Zwölf Profitests, zwölf Testergebnisse. Einmalig hat die Redaktion die letzten zwölf Profitests analysiert: Welches Wohnmobil hatte 2025 die beste Punktzahl? Und was waren die Highlights? Aus diesen Ergebnissen haben wir das fiktive perfekte Wohnmobil gebildet.
Kenner des Fach-Magazins Reisemobil International wissen: In jeder Ausgabe läuft der Hauptfilm ab Seite 10 – der Profitest. Er stellt auf zwölf Seiten die Krone aller Testdisziplinen. Das jeweilige Testmobil wird nicht nur vom Testredakteur unter die Lupe genommen, nein. Das Fahrzeug stellt sich auch den Spezialisten des Dekra und von Al-Ko in Kleinkötz, die ausgedehnte Mess- sowie Beladungstests und Fahrversuche auf abgesperrtem Gelände durchführen.
Obendrein muss sich der Proband von Experten mit langjähriger Expertise um die Qualität des Auf- und Ausbaus sowie der Geräteanlagen-Installation prüfen lassen. Kurzum: Mehr ist an einem Reisemobil nicht zu testen als das, was der Profitest auf seinem Programm hat – und das seit mehr als 35 Jahren. Einmalig hat die Redaktion nun die letzten zwölf Profitests analysiert: Wo liegen die herausragenden Punkte jedes einzelnen Testkandidaten? Aus den einzelnen Highlights bilden wir das fiktive perfekte Mobil.
Frankia ist in erster Linie bekannt für hochwertige Voll- und Teilintegrierte mit Doppelboden. Der Now auf Fiat Ducato verzichtet darauf, aber nicht auf Frankia typische Qualitäts- und Einrichtungsmerkmale. Aufbau top: 50 Millimeter starke Sandwich-Bodenplatte mit GfK-Unterseite, Wände aus 31 Millimeter dicken Sandwichwänden mit Alu-Außen- und Innenseite. Das Dach fertigt Frankia aus 31-Millimeter-Sandwich mit GfK-Oberseite. Isoliermaterial des holzfreien Aufbaus ist wasserabweisendes XPS, Rahmenfenster Serie. Abwassertank: frostsicher montiert. Gut durchdachtes Raumkonzept, viel Bewegungsfreiheit, schicke Einrichtung. Großes Schwenkbad mit Umbau zur Dusche. Große, beidseitig beladbare Garage. Gehobene Serienausstattung. Mit optionalen Hubbett für vier Personen Auflastung auf 3,65 Tonnen nötig.
Erreichte Punktzahl: 153 von 200.
www.frankia.com
Basis: Fiat Ducato 120 PS (88 kW) Grundrisse: ein Grundriss 7.0 L mit Einzelbetten, in den Designvarianten Ocean, Sun und Peach. Länge: 7,04 m Grundpreis: ab 80.900 €
Forster gilt als Einsteigermarke mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und guter Serienausstattung. Der 6,39 Meter lange und 215 Zentimeter schmale T Coupe 639 LF gefällt dank üppiger Raumausbeute und einer Einrichtung mit Gegensitzgruppe inklusive Bettenumbau, elektrisch absenkbaren Hubbett darüber. Das Querheckbad über die gesamte Fahrzeugbreite punktet samt separater Duschkabine, Schrankwand, darunter gelagerter Garage. Top: Aus den Längsbänken lassen sich mit wenigen Handgriffen Einzelsitze in Fahrtrichtung mit Dreipunkt-Sicherheitsgurt machen. Ebenfalls top: der Aufbau mit Rundum Voll-Gfk-Sandwichbauweise samt wasserabweisender XPS-Isolierung. Dank kurzem Radstand von 3,75 Metern ist der TC 639 LF wendig und macht auch im Stadtverkehr eine gute Figur.
