Phoenix, bekannt für hochwertige Liner und Alkovenmobile, stellt mit dem neuen Maxi Liner 9000 AY einen 7,5-Tonner vor, der Platz für ein Mikro-Auto bis 2,60 Meter Länge bietet.
Wer mit einem Reisemobil länger an einem Platz verweilt, für den stellt sich die Frage nach der Mobilität am Urlaubsort. Denn für jeden Einkauf mit dem Wohnmobil ins Stadtzentrum zu fahren, ist nicht jedermanns Sache. Viele Urlauber haben deshalb Fahrräder, E-Bikes oder einen Roller mit an Bord. Wer mit einem Liner unterwegs ist, hat zuweilen einen höheren Anspruch, als nur Zweirad zu fahren. Für solche Reisende offeriert Phönix aus dem oberfränkischen Aschbach ein neues Modell: Der 9,20 Meter lange Phoenix Maxi Liner 9000 AY auf Iveco Daily mit 7.200, optional 7.490 Kilogramm zulässiger Gesamtmasse bietet im Heck eine Garage für ein Mikro-Auto wie etwa den hier gezeigten elektrischen Zweisitzer XEV Yoyo.
Bei einem mehr als neun Meter langen Liner samt Pkw-Garage unterhalb der magischen 7,5-Tonnen-Grenze zu bleiben, ist eine echte Herausforderung. Doch galt es, auch Kunden zu bedienen, die zwar keine Fahrerlaubnis der Klasse C besitzen, wohl aber Inhaber der früheren Führerscheinklasse 3 oder der aktuellen Fahrerlaubnis C1 sind. Deshalb entschied sich Phoenix für eine 2,70 Meter lange, 2,22 Meter breite und 1,55 Meter hohe Garage, zugänglich über seitliche Garagentüren und eine große nach oben öffnende Heckklappe an zwei Gasdruckdämpfern.
Den hier gezeigten kleinen elektrischen XEV Yoyo in den Phoenix Maxi Liner 9000 AY zu laden, ist kinderleicht: Heckklappe öffnen, die beiden Alu-Auffahrrampen am Heck des Liners einhängen, den Pkw in Position bringen, das Seil der elektrischen Seilwinde an der Abschleppöse einhängen und den Pkw in die Garage hineinziehen und arretieren. Das alles ist problemlos von einer Person zu machen und dauert gerade einmal eine bis zwei Minuten. Ebenso einfach ist es, den kleinen City-Flitzer wieder auszuladen.
Den Abstand der Auffahrrampen kann Phoenix entsprechend der Spurweite des mitzuführenden Fahrzeugs anpassen. Die Garage gibt die maximale Länge des Pkw vor: 2,60 Meter. Das reicht theoretisch auch gerade mal eben noch für einen Smart Fortwo der ersten Generation aus. Ein gesondertes Limit für die Masse des automobilen Beiboots gibt Phoenix übrigens nicht an, sondern verweist auf eine Zuladerekapazität von 1.770 Kilogramm des gesamten Fahrzeugs im Serienzustand. Das sollte für sämtliche Vehikel dieser Größe problemlos ausreichen. Und die zwillingsbereifle Hinterachse bietet ohnehin genügend Reserve.
Selbstverständlich besteht der neue Phoenix Maxi Liner 9000 AY nicht nur aus Garage. Der für bis zu vier Reisende ausgelegte Liner hält über dem Pkw-Parkplatz zwei große Längs-Einzelbetten mit äußerst bequemen Matratzen bereit, und jeder der beiden Schläfer dort hat am Fußende seinen eigenen Kleiderschrank. Zwei weitere Urlauber nächtigen im optionalen elektrisch angetriebenen, ebenfalls sehr bequemen Hubbett über dem Fahrerabteil mit herrlich schnörkeligem textilem Baldachin. Vor dem Absenken der von 1,20 auf 1,40 Meter verbreiterbaren Liegefläche sind die beiden luftgefederten Vordersitze in ihre unterste Position zu bringen.
