> Wohlfühlen im Herbst

Wellness mit dem Camper: Drei Thermen in Rheinland-Pfalz

22.10.2025
Text: Claus-Georg Petri | Bild: Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH: Dominik Katz; Florian Trykowski; Frank Hegemann. Gesundland Vulkaneifel/Eifel Tourismus GmbH

Wohlig warmes Wasser: Wenn die Tage kürzer und kühler werden, stehen Thermen auch bei Campern wieder hoch im Kurs. Drei Beispiele aus Rheinland-Pfalz, die Reisemobilisten willkommen heißen – mit einem Wohnmobil-Stellplatz in der Nähe.

Wohl dem Land, in dem warmes Wasser aus dem Boden strömt. So wie in Rheinland-Pfalz: In dem Bundesland (www.rlp-tourismus.de) entspringt aus den Tiefen sogar heilendes Quellwasser – und das an gleich mehreren Orten. Das wunderbare Nass enthält gesundheitsfördernde Mineralien und Spurenelemente, die sich bei Trinkkuren oder Bädern in den Thermen positiv auf die Gesundheit auswirken und Beschwerden lindern.

Die Kombination traditionell bewährter Heilmethoden mit modernen Angeboten des Gesundheitswesens macht die Heilbäder und Kurorte besonders attraktiv: Sie sind darauf eingestellt, ihre Gäste zu verwöhnen und in Schwung zu bringen.

Auch die im Reisemobil. Zu den Thermen, die ihren mobilen Gästen Stellplätze in der Nähe anbieten, gehören die Vulkaneifel Therme in Bad Bertrich, die Therme in Bad Ems und die Moseltherme Bad Wildstein in Traben-Trarbach. Reisemobil International zeigt, mit welchen Besonderheiten sich diese heißen Quellen von anderen Thermen absetzen.

Bad Bertrich: Heilwasser aus dem Löwenkopf

Im Eifler Üßbachtal liegt Bad Bertrich mit der Vulkaneifel-Therme. Dieses Thermalbad ist neben Franzensbad in Tschechien die einzige staatlich geprüfte Glaubersalztherme in Europa. Schon die Römer schätzten vor mehr als 2.000 Jahren die Heilkraft im heißen Thermalbad – und zeigten das auch: Als erste fassten sie die Heilquelle im Üßbachtal ein.

Das Quellwasser in Bad Bertrich durchfließt vulkanische Erde und kommt aus mehr als 2.300 Meter Tiefe. Die Quelle entstand, als vor 65.000 Jahren das Magma-Feuer tobte und Explosionen eine Vulkanlandschaft in der Eifel schufen. Das Thermalwasser wird auf seinem Weg nach oben vom Vulkangestein aufgeheizt und mit vielen wertvollen Mineralstoffen angereichert. Dass die geologischen Besonderheiten in der Eifel noch heute sehr entspannend sind, erleben Gäste bei einem Bad im 32 Grad warmen Thermalwasser, und sie genießen es.

Mit mehr als 500 Quadratmeter Wasserfläche innen und außen sowie in Heißsitz- und Bewegungsbecken bietet die Badewelt der Vulkaneifel Therme viel Platz, um zu entspannen und sich ausgiebig im heilenden Thermalwasser zu vergnügen.

Das Mineralsalz im Quellwasser wurde nach dem Apotheker Johann Rudolf Glauber benannt. Thermalmineralbaden gehört zu den Naturheilverfahren und wirkt präventiv wie schmerzlindernd. Wärme und Leichtigkeit des Wassers sind wohltuend und helfen, Stress abzubauen. Mit der Fülle an Mineralstoffen zählt ein Bad in der Glaubersalztherme zu den besten Behandlungsmethoden bei der passiven wie aktiven Bewegungstherapie. Es lockert Muskeln und Gelenke und aktiviert das Herz-Kreislauf-System.

Ein großzügig angelegtes Dampfbad sowie eine Vulkanschmiede, Lavalicht-, Schiefer-, Eifelhütten-, Vulkan- und erst recht die neue Panorama-Sauna laden mit unterschiedlichen Temperaturen zum Schwitzbad ein. Zum Saunavergnügen gehören ein großer Garten mit Thermalwasser-Außenbecken, Ruheräume mit Leseecke, eine Kaminlounge und ein Bistro mit frischen und leichten Speisen.

Tipp: Das Heilwasser kann aus dem Trinkbrunnen im Kursaalgebäude und am Löwenkopfbrunnen am Kurgarten entnommen und ins Mobil mitgenommen werden. Beide Trinkbrunnen sind täglich geöffnet.

Hier geht’s zum Wohnmobilstellplatz Bad Bertrich.

Bad Ems: Heilendes Salz im Lahntal

In der kalten Jahreszeit, wenn überall gehustet und geschnupft wird, verspricht alles Linderung, was mit Emser beginnt: Lutschtabletten, Inhalationsraum und Bäder helfen bei Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit.

Am Ufer der Lahn steht die Emser Therme mit einem Saunapark über zwei Etagen und einer Wellnessgalerie für Anwendungen von Massagen bis Hamam. Die sieben Becken der Thermenlandschaft sind mit dem kristallklaren Wasser des Robert-Kampe-Sprudels gefüllt. Einzigartig ist die schwimmende Fluss-Sauna mit Panoramafenstern, die auf einem Ponton in einem Seitenarm der Lahn gebaut wurde.

