> 11 Stellplätze in der Lüneburger Heide

Mit dem Wohnmobil durch die Lüneburger Heide

30.05.2025
Text: Jutta Neumann | Bild: Lüneburger Heide GmbH

Mit dem Camper unterwegs zwischen Lüneburg und der Nordheide: Die Lüneburger Heide lockt mit einer einzigartigen Kulturlandschaft, hübschen Heidedörfern und vielen naturnahen Wohnmobil-Stellplätzen.

Lila Leuchten, soweit das Auge reicht. Wer im Hochsommer durch die Lüneburger Heide wandert oder radelt, wird sich an dem purpur blühenden Farbenmeer kaum satt sehen können. Sandige Wege schlängeln sich über sanfte Hügel. Zwischen alten Wacholderbüschen und einsamen Eichen grasen Heidschnucken – die typischen Schafe der Region. In der Luft der Duft von Heidekraut und das Summen geschäftiger Bienen. Dazu eine unendliche Weite. Die Lüneburger Heide zählt zu den schönsten und ältesten Kulturlandschaften Deutschlands und ist auch europaweit einzigartig.

Ursprünglich bestand sie aus Gletschern, Sand und Geröll. Nach der Eiszeit entstand dann ein dichter Mischwald, der von Mooren und Flüssen durchzogen war. Erst durch die Nutzung der Menschen und die Beweidung mit Schafen entwickelte sich die Heide. Wer die Faszination dieser besonderen Region zwischen Hamburg und Hannover erleben will, muss aber gar nicht bis zur Heideblüte im August warten.

Video

Traumhafte Lüneburger Heide in 4K. Video der Lüneburger Heide GmbH.

Schon im Frühling zeigen sich hier teilweise exotisch anmutende Geschöpfe: Dann kommen auch die Moorlandschaften der Heide ganz groß raus. Dort beginnt jetzt das Wollgras zu blühen. Seine weißen, watteartigen Büschel wiegen sich sanft im Wind und verleihen den Mooren und ihren stillen Wasserflächen eine fast märchenhafte Atmosphäre. Mit etwas Glück lässt sich hier ein seltenes Naturschauspiel beobachten: Während der Paarungszeit färben sich die Männchen der Moorfrösche für wenige Tage leuchtend blau. Die Birken kleiden sich in zartes Frühlingsgrün, bunte Schachbrettblumen sprießen, und blühende Ginsterbüsche zaubern leuchtend gelbe Farbtupfer in die Landschaft. Vögel zwitschern in den Baumkronen, während sich die Sonne über die weiten Flächen erhebt.

Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder bei einer traditionellen Kutschfahrt – in der Lüneburger Heide lässt sich das ganze Jahr über die Ruhe und Schönheit der Natur genießen. Kultur und Genuss bieten nicht nur die namensgebende Stadt Lüneburg, sondern auch zahlreiche kleine Heidedörfchen in der Umgebung.

Foto: Lüneburger Heide GmbH

Lüneburg: Auf Salz gebaut

Beim Bummel durch die Altstadt von Lüneburg fällt sofort die gut erhaltene historische Architektur ins Auge. Prächtige Backsteinhäuser mit kunstvollen Giebeln und bunten Fassaden säumen Straßen und Plätze und verleihen der über tausendjährigen Hansestadt an der Illmenau ihr besonderes Flair.

Westergellersen/Luhmühlen: Das Mekka des Reitsports

Der erste Naturpark-Ort, den wir ansteuern, befindet sich etwa 13 Kilometer weiter in die Luhmühlen. Die Lüneburger Heide ist ein ideales Revier für Pferdeliebhaber. In Luhmühlen dreht sich fast alles ums Pferd und die Reiterei. Bereits vor gut 100 Jahren wurde hier ein Pferdezucht- und Reitverein gegründet.

Vierbeinige Heidepfleger: Heidschnucken gehören in der Region zu den wichtigsten Naturschützern.
Foto: Lüneburger Heide GmbH
Wahrzeichen in Salzhausen: Die denkmalgeschützte St. Johannis-Kirche mit ihren hohen Findlingsmauern und dem angebauten Natursteinturm.
Foto: Jutta Neumann

Salzhausen: Heideort mit Wasseranschluss

Nur ein paar Kilometer weiter erreichen wir Salzhausen. Durch den hübschen Heide-Ort schlängelt sich die Luhe, ein Fluss der bei Kanu-Fahrern sehr beliebt ist. Auch zu Fuß ist der historische Stadtkern rund um die denkmalgeschützte St.-Johannis-Kirche schnell erkundet. Es gibt ein paar Geschäfte und nette Cafés und immer freitags einen Wochenmarkt mit regionalen Produkten. Kultureller Anziehungspunkt ist die Dörpschün neben der Kirche. In der über 200 Jahre alten, reetgedeckten Fachwerkscheune finden regelmäßig Veranstaltungen statt.

Egestorf: Barfußpfad und Heide-Gin

Die nächste Etappe führt nach Egestorf, knapp zehn Kilometer weiter. Ein sehr schöner Ort mit reetgedeckten Fachwerkhäusern, Steinskulpturen und einer urigen Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Das Wohnmobil kommt auf einem schönen Stellplatz in ruhiger Lage am Waldrand und direkt am Naturerlebnisbad Aquadies mitsamt Barfußpfad unter.

