Ab in den Skiurlaub. Was gibt es dabei Schöneres, als Schnee und Kälte im Reisemobil zu trotzen? Um das zu schaffen, sind das Wichtigste dabei die zwei vollen Elf-Kilogramm-Gasflaschen – wie die im Gaskasten des Carado A 464. Reisebereit dient sich das Alkovenmobil auf Fiat Ducato einer Tour an in eines der schönsten Skigebiete der Alpen: nach Kals-Matrei in Osttirol. Diesmal geht es zu dritt in den Winter, obwohl der 7,25 Meter lange, 3,14 Meter hohe und 2,32 Meter breite Carado theoretisch bis zu sechs Personen Platz bietet. Dazu müsste aus der Volldinette noch ein Bett gepuzzelt werden, was wohl eher selten vorkommt. Realistisch ist der Einsatz des A 464 mit vier Personen. Auf sie ist der Grundriss des geräumigen Mobils zugeschnitten.
Die Urlauber erreichen das Innere des Mobils über eine zweistufige, elektrische Trittstufe. Wer sich nun nach rechts dreht, steht vor dem Alkovenbett. Eine fünfsprossige Leiter hilft, die 170 Zentimeter in das obere Schlafgemach zu überwinden. Dort finden zwei Erwachsene ein großzügig dimensioniertes Bett mit einer Fläche von 210 mal 163 Zentimeter. Die lichte Höhe reicht bis zu 66 Zentimeter. Durch den Querschnitt des Alkovens bleibt für den vorderen Schläfer genug Raum, ohne dass er beim Umdrehen mit der Schulter anstößt. Die elf Zentimeter dicke Matratze des Testwagens ist nach 64 Zentimetern das erste Mal längs geteilt, aber mit dem nächsten Abschnitt vernäht. Der misst 80 Zentimeter in der Breite. Ganz vorn erstreckt sich ein weiterer, nur 20 Zentimeter breiter gepolsterter Teil, eher als Ablage, denn als Liegestatt gedacht. In die Matratzenteile ist je ein Lattenrost integriert. Sie lassen sich klappen und rasten in einen Rahmen ein. Der lässt sich bei Nichtgebrauch nach vorn schieben, sodass der Durchgang ins Fahrerhaus bequemer ist. Mit dieser luftigen Konstruktion spart Carado das Brett, auf dem Matratze und Lattenrost normalerweise liegen – und damit Gewicht, das sonst auf die Vorderachse drückt.
Diese Lösung birgt Nachteile: Entlang der Naht der geteilten Matratze entsteht eine Besucherritze, in die der hintere Schläfer kullert, zudem bildet sich eine Kuhle. Außerdem lässt sich die Matratze tagsüber nicht einfach wie vorgesehen umklappen, wenn Bettzeug darauf liegt – und dann ist auch der Rahmen nicht nach vorn zu schieben. Carado hat diese Mankos erkannt und ist zur bewährten Praxis zurückgekehrt, das gesamte Bett über dem Fahrerhaus hochstellbar zu bauen. Aber: Der Hersteller tüftelt weiter an einer gewichtsparenden Lösung. Sie soll bald vorgestellt werden und dann ganz ohne Nachteile funktionieren.
Geräumig geht es an der 190 Zentimeter breiten Volldinette zu. Ihr Herzstück, der Tisch, ist 60 mal 98 Zentimeter groß und bietet damit genug Platz für ein mehrgängiges Menü. Prima ist das große Fenster an der Dinette. Dadurch lässt sich beim Essen mancher Schneesturm beobachten, der das Mobil ordentlich durchschüttelt.
Trotz der eisigen Minusgrade draußen bleibt es drinnen gemütlich warm. Die Truma Combi 6 pustet ordentlich warme Luft ins Innere des Carado. Gegenüber der Sitzgruppe befindet sich die Aufbautür. Daneben steht der Küchenblock, 64 Zentimeter tief und 138 breit. Stauraum ist in der Küche reichlich vorhanden. Drei Schubkästen und Schrankfächer nehmen sämtliche Utensilien auf, ebenso wie zwei Hängeschränke.
Eingelassen in die Arbeitsfläche ist ein 52 mal 41 Zentimeter großer Dreiflammkocher von Thetford mit gusseisernem Rost. Der Wasserhahn indes macht dem Koch das Leben schwer. Ist sein Hebel nach links gedreht und der schicke schwarze Glasdeckel der Spüle wird geöffnet, beginnt das Wasser zu sprudeln – auf das Möbel. Neben dem Küchenblock steht der Kühlschrank von Thetford. Er fasst 167 plus 29 Liter im Tiefkühlfach.
Das Bad misst 147 Zentimeter in der Breite, davon 50 Zentimeter für die separate Dusche. Die Stehhöhe ist mit 183 Zentimetern schon für normal große Männer knapp bemessen – sie beträgt immerhin 13 Zentimeter weniger als im Rest des Mobils. Die Krux im Bad ist jedoch seine geringe Tiefe von gerade mal 75 Zentimetern.
Ein paar Schritte weiter, und die dreisprossige Leiter ist erreicht. Sie führt zum 118 Zentimeter hoch gelegenen, quer ins Heck eingebaute Doppelbett. Die zwölf Zentimeter dicke, mittig längs geteilte Matratze misst 214 mal 131 Zentimeter.
Um Größeres geht es in der beleuchteten Heckgarage unter dem Heckbett. Sie füllt die gesamte Fahrzeugbreite aus, ist 158 Zentimeter tief und 129 hoch. Dass sie durch Türen von zwei Seiten aus zu erreichen ist, macht diesen Stauraum noch komfortabler. Im A 464 lässt sich der Ski- und wohl auch anderer Urlaub prächtig erleben.
Der 120 PS starke Motor des Fiat Ducato chauffiert die Fuhre locker über Landstraßen und Autobahnen, Bergpassagen und Pässe. Auf der gut 900 Kilometer langen, winterlichen Strecke hat der A 464 genau 12,0 Liter Diesel auf 100 Kilometer verbraucht. Das Alkovenmobil für alle Fälle kostet ab 45.999 Euro.
Infobox
Den vollständigen Praxistest des Carado A 464 finden Sie in der April-Ausgabe 2020 von Reisemobil International – als Download in unserem Shop oder im Zeitschriftenhandel.