Der Ford Transit als Basis leistet ab Werk 130 PS und ist mit umfangreichen Sicherheits- und Assistenz-Features ausgestattet. Den schick und modern eingerichteten Wohnraum gestaltet Forster gekonnt mit weißen Wandverkleidungen und Möbeln in unterschiedlichen Grautönen. Zudem leuchtet der Hersteller das Interieur mit flächig und punktuell strahlenden LED-Leuchten gut aus. Der Unterflur-Abwassertank ist nur optional isoliert/beheizt. Als 3,5 Tonner gute Zuladekapazitäten.
Erreichte Punktzahl: 148 von 200.
www.forster-reisemobile.de
Basis: Ford Transit 2,0 l mit 130 PS Grundrisse: der Baureihe: drei – mit Querbett, mit Einzelbetten oder mit Hubbett und großem Heckbad Länge: 5,99 m bis 6,69 m Grundpreis: ab 60.899 €
Auf einer Länge von 6,99 Metern realisiert Itineo aus Frankreich einen familienfreundlichen Grundriss in einem Teilintegrierten. Quer-Stockbetten im Heck, eine zum Doppelbett umbaubare L-Sitzbank mit Längsbank gegenüber sowie ein darüber montiertes elektrisch absenkbares Hubbett bieten der mobilen Familie sechs Schlafplätze. Aus der Sitzgruppe entstehen drei, optional (320 Euro) vier Sitzplätze mit Gurt für die Fahrt.
Die Ford Transit-Basis leistet ab Werk 130 PS und gefällt wie der Aufbau dank guter Serienausstattung. Die Kabinenkonstruktion ist nicht holzfrei, sie setzt sich aus GfK-Dach-, Boden- und Wänden zusammen. Isoliert wird jedoch mit nicht wasserabweisenden EPS. Der Abwassertank ist nur gegen Aufpreis im Itineo-Pack (1.490 Euro) isoliert und beheizt. Überzeugend: das Lichtkonzept mit Deckenleuchten, Lichtleisten und indirekter Beleuchtung. Beim Thema Zuladekapazität muss der preislich interessante und kompakte Teilintegrierte Abstriche machen. Für sechs Personen haut das mit der Zuladereserve leider nicht hin, für vier Reisende schon. Die sechsköpfige Familie muss beim Gepäck Abstriche machen, Auflastung nicht möglich.
Punktzahl: 148 von 200.
www.itineo-reisemobile.de
Basis: Ford Transit mit 130 PS (96 kW) und Sechsgang-Schaltgetriebe Grundrisse: ein Grundriss; weitere Modelle auf Peugeot Boxer Länge: 6,99 m Grundpreis: 64.500 €
Den 6,74 Meter langen und 222 Zentimeter schmalen ML-T 580 liefert Hymer ab Werk auf Mercedes-Benz Sprinter mit Hinterradantrieb, 170-PS-Diesel und Neungang-Automatik 9G Tronic aus. Einzelbetten und eine L-Sitzgruppe im Bug sowie Längsküche und Schwenkbad mit Duschkabine markieren die Einrichtung. Wände und Dach des holzfreien Aufbaus entstehen, wie bei Hymer üblich, aus Sandwichplatten mit Alu-Außenseite und Isolierkern aus wasserabweisenden PU-Schaum. Die Sandwich-Bodenplatte mit GfK-Unterseite ist ebenfalls mit wasserabweisendem XPS isoliert. Die Versorgungstanks sind ab Werk frostgeschützt eingebaut, die Rahmenfenster Serie. Außerdem gefallen die gut zugänglichen Elektrik-Außenfächer, die auch beide Bordbatterien und den 12-Volt-Hauptschalter aufnehmen. Unterwegs erfreut der kleine Hymer mit extrem wendigem Fahrverhalten, einer tollen Motorisierung, niedrigem Verbrauch und angenehm niedrigem Geräuschniveau. Für drei Camper reicht die Zuladekapazität als 3,5-Tonner knapp aus, für vier Reisende nicht (Auflastung 3.880 kg: 260 Euro).