Entspannt unterwegs: Wer müde ist vom vielen Laufen, steigt einfach in die Kutsche um.
Foto: Lüneburger Heide GmbH
Beliebt bei Hochzeitspaaren: Die Holländerwindmühle in Eyendorf. Das technischeMeisterwerk aus dem 19. Jahrhundert dient heute hauptsächlich als Museum.
Foto: Lüneburger Heide GmbH

Bispingen/Oberhaverbeck: Im Herz der Lüneburger Heide

Unser nächstes Ziel ist Oberhaverbeck, ein Ortsteil von Bispingen. Hier dürfen wir unseren Camper legal mitten im Naturschutzgebiet und direkt am Rand der Heide in einem kleinen Wald abstellen. Natur pur vor der Womotür. An kaum einem anderen Spot bieten sich direkt vom Camper aus so viele Möglichkeiten, die Heide zu erleben. Ob mit dem Rad, zu Fuß oder mit der Kutsche: Gleich drei Heideschleifen führen hier vorbei.

Schneverdingen: Blaue Frösche, weiße Moore

Schneverdingen zählt zu den bekanntesten Ferienorten in der Lüneburger Heide. Der Ort ist zwar nicht sonderlich hübsch, bietet aber viele Geschäfte und Restaurants und hat eine einmalige Lage. Zu den landschaftlichen Highlights gehören die Osterheide mit dem still glitzernden Sylvestersee und das berühmte Pietzmoor. Zu Fuß geht es über Bohlenstege durch die über 8.000 Jahre alte Hochmoorlandschaf. Trubelig wird es hier vor allem im August, wenn die Schneverdinger ihr großes Heideblütenfest feiern. Wer die Heideblüte im Hochsommer verpasst, muss in Schneverdingen auf die lila Pracht nicht verzichten. Im Heidegarten am Landschaftsschutzgebiet Höpen wachsen rund 200 Heidesorten – und eine blüht immer.

Einmalige Attraktion: Das Pietzmoor in Schneverdingen. Im Frühjahr lassen sich hier blaue Frösche und puschelige Wollgrasblüten bestaunen. Zu Fuß geht's über Bohlenstege durch die über 8.000 Jahre alte Hochmoorlandschaft – und es gluckert leise.
Foto: Lüneburger Heide GmbH
Zauberhaft: Im Frühling genießen Besucher das besondere Licht und die Natur, die sie neu entfaltet.
Foto: Lüneburger Heide GmbH
Fachwerk in Soltau: In der historischen Altstadt lässt sich prima bummeln und shoppen.
Foto: Ulrich von dem Bruch

Soltau: Abenteuer und Erholung

In Soltau geht beides. Wer gern shoppt, wird im Designer-Outlet fündig. Wer energiegeladene Kids bespaßen will, besucht das Heide Park Resort, Deutschlands zweitgrößten Freizeit- und Themenpark.

Amelinghausen: Unterwegs mit Kanu und Lama

In Amelinghausen schließt sich der Kreis: Rund 20 Autominuten von Lüneburg entfernt, lässt sich auch hier die Heide in ihrer schönsten Form bewundern. In der Oldendorfer Totenstatt erzählen beeindruckende Großsteingräber von der frühzeitlichen Besiedlung der Gegend. Die Rehrhofer Heide gilt als Wacholderparadies, und auch die Schwindebecker Heide mit der angrenzenden Schwindequelle sind einen Besuch wert.

Auch Wasser gibt es in der Lüneburger Heide: Am Lopausee in Amelinghausen warten Tretboote auf ihren Einsatz.
Foto: Jutta Neumann
Erholung in Bad Bevensen: Die Kurstadt verwöhnt ihre Gäste mit einer hübschen Innenstadt und ganz viel Wellness.
Foto: Jutta Neumann

Bad Bevensen: Kurstadt mit Charme

(Vorerst) letzte Station dieser wunderbaren Tour durch einen Teil der Lüneburger Heide ist in Bad Bevensen.
Wer etwas für seine Gesundheit tun möchte, ist in Bad Bevensen goldrichtig: Das Jod-Sole-Heilbad an der Illmenau verwöhnt seine Gäste mit Wellness- und Kurangeboten.

Wer sich in der Natur erholen will, findet in den umliegenden Wäldern, kleinen Heideflächen und am Elbe-Seitenkanal die perfekte Kulisse für ausgiebige Rad-, Wander- oder Nordic Walking-Touren. Wem jetzt noch was fehlt, der fängt einfach in Lüneburg wieder von vorn an.

Die ganze Tour durch die Lüneburger Heide mit Tipps und Highlights

Wer die vollständige Reise lesen und nachfahren will, findet den gesamten Stellplatz-Check zur Tour durch die Lüneburger Heide mit weiteren Tipps und vielen Informationen in der Mai-Ausgabe von Reisemobil International.

Weitere Stellplätze und Wohnmobil-Touren zum Nachfahren finden Sie hier und auch auf www.bordatlas.de

Redaktion
Jutta Neumann
Jutta Neumann nimmt seit Oktober 2017 als begeisterte Camperin reisemobilfreundliche Routen und Stellplätze unter die Lupe.
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