Drohen hier gar Verformungen oder Risse? „Auf keinen Fall“, erklärt Walter Roth, Geschäftsführer von Sichtschutz-Roth. Er entwickelt und produziert seit Jahren hochwertige Saugnapfhalter mit einem unverwüstlichen Gehäuse aus Edelstahl. „Es ist nicht so, dass das Vakuum, das man mit dem Kipphebel erzeugt, die eigentliche Haltekraft erzeugt“, ergänzt Roth und verweist auf physikalische Grundprinzipien.
Denn ist das Vakuum erst einmal erzeugt, herrscht zwischen Saugplatte und Fahrzeugwand im Grunde nur ein minimaler Druck. Die wirklich starke Haltekraft erzeugt nun der ganz „normale“ Umgebungsdruck, der nun die Saugplatte gegen das Fahrzeug drückt. Wie stark diese Haltekraft wirkt, hängt somit vom bestehenden Atmosphärendruck ab, sie ist umso höher, je höher die Differenz zwischen Atmosphärendruck und Unterdruck in der Saugplatte ist.
Bei gleichem Vakuum ist die Tragfähigkeit der Saugplatte auf Meeresniveau (Umgebungsdruck 1.013 mbar) somit spürbar höher, als wenn der Camper im Himalaya auf über 4.000 Metern geparkt steht (606,3 mbar). Ergo: Der Saughalter „saugt“ sich somit nicht an der Außenwand des Fahrzeugs fest, sondern wird vom Umgebungsdruck auf die berührenden Flächen der Saugplatte gedrückt.
Diesen Effekt sollten insbesondere Besitzer von folierten Fahrzeugen berücksichtigen. Denn die Folie wird durch einen Saugnapfhalter erstmalig so richtig fest ans Fahrzeug gedrückt: Es entsteht am Rande des Halters ein Ring. Verformungen vom dünnen Fahrzeugblech oder des Aufbaus eines Reisemobils sind hingegen nicht zu befürchten – vernünftige „Beladung“ des angesaugten Zubehörs einmal vorausgesetzt. Der Druck erzeugt auch keine kleinen Risse im Laminat, wie jüngst ein Leser befürchtet hatte. Auch diesbezüglich kann die Redaktion Entwarnung geben.