Erreichte Punktzahl: 156 von 200.
www.hymer.com
Basis: Mercedes-Benz Sprinter 417 CDI mit Hinterradantrieb Grundrisse: zwei; mit nahezu gleicher Aufteilung mit Einzelbetten Länge: 6,74 und 6,98 m Grundpreis: ab 123.600 €
Beim T 6.9 SB der Baureihe Base kalkuliert Etrusco messerscharf. Die zur Erwin Hymer Group gehörende Marke wird im Laika-Werk in der Toskana gefertigt. Der Voll-GfK-Sandwichaufbau ist nicht holzfrei. Isoliert wird mit EPS, das nicht wasserabweisend ist. Rahmenfenster kosten 799 Euro extra, das Ausstellfenster in der Dachhutze 549 Euro. Der Sachverständige in puncto Innenausbau – Schreinermeister Tilo Kiess – konstatiert anerkennend: „Solch eine saubere Verarbeitung würde ich mir bei manch deutlich teurerem Mobil wünschen“.
Dass Etrusco angesichts des Einstiegspreises auch Dinge einsparen muss, ist nachvollziehbar. So lässt sich etwa der stabile Tisch nicht erweitern, und der Hersteller verzichtet im Schlafzimmer auf offene Ablagen oder Oberschränke über den Seitenfenstern. Das manuell absenkbare Hubbett über der Halbdinette mit Längsbank kostet 1.699 Euro extra. Der unterflur eingebaute Abwassertank ist nur optional isoliert und beheizt. Die Zuladereserven der 3,5-Tonnen-Ducato-Basis sind sehr gut.
Punktzahl: 146 von 200.
www.etrusco.com
Basis: Fiat Ducato mit 140 PS (103 kW) und Sechsgang-Schaltgetriebe Grundrisse: sechs, mit Einzelbetten, Queensbett oder mit Stockbetten Länge: 6,99 m Grundpreis: ab 59.999 €
Die Top-Baureihe des bretonischen Herstellers Rapido rollt auf Mercedes-Benz Sprinter mit STC-Supertiefrahmen von Al-Ko, Frontantrieb, 170 PS-Maschine und Neungang-Automatik 9G-Tronic vom Band. Das Spitzenmodell der Serie ist 8,15 Meter lang, sein holzfreier und hochwertiger Aufbau – Dach, Wände und Boden – bestehen aus GfK-Sandwich mit wasserabweisender Sytrofoam-Isolierung. Rahmenfenster sind Serie. Der 29 Zentimeter hohe, isolierte und beheizte Doppelboden nimmt die Versorgungstanks, die Elektrozentrale sowie die Warmwasserheizung Alde Compact 3030 Plus auf. Die Wurzeln von Rapido liegen in der Herstellung hochwertiger Möbelstücke – das merkt man bis heute.
Interessant und elegant geformte, akkurat eingepasste Möbelklappen, ein großes Queensbett und stabile Möbel zeigen, in welcher Liga der Hersteller mit dem Distinction spielt. Das Queensbett im Heck lässt sich elektrisch in der Höhe verstellen. Die Zuladereserve des 4,5-Tonners fällt üppig aus.
Erreichte Punktzahl: 156 von möglichen 200.
www.rapido-reisemobile.de
Basis: Mercedes-Benz Sprinter mit Al-Ko-Tiefrahmenchassis Grundrisse: vier – zwei mit Queensbett, zwei mit Einzelbetten Längen: 7,54 m und 8,15 m Grundpreis i196 M: ab 161.200 €
Wenn Reisemobilisten sich über Carthago unterhalten, fallen oft Begriffe wie hochwertiger Aufbau mit Blitzschutz eines Faraday’schen Käfigs, beheizter, isolierter und beheizter Doppelboden sowie gut verarbeiteter Möbelbau. Lightweight ist ein weiterer Begriff – so nennt der Carthago seine Fahrzeuge, wenn sie die magische Grenze von 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse einhalten. So ist das auch alles bei der Carthago-Baureihe C2-Tourer. Das Modell ist 2,17 Meter schmal, was ihn handlicher und leichter macht. Das Testmobil ist jedoch die 4,2-Tonnen-Variante. Damit bietet der 7,21 Meter lange Integrierte über 960 Kilogramm Zuladekapazität für vier, 796 Kilogramm für zwei Camper.
