Der 7,39 Meter lange Rapido 890F in der gehobenen Ausstattung Design Edition basiert auf dem Fiat Ducato mit originalem Tiefrahmenchassis und zulässigen Gesamtmassen zwischen 3.500 und 4.500 Kilogramm. Serienmäßig arbeitet der 130-PS-Turbodiesel unter der GfK-Haube des formschön gerundeten Bugs, beim Testmobil sind es 148 PS und das 4,25-Tonnen-Chassis. Dach und Wände fertigen die Franzosen aus GfK-Sandwich. Auch die Unterseite des Bodens besteht aus verrottungsfestem Polyester. Rahmenfenster, Aufbautür samt Zentralverriegelung, Fenster und zwei Schließriegeln sowie die zweitürige Heckgarage offenbaren, dass Rapido beim Aufbau des 890F nicht spart.
Der Innenraum
Das Innere wirkt auf den ersten Blick konventionell, wenn auch geschmackvoll eingerichtet: Queensbett im Heck, Raumbad davor, schräg gegenüber die Winkelküche und vorn die Sitzgruppe mit Hubbett darüber.
Heck
Das 190 mal 140 Zentimeter große Queensbett verstellt der Camper per Handkurbel in der Höhe und klappt hierzu einfach den im Alurahmen gefassten, gefederten Holzlattenrost am Fußende auf. Daraus ergibt sich für die 218 mal 114/88 Zentimeter große Heckgarage eine Höhe zwischen 86 bis 116 Zentimeter. Beiderseits der bequemen und erst weit unten am Fußende zulaufenden Matratze trennen Kunststoff-Faltwände das abgesenkte Bett vom Stauabteil ab. Die LED-Ambientebeleuchtung dient hier wie auch in den anderen Oberschränken gleichzeitig als Schrankleuchte. Die senkrechten LED-Leuchtbänder beiderseits des Kopfendes sowie die beiden Lesespots spenden warmes und gutes Leselicht.
Das Bad
Das Raumbad ist in bei diesem Grundriss üblicher Weise aufgeteilt: In Fahrtrichtung links steht die Dusche mit ausreichend hoher Duschtasse und gut schließender zweiteiliger Plexiglastür. Knapp unterhalb der Dachhaube und oberhalb der stabilen Duscharmatur montiert Rapido eine ausziehbare Wäscheleine. Gegenüber betritt der Urlauber den Toilettenraum durch eine an soliden Scharnieren aufgehängte, bündig im Rahmen schließende Tür. Nicht allzu groß, bietet der Raum doch Platz für alle hier anfallenden Verrichtungen. Das Rundwaschbecken aus Edelstahl reicht für alle Waschaktionen gut aus. Helles LED-Licht und die 40 mal 40 Zentimeter große Dachhaube komplettieren die Ausstattung.
Küche und Dinette
Zwei Dinge charakterisieren die Winkelküche: die mit 90 mal 87/55 Zentimetern relativ kleine Arbeitsfläche und die gute Ausstattung. Gut: Per Drehknopf verriegelt der Urlauber Besteckschublade und die zwei Auszüge mit einem Griff. Vor der Küche setzt sich die gemütliche Halbdinette aus Winkelsitzbank, Seitensitz und höhenverstellbaren Drehsitzen des Fahrerhauses zusammen. Zentrales Element ist der dreh- und in vier Richtungen verschiebbare Tisch. In der Sitztruhe kommt der Frischwassertank unter. Sein Pendant fürs Grauwasser findet isoliert und gegen Frost geschützt unter dem Wagenboden Platz.
Hubbett
Über der Halbdinette senkt sich das 190 mal 140 Zentimeter große, manuell zu bedienende Hubbett von der Decke. Die 190 mal 140 Zentimeter große Matratze liegt auf einem unterlüfteten Holzlattenrost.
Unterwegs
Auch auf der Straße bereitet der Rapido 890F Freude: Zusätzlich zur guten Rundumsicht gefällt beim Fahren die für einen Integrierten sehr geringe Geräuschkulisse. Hier ist bei Mitbewerbern häufig Quietschen und Knarzen im Bereich der Bugmaske und des Hubbetts zu vernehmen – nicht so im Rapido. Auch vom Mobiliar ist kaum etwas zu hören. Einziges Geräusch ist das übliche zeitweise Rappeln der Glasabdeckung des Dreiflammkochers.
Der Basispreis für den Rapido 890F Design Edition liegt bei 69.000 Euro, wobei das 3,65-Tonnen-Chassis keinen Aufpreis kostet. Das Testmobil kam mit allen Extras auf 71.129 Euro.