> Wohnmobil-Fenster polieren

Endlich Durchblick

07.10.2019
Bild & Text: Karsten Kaufmann

Stumpfe Acrylfenster im Wohnmobil? Polieren schafft Durchblick

Fenster im Wohnmobil haben einen lästigen Nachteil: Über die Jahre sammeln sich zahllose winzige Kratzer auf der Oberfläche, sie wird stumpf, der Durchblick leidet. Die Ursache schlummert im Material – fast alle Fenster sind aus dem Kunststoff Acryl gefertigt. Acryglas, auch Polymethylmethacrylat (PMMA) ist ein Thermoplast und wird im Volksmund auch Plexiglas genannt. Es ist verhältnismäßig hart und hervorragend lichtdurchlässig, bedarf aber einer regelmäßigen und spezifischen Pflege.

Langsame Drehzahl, etwas Wasser und die richtige Politur garantieren einen schonenden Feinschliff.

Wohnmobil-Fenster reinigen mit Acryglasreinigern

Beim Wohnmobil-Fenster reinigen sollten Sie tunlichst auf Mittel wie Nitroverdünnung, Aceton oder zweifelhafte Hausmittelchen verzichten und auf handelsübliche Acryglasreiniger (Multiman, Yachticon, Dr. Keddo) setzen. Wohnmobil-Fenster reinigen wir am schonensten mit einem weichen Schwamm, viel Wasser und einem der erwähnten Reiniger. Trocken reiben lassen sich Acryglasfenster mit einem feuchten Leder, das anders als andere Materialien keine winzigen Mikrokratzer hinterlässt. Doch was tun, wenn die Fenster über die Jahre schon komplett unansehnlich geworden sind? Ganz einfach: polieren. Bei der Auswahl der Politur gilt, ebenso wie bei Auswahl eines Reinigers: Das Produkt muss eigens für den Gebrauch auf Polymethylmethacrylat empfohlen sein. Wer ein perfektes Ergebnis erzielen möchte, greift zu Polituren mit verschiedenen Körnungen von grob bis fein. Die grobe, besonders abrasive Politur eliminiert im ersten Arbeitsgang tiefere Kratzer, erzeugt aber eine blinde Oberfläche. Daher muss im zweiten und dritten Arbeitsgang, sozusagen beim Feinschliff, die glasklare Oberfläche wieder neu herausgearbeitet werden.

Kratzer aus Wohnmobil-Fenstern entfernen

Wer nur mit einer Körnung arbeitet, wird dennoch ein zufrieden stellendes Ergebnis erzielen, denn meist stören die tiefen Kratzer weniger als die durch viele Mikrokratzer stumpf gewordene Oberfläche.  Wichtig: Acryglas darf beim Polieren nicht heiß werden. Wer mit einer Maschine arbeitet, muss daher auf geringe Drehzahlen achten und die Maschine zügig über die Scheibe bewegen. Grundsätzlich empfiehlt es sich im Schatten zu arbeiten, so trocknet die Politur nicht übermäßig schnell. Optimale Ergebnisse lassen sich auch erzeugen, wenn die Politur durch etwas Wasser feucht gehalten wird. Und übrigens: Die Scheibe des 30 Jahre alten T3 sah nach der Politur wieder aus wie neu.

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Redaktion
Karsten Kaufmann
Karsten Kaufmann ist seit 2007 bei der Reisemobil International und ist Experte für Praxis und Zubehör.
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