Der Aufbau: holzfrei, hochwertig und mit RTM-Schaum wasserabweisend isoliert. Rahmenfenster und das manuell absenkbare Hubbett vorn sind Serie. Die komfortable Sprinter-Basis auf Al-Ko-Tiefrahmen bietet zahlreiche Assistenzsysteme, der Möbelbau ist sehr solide und elegant zugleich. Im Doppelboden finden die Versorgungstanks frostsicher Platz, ebenso Gepäck über Ladeluken im Wohnraumboden.
Punktzahl: 159 von 200.
www.carthago.com
Basis: Mercedes-Benz Sprinter mit 150 PS Grundrisse: mit Einzelbetten oder Queensbett Längen: 7,20 bis 7,48 m Grundpreis des Testfahrzeugs: ab 129.450 €
Malibu gilt als die günstige Alternative zu den Modellen der Stamm-Marke Carthago. Wesentliche Details wie den Stauraum-Doppelboden bekommt der Kunde auch hier – es gibt aber auch Unterschiede zu Carthago. Al-Ko-Tief- rahmenchassis mit Doppelbodenfunktion, GfK-Sandwichdach, Alu-Sandwichwände und GfK-Sandwich-Unterboden werden zusammen mit RTM-Isolierung auch im Malibu verbaut. Allerdings wird für Wand- und Dachinnenseite Sperrholz statt Aluminium verwendet, weshalb der Malibu keinen Blitzschutz eines Faraday’schen Käfigs bietet.
Das Mobiliar des 7,16 Meter langen und 227 Zentimeter breiten Teilintegrierten ist elegant und solide gefertigt, die Serienausstattung – etwa mit Fahrerhaus-Klimaanlage und Rahmenfenstern – sehr gut. Der beheizte Doppelboden nimmt die Versorgungstank frostsicher auf sowie zusätzliches Gepäck über Ladeluken im Wohnraumboden. Die Sprinter-Basis rollt ab Werk mit 150 PS und zahlreichen Assistenzsystemen vom Band. Die Zuladekapazität des 4,2-Tonners ist überragend.
Punktzahl: 155 von 200.
www.malibu-carthago.com
Basis: Mercedes-Benz Sprinter mit Al-Ko-Tiefrahmen, 150 PS Grundrisse: vier, mit Einzelbetten oder Queensbett, Vario- oder Raumbad Länge: 6,96 m bis 7,35 m Grundpreis des Testmodells: ab 108.440 €
Der 7,2 Meter lange Pilote P 720 FC rollte in der Version Spring Edition – für dieses Modell eingestellt – auf Fiat Ducato mit Werkstiefrahmenchassis und 140-PS-Motor, Achtgang-Automatik sowie guter Basisausstattung inklusive Fahrerhaus-Klimaanlage, Tempomat, Lederlenkrad, Markise mit LED vom Band. Serie waren unter anderem Außenschublade, elektrisch absenkbares Hubbett, Rückfahrkamera, Kaffeemaschine, Zentralverriegelung für die Aufbautür und Autarkiepaket mit Solaranlage.
Die Kabinenkonstruktion in Rundum-GfK-Sandwich mit wasserabweisender XPS-Isolierung und Rahmenfenstern war Standard. Der Abwassertank war serienmäßig isoliert und beheizt. Das qualitativ hochwertige Mobiliar lobt der Schreinermeister als „ausgesprochen stabil“ und „sehr gut verarbeitet“. Längssofa und Längsbank lassen sich zu begurteten Sitzen in Fahrtrichtung umbauen. Als P 740 FGJ in der Evidence-Baureihe ist die Spring Edition künftig weiter zu haben.