Vor dem Zubettgehen lädt die großzügig dimensionierte und dick gepolsterte L-Sitzgruppe mit zusätzlichem seitlichem Sofa zu gemütlichen Runden ein. Die Sitzbank stattet der Hersteller mit zwei Dreipunkt-Sicherheitsgurten aus. Die Winkelküche mit gut abgedichteter Arbeitsplatte aus Mineralgranit und ebensolcher Rückwand bietet dem Campingkoch alles, was er für seine kulinarischen Projekte braucht.
Der große dreiflammige, elektrisch zündende Gasherd ist ebenso Serie wie die hoch aufragende, flexible Armatur der großen Edelstahl-Rundspüle. Der Kompressorkühlschrank mit Gefrierfach fasst 118, optional 195 Liter. Ein üppiges Stauraumangebot einschließlich Apothekerauszug komplettiert die Ausstattung der Küche des Maxi Liner 9000 AY.
Im Raumbad genießt der Urlauber genügend Platz und durch ein Aufstellfenster den Blick nach draußen. Das auf Wunsch installierte Keramik-WC von Tecma mit Bidet und 230-Liter Festtank statt Kassettentoilette sowie die Dusche mit Echtglastüren beziehen ihr Wasser aus einem frostsicher im Stauraum-Doppelboden eingebauten 230-Liter-Frischwassertank. Das gleiche Volumen hat der dort ebenfalls winterfest platzierte Abwassertank.
Eine Druckwasserpumpe mit Druckspeicherbehälter, welches das lästige Nachpumpen auf ein Minimum reduziert, fördert das Wasser auch zur Gas-Warmwasser-Heizung Alde Compact 3030 und zur Küchenarmatur. Als Extra lässt sich der Inhalt des Abwassertanks in den Fäkaltank pumpen.
Die Verarbeitung des Innenraums rangiert auf sehr hohem Niveau. Das Design der Möbel hat Klasse, ohne protzig zu sein. Statt auf schnelllebige Lichtinstallationen, womöglich in mehreren Farben, setzt der Hersteller auf eine warmweiße gut platzierte Ausleuchtung mit LED-Spots.
Als Basis für seinen Maxi Liner 9000 AY wählt Phoenix den Iveco Daily mit kräftigem 3,0-Liter-Turbodiesel mit 176 PS (129 kW) und Sechsgang-Schaltgetriebe. Das Testfahrzeug ist mit der optionalen Sechsgang-Wandlerautomatik und 207-PS-Aggregat (152 kW) ausgestattet.
Auf das stabile Leiterrahmenchassis mit zwillingsbereifter Hinterachse setzen die Oberfranken eine 42 Millimeter starke Bodenplatte aus GfK-Sandwich. Die 42 Millimeter starken Wände bestehen aus Alu-Sandwich, ebenso wie das 42 Millimeter starke Dach. Als Isolierung kommt wasserabweisender PU-Hartschaum zum Einsatz. Zum Fügen von Dach, Wänden und Boden verwendet Phoenix Aluprofile.
Der Laufboden über dem 38 Zentimeter hohen beheizten, isolierten Stauraum-Doppelboden besteht aus einer Kunststoff-Wabenplatte. Somit ist der solide Aufbau komplett holzfrei. Im Doppelboden kommen Wassertanks, Heizung sowie Teile der Bordelektrik, etwa die 210-A-Gel-Bordbatterie unter. Der Grundpreis des neuen Phoenix Maxi Liner 9000 AY beträgt 321.200 Euro.
Ein Liner, der unterhalb der 7,5-Tonnen-Marke bleibt und dennoch einen (ganz) kleinen Pkw für Touren am Urlaubsort aufnimmt – diese nicht ganz einfache Aufgabe hat Phoenix mit dem neuen Maxi-Liner 9000 AY sehr gut gelöst. Und dies, ohne hierfür beim Wohnwert Kompromisse einzugehen.
Mit großzügigem Grundriss, gewissenhafter Verarbeitung von Innenraum und Aufbau überzeugt der 9,20-Meter-Liner voll und macht Lust, nach einem geeigneten Gefährt für die Garage zu suchen. Deren Innenlänge und -höhe limitiert die Auswahl an infrage kommenden Fahrzeugen, doch mit dem XEV Yoyo oder einem Smart Fortwo der ersten Generation findet sich problemlos ein passendes Beiboot zur Luxusjacht.