> Teilintegrierter für Familien

Dauertest: 17.000 Kilometer im Weinsberg CaraSuite 650 MF

21.12.2024
Text: Simon Ribnitzky | Bild: Redaktion

Tausende Kilometer innerhalb weniger Monate hat der Weinsberg CaraSuite 650 MF im Dauertest der Redaktion abgespult. Prädestiniert ist der Teilintegrierte mit Hubbett für Familien. Wie sieht die Gesamtbilanz aus?

Mit sieben Meter Länge erreicht der Teilintegrierte auf Ford Transit zwar ein klassenübliches Format. Statt den gesamten Heckbereich mit Einzelbetten zu belegen, platziert die Knaus-Schwestermarke hier aber ein französisches Längsdoppelbett und daneben ein großzügiges Bad. Diese Aufteilung ist sonst eher von kompakteren Modellen um die sechs Meter Länge bekannt. Somit hat der Weinsberg CaraSuite 650 MF im vorderen Bereich Platz für eine üppig dimensionierte Sitzgruppe.

Der Name „Suite“ kennzeichnet bei Weinsberg Modelle mit Hubbett über der Sitzgruppe. Um dafür genügend Platz zu schaffen, schwingt sich das Dach in diesem Bereich nach oben und sorgt so gleichzeitig für ein charakteristisches Äußeres. Mit zwei Doppelbetten plus umbaubarer Sitzgruppe sowie viel Bewegungsfreiheit im Fahrzeug empfiehlt sich der 650 MF somit für Familien bzw. generell auch mal für die Nutzung mit mehr als zwei Personen.

Sehr positiv: Das Raumgefühl im Innenraum.
Philipp Pilson, Crossmedia-Redakteur

Das haben wir in den zurückliegenden Monaten gründlich getestet. Redakteur Philipp Pilson fuhr mit vierköpfiger Familie – zwei Erwachsene und zwei Kinder – ins italienische Aosta-Tal und in die Fjorde Norwegens. In gleicher Besetzung bereiste Geschäftsführer Jan Heuwinkel den Schwarzwald und das Elsass. Reiseressort-Chef Claus-Georg Petri nutzte den Cara Suite für eine Tour mit Frau und Enkel in die Bergwelt Tirols sowie ins Allgäu.

Geschäftsführerin Rosina Jennissen schiffte sich mit dem Teilintegrierten auf die Fähre zur griechischen Insel Korfu ein. Und Chefredakteur Simon Ribnitzky machte die Probe aufs Exempel und verbrachte im Cara Suite mit vier Erwachsenen ein Wochenende in der fränkischen Schweiz.

Bildergalerie

Weinsberg CaraSuite 650 MF: Viel Lob für das Basisfahrzeug

Reichlich Gelegenheit also, um Testeindrücke in der Praxis zu sammeln. Viel Lob heimste das Basisfahrzeug ein: Der Ford Transit, im Testfahrzeug mit kräftigem 160-PS-Turbodiesel, zeigte sich komfortabel, blieb mit rund zehn Liter Durchschnittsverbrauch relativ sparsam und gefiel mit einer leichten Manövrierbarkeit trotz immerhin sieben Meter Länge.

Der Weinsberg ist handlich und gut zu fahren.
Claus-Georg Petri, stellvertretender Chefredakteur

Weil im Testfahrzeug keine Rückfahrkamera verbaut war, behalf sich die Redaktion mit einem Funk-Modell aus dem Zubehör-Handel. Ob ab Werk oder nicht: solch eine Kamera ist für ein Fahrzeug dieses Formats unbedingt zu empfehlen.

Große Pluspunkte des Grundrisses mit französischem Längsbett sind Bewegungsfreiheit und Raumgefühl – anders als bei Modellen mit hoch montierten Einzelbetten im Heck und Bad als Raumteiler in der Mitte, reicht die Blickachse im Cara Suite 650 MF von den Fahrerhaussitzen bis zur Heckwand. Hier steht man sich nicht so schnell im Weg, das klappt mit ein bisschen Übung auch bei der Tour zu viert.

Weinsberg CaraSuite 650 MF: keine Heckgarage

Zwischen Bad und Küche befindet sich ein großer Kleiderschrank und auch sonst herrscht an Stauraum in zahlreichen Fächern und Oberschränken kein Mangel.

Das gilt im Prinzip auch für den von außen wie innen zugänglichen Stauraum unterm Heckbett. Mit einer Garage kann dieser natürlich nicht mithalten. Fahrräder müssen auf einen Heckträger – für manche sicher ein K.O.-Kriterium dieses Grundrisses.

Toll ist die separate Duschkabine im hinteren Bereich des Bades – hier stört kein Radkasten. Auch im Bad davor gibt’s genug Platz und die Kassettentoilette punktet mit einer leicht zu reinigenden Keramikschüssel. Der Schrank über dem Waschbecken behindert aber den Zugang zu selbigem – etwa, um sich das Gesicht zu waschen.

Weinsberg CaraSuite 650 MF: große Sitzgruppe

Die Küche fällt nicht allzu riesig aus, bietet aber genug Stauraum und auch etwas Arbeitsfläche. Zwei Herdflammen reichen in der Praxis völlig aus. Die Spüle ist mit 25 mal 25 Zentimeter aber recht klein geraten und verfügt über eine simple, nicht sehr hoch aufragende Armatur. Große Töpfe spülen macht hier keinen Spaß.

Die Sitzgruppe mit Halbdinette, drehbaren Fahrerhaussitzen und mehr als einen Meter langer Längsbank hat richtig viel Platz zu bieten. Auch vier Erwachsene kommen sich hier beim ausgiebigen Sonntagsfrühstück nicht in die Quere – definitiv ein Vorteil des Grundrisses und auch für den Familieneinsatz ein wichtiger Punkt.

Toll: Bequeme Betten und großes Badezimmer im Weinsberg.
Jan Heuwinkel, Geschäftsführer

Die Matratzen von Heck- und Hubbett ruhen auf Lattenrosten und sind sehr bequem. Beide Betten sind für Doppelbetten aber recht schmal – das muss man mögen. Bei der Tour mit vier Erwachsenen zogen wir es vor, auch die Sitzgruppe umzubauen, sodass hier und im Hubbett jeweils ein Camper genug Platz hat. Der Umbau geht mit Einlegebrett und Polster recht flott von der Hand, das Puzzle aus ziemlich harten Postern fällt beim Liegekomfort aber schon deutlich hinter den des Hubbettes zurück.

Im Laufe der mehreren Tausend Test-Kilometern blieben auch ein paar Defekte am ansonsten routiniert verarbeiteten Ausbau nicht aus: So zickte mitunter die elektrische Zündung der rechten Herdflamme, und das Magnetriegelschloss der Badtür versagte seinen Dienst.

Infobox

Technische Daten

Maße: (L x B x H) 699 x 232 x 284 cm

Basis: Ford Transit mit Tiefrahmenchassis, 130-PS-Turbodiesel, 6-Gang-Schaltgetriebe, Euro 6d

Masse fahrbereit: 2.875 kg

Zul. Gesamtmasse: 3.500 kg

Grundpreis Testbeginn März 2024: 70.590 €

Grundrpeis Testende November 2024: 74.190 € (u.a. Automatik Serie)

Testwagenpreis: 82.195 €

www.weinsberg.com

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Redaktion
Simon Ribnitzky
Simon Ribnitzky ist seit August 2019 Teil des Teams der Reisemobil International und wurde 2022 Chefredakteur.
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