reisemobilurlauber finden auf den Inseln der Kvarner Bucht Stellplätze nur auf Krk, dafür eine große Auswahl an Campingplätzen auf allen vier Inseln. Unbedingt kroatische Kuna mitnehmen, da nur wenige Restaurants und nicht alle Campings Kreditkarten oder Euro akzeptieren.

Kvarner Region Tourismus Büro, HR-51410 Opatjija, Tel.: 00385-51/272560, www.kvarner.hr

Stellplatz Krk, Narodnog preporoda 51, HR-51500 Krk, Tel.: 00385-98/218218, camper.felix@gmail.com

Camping Insel Cres (eine Auswahl)

Camping Kovacˇine, Melin I/20, HR-51557 Cres,
Tel.: 00385-55/51573150, www.camp-kovacine.com

Camping Slatina, HR-51556 Martinšcˇica,
Tel.: 00385-51/574107, www.camps-cres-losinj.com

Camping Bijar, HR-51542 Osor, Osor bb,
Tel.: 00385-51/237027, www.camps-cres-losinj.com

Naturist Camp Baldarin, HR-51554 Punta Križa, Punta Križa, Tel.: 00385-51/235680, www.camps-cres-losinj.com

Camping Insel LoŠinj (eine Auswahl)

Camping Cikat, HR-51550 Mali Lošinj, Drazica 1,
Tel.: 00385-51/232125, www.camps-cres-losinj.com

Camping Rapocˇa, HR-51554 Nerezine,
Tel.: 00385-51/237145, www.losinia.hr

Autocamp Lopari, HR-51554 Nerezine,
Tel.: 00385-51/237128, www.losinia.hr

Camping Poljana, HR-51550 Mali Losinj, Privlaka 19,
Tel.: 00385-51/231726, www.campingpoljana.com

Camping Insel Krk (eine Auswahl)

Valamar Camping Krk, HR-51500 Krk, Politin bb, Tel.: 00385-51/221351, www.camping-adriatic.com/de/camp-krk-politin

Camping Slamni, HR-51514 Dobrinj/Krk,
Tel.: 00385-51/853169, www.kampslamni.com.hr

Camping Glavotok, HR-51511 Krk, Glavotok 4,
Tel.: 00385-51/867880, www.kamp-glavotok.hr

Camping Bor, HR-51500 Krk, Crikvenicˇa 10,
Tel.: 00385-51/221581, www.camp-bor.hr

Camping Ježevac, HR-51500 Krk, Plavnicˇka bb,
Tel.: 00385-52/465010, www.camping-adriatic.com

Camp Zablacˇe, HR-51523 Baška, Emila Geistlicha 38,
Tel.: 00385-51/856909, www.camping.hr

Camping Insel Rab (eine Auswahl)

Camping Padova III, HR-51280 Banjol,
Tel.: 00385-51/667788, www.rab-camping.com

Camping San Marina, HR-51281 Lopar,
Tel.: 00385-51/775133, www.imperial.hr

Kroatische Kuna
100 kn = ca. 13,03 €

Reederei Jadrolinija, längere Fährpassagen reservieren (etwa von Krk nach Rab), www.jadrolinija.hr (auch auf Deutsch)

Infobox

Den vollständigen Reisebericht finden Sie in der Februar-Ausgabe 2015 der Reisemobil International im ePaper-Archiv.

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