> Internet im Wohnmobil - das müssen Sie wissen

So surft der mobile Camper 2025 im Internet

24.11.2024
Text: Karsten Kaufmann | Bild: Andersson

Unterwegs ohne Internet? Für viele Reisemobilisten undenkbar. E-Mails checken, Informationen zu lokalen Highlights recherchieren oder ein paar Bilder an die Familie zuhause schicken – eine schnelle Datenautobahn erhöht den Reisekomfort ungemein. Internet im Wohnmobil muss sein.

Die Möglichkeiten sich Internetzugang im Wohnmobil zu verschaffen sind überschaubar: ein lokales WLAN, internetfähige Sat-Schüsseln oder SIM-Karten für Smartphone, Laptop oder Tablet wären hier die üblichen Möglichkeiten.

Lokales und kostenloses WLAN ist immer eine lohnende Option, Reisende finden dies in Cafés, Mac Donald oder anderen (Schnell-)Restaurants. Internetfähige Sat-Anlagen fallen für die meisten Wohnmobilisten aus – sie sind schlicht zu teuer. Bleibt das Mobilfunknetz und die Option SIM-Karten. Wer sich hierfür entscheidet, sollte Nägel mit Köpfen machen und auf einen WLAN-Router setzen. Diese kleinen Kästchen im Zigarettenschachtelformat werden mit einer SIM-Karte bestückt und erlauben im Vergleich zu Handys oder Tablets mächtig schnelle Datentransfer. Sie saugen ihre Energie aus einem internen Akku, dessen Funktionsdauer sich bei den meisten Geräten via USB-Verbindung zu einer Powerbank enorm strecken lässt. Oder eben, die optimale Lösung, um den Wlan-Router im Wohnmobil zu integrieren, man schließt den Router an das bordeigene Stromnetz im Wohnmobil an.

Foto: Alphatronics

Etliche Anbieter für Wohnmobil-Zubehör bieten gute Wlan-Router für den Camper an. Unter anderen Megasat, Maxview, TenHaaft oder eben auch Alphatronics. Mit dem Set der Stream-Anlage erhalten Camper eine leistungsstarke Kombination aus einem WLAN-Router, Antennen sowie einer Web-App zur einfachen Einrichtung und Bedienung des WiFi-Netzwerks im Wohnmobil. Das Set besteht neben den standardmäßigen Stabantennen auch aus einer kompakten Antenne mit nur 1,7 Zentimetern Aufbauhöhe, die speziell auf den Router abgestimmt ist. Der Router ist mit 2 SIM-Karten-Slots bestückt. Hierdurch kann man beispielsweise im Ausland gekaufte Prepaidkarten nutzen.

In der EU können Nutzer gängige Prepaid-Karten nutzen, um so ihre Kosten perfekt im Blick zu haben. Doch aufgepasst – nicht jede SIM-Karte ist zum Einrichten eines Hotspots und somit für WLAN-Router geeignet. Je nach Nutzerverhalten eignen sich Karten mit einem Monatstarif und vergleichsweise geringem Datenvolumen, oder Karten für nur einen Tag, aber gewaltigen Datenmengen.

In der EU können Nutzer gängige Prepaid-Karten nutzen, um so ihre Kosten perfekt im Blick zu haben. Doch aufgepasst – nicht jede SIM-Karte ist zum Einrichten eines Hotspots und somit für WLAN-Router geeignet. Je nach Nutzerverhalten eignen sich Karten mit einem Monatstarif und vergleichsweise geringem Datenvolumen, oder Karten für nur einen Tag, aber gewaltigen Datenmengen.

Je nach Router können meist fünf bis zehn Endgeräte parallel ins Internet, das Flaggschiff von Netgear, der Hotspot-Router Nighthawk M6 erlaubt sogar 32 Devices. Allerdings, so die Spielregeln, hohe Datenmengen reduzieren die Geschwindigkeit für alle die parallel im Netz surfen. Neigt sich das gekaufte Datenvolumen dem Ende zu, bekommt auch der Begriff Flatrate eine völlig neue Bedeutung. Der Provider hält zwar bei verbrauchtem Volumen die Verbindung aufrecht, drosselt die Datenrate aber auf ein Nadelöhr. Ein E-Mail laden gelingt noch, schon Surfen im Netz avanciert zur Geduldsprobe, Video-Streaming wird schlicht unmöglich.

Zurück zur Hardware: Vor dem Kauf sollte man einen Blick auf die Tempoklasse des Routers werfen. Nicht jeder mobile Router beherrscht die schnelle Datenverbindung LTE. Hier sind, theoretisch, problemlos rund 600 Megabit pro Sekunde (Mbps) möglich, der neue LTE-Router Nighthawk M6 saugt Daten mit einer gewaltigen Downloadrate von 4 Gbit/s aus dem Netz.

Neben der Übertragungsgeschwindigkeit aus dem Netz zum Router spielt für Nutzer auch die Transfergeschwindigkeit vom Router zum Endgerät eine wichtige Rolle – sprich der WLAN-Standard. Der langsame WLAN-n ist in die Jahre gekommen – wer einen Router kauft sollte Wert auf den moderneren WLAN-ac legen. Preislich starten gute günstige Router bei rund 100 Euro, der M6 5G von Nighthawk schlägt hingegen mit sportlichen 739 Euro zu Buche. Allerdings, soviel sei verraten, offeriert er auch noch weitere attraktive Optionen.

Einige Router erlauben den Anschluss externer Antennen, um den Empfang zu verbessern. Eine lohnende Investition.

Netgear M6 Wlan-Router fürs Wohnmobil
Foto: Netgear

Infobox

Internet im Wohnmobil: So sparen Sie wertvolles Datenvolumen

Welche Anwendung verbraucht wie viel Datenvolumen?

  • Nachrichten senden, beispielsweise WhatsApp: etwa 10 KB pro Textnachricht, 30 Sekunden Video sechs bis 10 MB
  • Aufruf Website: bis zu 1 MB
  • E-Mails abrufen (ohne Anhang): 50 KB
  • Youtube (480p): acht bis 10 MB pro Minute
  • Fahrplanauskunft DB (mobile Seite): circa 200 KB
  • Jede Google-Suche: 200 KB
  • Musik hören Internet: 1 MB pro Minute
  • Skype Video: zwei bis drei MB pro Minute, nur Sprache etwa ein Drittel
  • Netflix Streaming: 750 MB bis 1 GB pro Stunde (mittlere Auflösung), 3 GB pro Stunde (HD)

So sparen Sie wertvolles Datenvolumen

  • Nutzen Sie das kostenfreie Wlan von Restaurants wie Mac Donald oder Burger King
  • optimieren Sie Ihren Browser: Google bietet für seinen Browser Chrome das Add-on „Datensparmodus“ an, das beim Surfen die Datenmenge komprimiert und somit reduziert. Eine ähnliche Funktion bietet Firefox mit „Google Data Saver Proxy“.
  • deaktiveren Automatische Updates (diese im Wlan manuell laden)
  • Wichtige, regelmäßig genutzte Webseiten als pdf speichern, um sie offline ohne Datenverbrauch lesen zu können
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Karsten Kaufmann
Karsten Kaufmann ist seit 2007 bei der Reisemobil International und ist Experte für Praxis und Zubehör.
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