Die erreichte Punktzahl: 155 von 200.
www.wohnmobil-pilote.de
Basis: Fiat Ducato mit originalem Tiefrahmenchassis, 140 PS Grundrisse: zwei Teilintegrierte und zwei Integrierte Länge: 7,20 und 7,25 m Grundpreis des getesteten Sondermodells: 83.500 €
Mit einer Gesamtlänge von 5,99 Metern und einer Kabinenbreite von 220 Zentimetern rollt der knuffige Van TI 550 MF nahezu mit Campervan-Abmessungen über die Straße. Der einfach gehaltene Ausbau setzt sich aus Alu-Sandwichwänden, Sperrholz-Sandwich-Boden und hagelresistentem GfK-Sandwichdach zusammen. Die Fenster sind aufgesetzt, isoliert wird mit nicht wasserabweisenden EPS.
Für zwei Camper konzipiert Knaus den Raum und richtet ihn mit Längsheckbett, daneben eingebautem Bad mit abtrennbarer Dusch-Gliedertür, kompakter Längsküchenzeile vorn und gegenüber montierter Halbdinette ein. Dank offener Blickachse wirkt der Wohnraum relativ groß und geräumig. Die Möbel sind stabil und an den Ecken gerundet. Die Vansation-Edition punktet mit einer reichhaltigen Serienausstattung, die unter anderem Tempomat, Fahrer- und Beifahrerairbag, Lederlenkrad und Schaltknauf, Hillholder, Traktion Plus, Seitenwindassistent, Rückfahrkamera und Markise vorsieht.
Die Fiat Ducato-Basis mit Werkstiefrahmenchassis leistet ab Werk 140 PS. Der Abwassertank ist serienmäßig isoliert und beheizt. Die Zuladekapazität des 3,5-Tonners ist mit 425 für zwei und 255 Kilogramm für vier Reisende sehr gut.
Erreichte Punktzahl: 148 von möglichen 200.
www.knaus.com
Basis: Fiat Ducato oder VW Crafter Grundrisse: drei Teilintegrierte, zwei mit Einzelbetten, einer mit französischem Bett Länge: 5,99 m, 6,96 m und 6,89 m Grundpreis des Testmobils: 70.590 €
Teilintegrierte für Familien mit Face-to-Face-Sitzgruppe, Hubbett und Querbett über der Heckgarage sind momentan bei nur wenigen Herstellern zu finden. Der spanische Anbieter Benimar führt mit dem 7,35 Meter langen Tessoro T 444 auf Ford Transit mit Werkstiefrahmenchassis solch ein Modell im Programm. Die solide Kabinenkonstruktion wird in Rundum-GfK-Sandwich-Manier mit wasserabweisender XPS-Isolierung und Rahmenfenstern gefertigt.
Familienfreundlich: Elektrisch absenkbares Hubbett, L- und Längsbank – Umbau zu Einzelsitzen auf Tour möglich, Querheckbett, große Küche und Bad mit separater Dusche bieten Platz für fünf Camper. Der Abwassertank ist ab Werk isoliert und beheizt, die Serienausstattung der Basis (130 PS) mit Tempomat und Klimaautomatik sowie der Einrichtung mit 150 Liter-Kühlschrank, Weinregal und Diesel-Heizung ist umfangreich. Für die Fahrt mit vier und fünf Passagieren empfiehlt sich die Auflastung auf 4,1 Tonnen.
Punktzahl: 152 von 200.
www.benimar.es
Basis: Ford Transit mit originalem Tiefrahmenchassis, 130 PS (96 kW) und Sechsgang-Schaltgetriebe Grundrisse: elf Teilintegrierte in nahezu allen Grundrissvarianten Länge: 5,99 bis 7,35 m Grundpreis Testmobil: 67.490 €
Mit Höherlegung, verstärkter Hinterachsfederung, Allradantrieb und auch mit groben Stollenreifen will der Xtura das sein, wovon abenteuerlustige Camper träumen – ein Fernreisemobil. Die Basis: Mercedes-Benz Sprinter mit originalem Leiterrahmenchassis und serienmäßig 190 PS sowie Neungang-Automatik 9G-Tronic. Zulässige Gesamtmasse des geländegängigen Teilintegrierten: 4.100 Kilogramm. Auf den verwindungssteiferen Leiterrahmen stellt Eura Mobil eine solide Rundum-GfK-Sandwichkabine mit wasserabweisender XPS-Isolierung in Boden und Dach sowie EPS (nicht wasserabweisend) in den Wänden. Rahmenfenster sind Serie. Der gemütlich anmutend eingerichtete Wohnraum ist mit solide gefertigten Möbeln bestückt.