Es ist eine der 15 Quellen, die bis zu 57 Grad warm und reich an Mineralstoffen aus der Tiefe der Erde sprudeln – und einst den Ruhm der Kurstadt begründeten, die als Mitglied der „Great Spa Towns of Europe“ zum UNESCO-Welterbe gehört.

Im Jahr 1858 kamen Kurarzt Dr. Ludwig Spengler und Hausverwalter Georg Hasslacher auf die Idee, Salzpulver zu Pastillen zu pressen. Bad Ems war damals schon ein bekannter Kurort. Sein salzhaltiges Thermalwasser nutzten bereits die Römer. Die Heilkraft lockte Kaiser, Könige und Zaren ebenso an die Lahn wie bekannte Dichter und Denker.

Das heilsame Quellwasser in der Emser Therme besteht aus über 30 Mineralstoffen und Spurenelementen. Wegen der unterschiedlichen Zusammensetzung schmeckt jedes Quellwasser anders. Daraus ergeben sich unterschiedliche Anwendungsbereiche wie etwa bei Katarrhen der Luftwege, akuten und chronischen Erkrankungen von Bronchien, Kehlkopf und Rachen sowie Magen- und Darmkatarrhen und Stoffwechselkrankheiten.

Das 42 Grad warme Heilwasser der Römerquelle bewährt sich besonders bei Verdauungsbeschwerden. Tipp: Drei klassische Brunnen finden sich in der Brunnenhalle, einen in einem kleinen Rundtempel an der Lahn, eine weitere Quelle sprudelt in einer Felsnische, und der Robert-Kampe-Sprudel liegt nahe des Lahnufers am Kurhaus.

Beim Badevergnügen liegen die Temperaturen zwischen 28 und 38 Grad, es gibt Sport- und Bewegungsbecken, Thermal-Außen- und -Innen-Pools. Besucher inhalieren das Emser Salz dort und entspannen im Dampfbad mit Kräutern. Die große Thermenlandschaft mit Becken verschiedener Temperaturen lädt ein zum Eintauchen, Relaxen und Schwimmen.

Hier geht’s zum Wohnmobilstellplatz in Bad Ems am Yachthafen Kutscher’s Marina.

Traben-Trarbach: Thermalwasser aus Schiefergestein

Der Moselwinter ist die beste Zeit, die Weine vergangener Jahrgänge in Muße zu genießen. Die Römer taten das in der kalten Jahreszeit am liebsten in ihren luxuriösen Badetempeln. Wärmende Bäder waren fester Bestandteil des öffentlichen Lebens. Eine Badeglocke verkündete den Beginn der Badezeit, bevor es von einem lauwarmen Durchgangsraum in einen Schwitzraum und von dort ins Heißwasserbad ging. Ein weiterer lauwarmer Durchgangsraum führte anschließend zum Kaltwasserbad.

Selbst wenn modernes Design und lichtdurchflutete Räume antiken Marmor und römische Statuen abgelöst haben, ist die Lust auf eine Auszeit von der knackigen Kälte des Winters geblieben: Die Moseltherme Bad Wildstein, architektonisch außergewöhnlich und farblich faszinierend, verwöhnt ihre Besucher auf 2.000 Quadratmetern mit Whirlpool, Außenbecken, Kleinkindbereich, Cafeteria, Solarien, einer großzügigen Saunalandschaft und eigener Therapieabteilung.

Früher wurden in der Gegend Kupfer, Erz und Silber abgebaut: Aus den Tiefen des Schiefergesteins eines brach liegenden Bergwerkstollens sprudelt heute 33 Grad warmes Thermalwasser zu Tage, angereichert mit wertvollen Spurenelementen, und wird unmittelbar zur Moseltherme geleitet.

Das Wasser im Thermen- und Außenbecken ist 31 Grad warm. In der Thermenhalle lockern bei einer Wassertemperatur von 32 Grad Massagedüsen, Liegemulden, eine Sitzbank mit Luftperlung und der Wasser-Breitspeier die Muskulatur. Unterwasserscheinwerfer erzeugen beruhigendes Licht. Das an Mineralstoffen reiche Wasser lindert chronische Erkrankungen der Gelenke sowie Rheuma und Allergien.

Hier geht’s zum Wohnmobilpark Traben-Trarbach.

Entspannt: Nicht nur die warme Dusche im wohltemperierten Wasser hilft, den Stress des Alltags abzubauen. Das Reisemobil macht schon auf der Fahrt durch Rheinland-Pfalz Station an heimeligen Stellen – Urlaub unterwegs.

Der Stellplatzführer „Schönste Thermen“ stellt in seiner vierten, aktualisierten Auflage genau 126 Thermen vor, die einen eigenen Stellplatz oder einen Übernachtungsplatz in höchstens fünf Kilometern Entfernung bieten, darunter zum Beispiel die Panoramatherme in Beuren am Rande der Schwäbischen Alb. Auf 196 Seiten informiert das Buch über Stellplätze, Öffnungszeiten, und Thermenangebote – übersichtlich aufbereitet, ideal für unterwegs. ISBN 978-3-948979-57-7, 21,90 Euro

Redaktion
Claus-Georg Petri
Chefredakteur Claus-Georg ist seit 1995 bei Reisemobil International und ist Experte für Reisen und Hintergründe.
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