Es ist noch nicht lange her, da war die Rollenverteilung klar: Ein Kastenwagen ist der wendige Alltagsbegleiter. Das gefühlte wie tatsächliche Raumangebot bleibt wegen der schlanken und sich nach oben verjüngenden Blechkarosserie aber deutlich hinter einem Teilintegrierten mit geraden Seitenwänden zurück. Wer wirklich komfortabel reisen wollte, dem blieb nur der Griff zum aufgebauten Wohnmobil.
Seit große Panoramafenster über dem Fahrerhaus Einzug in die Kastenwagen halten, werden die Karten jedoch neu gemischt. Zaubern können die Hersteller beim Platzangebot freilich nicht, doch das Konzept mit Dachfenster und ins Fahrerhaus durchgezogenen Dachschränken rückt den Kastenwagen deutlich näher an den Teilintegrierten. Um herauszufinden, ob solch ein Kastenwagen der bessere Teilintegrierte ist und welche Unterschiede die Konzepte nach wie vor auszeichnen, hat Reisemobil International zwei Fahrzeuge der Carthago Schwestermarke Malibu zum Vergleich gebeten: den Van Charming GT 640 LE und den T 430 LE. Bei ähnlicher Außenlänge stattet der Hersteller beide Mobile mit Längseinzelbetten im Heck aus.
Malibu Van Charming GT 640 LE
Das Erscheinungsbild des Kastenwagens prägt die robuste Blechkarosserie, die für eine automotive Optik des Malibu Van Charming GT 640 LE sorgt. Zugang zum Wohnraum bieten neben der großen Schiebetüre auch die Hecktüren. Bei Bedarf bietet sich so von den Betten im Heck ein Panoramblick nach draußen – typisch Kastenwagen eben. Aber auch weiter vorn wirkt der Malibu Van hell und geräumig. Das Dachfenster über dem Fahrerhaus lässt viel Licht herein. Die bis nach vorn durchgezogenen Dachschränke strecken den Innenraum zusätzlich. Wer nachmisst, stellt aber schnell fest, dass es im Malibu Van Charming GT 640 LE merklich enger zugeht als im Teilintegrierten dieses Vergleichs. Kastenwagen-Fans dürfte das aber kaum stören.
Malibu T 430 LE
Holzfreie Karosseriestruktur, Doppelboden mit frostgeschützten Tanks, Rahmenfenster: Der Teilintegrierte Malibu T 430 LE ist ein hochwertig konstruiertes Reisemobil. Gerade Seitenwände und 22 Zentimeter mehr Breite bringen deutlich mehr Platz als im Kastenwagen. Ob Stehhöhe, Bettenmaße oder Bewegungsfreiheit, überall bietet der Teilintegrierte zusätzlichen Raum. Vor allem für groß gewachsene Urlauber mitunter ein entscheidender Unterschied. Da zudem der Radstand kürzer und damit der Wendekreis etwas kleiner ist als beim Van, punktet der Malibu T 430 LE auch beim Rangieren. Das Plus an Raum für bequemeres Wohnen erfordert allerdings einen Aufschlag von rund 16.000 Euro.
Infobox
Wie sich der Malibu Van Charming GT 640 LE und der Malibu T 430 LE im vollständigen Vergleichstest schlagen erfahren Sie in der November-Ausgabe 2019 von Reisemobil International – als Download in unserem Shop oder im Zeitschriftenhandel.