Die Raumaufteilung setzt sich aus Gegensitzgruppe, hochgesetzten Einzelbetten mit Garage darunter, Längsküche und Schwenkbad zusammen – ideal für zwei Personen. Der Abwassertank ist ab Werk isoliert und beheizt. 300-Ah-Lithium-Batterie und 120-Ampere-Ladegerät sind Serie. Die Zuladekapazität fällt mit 188 Kilogramm für zwei und mit 103 Kilogramm für vier Camper praxisgerecht aus. Der Grundpreis von 156.280 Euro erscheint angemessen.
Erreichte Punktzahl: 155 von 200.
www.euramobil.de
Basis: Mercedes-Benz Sprinter mit originalem Leiterrahmenchassis, 190 PS (140 kW), Neungang-Auto-matik und Allradantrieb Grundrisse: ein Grundriss – der getestete Xtura XT 686 EF Länge: 6,88 m Grundpreis: 156.280 €
Zwölf Profitests in Kurzform auf einen Blick eröffnen eine ganz andere Perspektive auf die einzelnen Testkandidaten. Orientiert man sich zunächst an den jeweils erreichten Punktzahlen, wird deutlich, dass sie letztlich alle mehr oder weniger nahe beieinander liegen. Das ist eine gute Nachricht für den Markt und die Branche: Verarbeitungs- und Wohnqualität sowie Ausstattung und Preis-Leistung liegen auf sehr ansprechendem Niveau.
So klaffen zwischen der erreichten Höchstpunktzahl von 159 (Carthago C2-Tourer I 145 RB-LE Comfort 4,2 T) und dem Etrusco T 6.9 Base mit 146 Punkten lediglich 13 Punkte. Zwar punktet Letzterer mit einem äußerst günstigen Grundpreis, weist aber Defizite in puncto Isolierung (EPS nicht wasserabweisend) und Serienausstattung auf, die bei einem Preis von 60.000 Euro ehrlich und nachvollziehbar sind.
Der doppelt so teure Top-Performer von Carthago protzt hingegen mit Farady’schem Käfig-Kabinenaufbau, wasserabweisender Isolierung, Doppelbodenkonstruktion und nahezu Vollausstattung. Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Beurteilung stellt die jeweilige Zuladekapazität dar – im Idealfall innerhalb der 3,5-Tonnen-Klasse, die Top-Performer Carthago trotz Bestnote als 4,2-Tonner nicht einhalten kann. Allerdings setzt hier selbst bei Leichtbau die Physik ab einer Fahrzeuglänge ab 6,5 Metern und mehr natürliche Grenzen.
Zwischen den Probanden öffnet sich ein breites Feld mit Stärken und Schwächen bei Punkten wie Serienausstattung, Winterfestigkeit und Kabinenaufbau.
Ein Ideal-Mobil sollte nach den Erkenntnissen der Profitests demnach über einen holzfreien Aufbau – idealerweise aus GfK-Sandwich – mit wasserabweisender Isolierung und winterfester Wasseranlagen-Installation verfügen. Ein beheizter Doppelboden wäre ebenfalls von Vorteil, ebenso ausreichend Zuladereserven in der 3,5-Tonnen-Version – was angesichts eines schweren Al-Ko-Zwischenbodens und eines familienfreundlichen Grundrisses für vier oder mehr Personen und der dazu erforderlichen Fahrzeuglänge eine Herausforderung ist. Obendrein sollten Basis und Aufbau ab Werk schon sehr gut ausgestattet sein und das Gesamtkunstwerk noch für die breite Masse bezahlbar sein. Realistisch betrachtet, ein kaum erfüllbarer Anforderungskatalog. Und aus diesem Grund wird ein Reisemobil-Kauf meist auch weiter ein Kompromiss bleiben, mit Abstrichen, aber am Ende die meisten Bedürfnisse befriedigend.