Mödlareuth. Schon mal gehört? Wenn nicht: kein Wunder. Schließlich wohnen in Mödlareuth, 13 Kilometer nördlich der fränkischen Stadt Hof, höchstens 50 Menschen. Genau genommen besteht die Stadt sogar aus zwei Dörfern gleichen Namens: eines auf thüringischer, das andere auf fränkisch-bayerischer Seite.
„Das ist so seit 1810“, erzählt Robert Lebegern, der das Deutsch-Deutsche Museum des Ortes leitet, „hatte aber nur verwaltungstechnische Gründe.” Der Tannbach, der leise durch Mödlareuth fließt, diente seither als Grenze zwischen dem Königreich Bayern und Thüringen. „Das Leben verlief hier normal, Familien lebten miteinander, egal auf welcher Seite des Tannbachs ihr Haus stand.“
Mit Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 indes, gehörte der Ostteil Mödlareuths zum Gebiet der DDR, der Westteil zu dem der BRD. Damit waren beide Seiten Mödlareuths Bestandteil zweier Staaten sowie unterschiedlicher politischer, militärischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Systeme.
Die Normalität auf beiden Seiten änderte sich mit der deutschen Teilung, genau gesagt mit dem Beschluss des Ministerrats der DDR vom 26. Mai 1952 über die „Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationslinie zwischen der DDR und den westlichen Besatzungszonen Deutschlands”. Um der Abwanderung nach Westen entgegenzuwirken, entstand am Tannbach zunächst ein Bretterzaun.
Stellplatz-Info:
P2, Großparkplatz in Mödlareuth auf thüringischer Seite,
kein Strom, kein Wasser.
Infobox
Wenn Sie mehr über die geteilte Stadt Mödlareuth und was man hier auf keinen Fall verpassen sollte, wissen wollen, lesen Sie den Städtetipp Mödlareuth in der Reisemobil International Oktober 2019.