Mit einer komplett neuen Architektur soll das Modell für die Reisemobilbranche deutlich interessanter werden. Im Vergleich zum aktuellen, auf den innerstädtischen Lieferverkehr optimierten eSprinter, soll sich die Reichweite in etwa verdoppeln. Dazu wird es drei verschieden große Akku-Pakete geben – für Reisemobile dürfte vor allem die größte Batterie interessant sein.
Ebenfalls spannend: Statt wie bislang nur einen Kastenwagen in einer Länge, wird es künftig mehrere Längen/Radstände und erstmals auch ein eSprinter-Fahrgestell geben. Darauf könnten Wohnmobilhersteller dann zum Beispiel einen Teilintegrierten aufbauen. Weltpremiere für den neuen eSprinter ist im Februar 2023 in den USA. Auf dem dortigen Markt wird das Modell auch zuerst eingeführt, in Europa dürfte der eSprinter zum Jahreswechsel 2023/2024 verfügbar sein.
Produziert wird das der Mercedes-Benz eSprinter in Düsseldorf, Ludwigsfelde (Fahrgestell) und Charleston (USA). Aktuell absolviert das neue Modell abschließende Test- und Versuchsfahrten. Besonders spannend: Mercedes-Benz hat mit dem eSprinter im Oktober eine Versuchsfahrt vom Werk in Stuttgart-Untertürkheim zum Münchner Flughafen und zurück absolviert. Ergebnis: Der lange Kastenwagen, ausgestattet mit der größten Batterie, absolvierte die 475 Kilometer ohne Nachladen – überprüft und bestätigt vom TÜV Süd. Die Strecke führte durch die Stadt, über Bundesstraßen und Autobahn.
Das Fahrzeug mit einer Leistung von maximal 150 Kilowatt war auf 90 km/h Höchstgeschwindigkeit begrenzt. Durchschnittsgeschwindigkeit: 73,5 km/h. Beladen war das Testfahrzeug neben dem Fahrer mit rund 120 Kilogramm. Somit dürften im genormten WLTP-Zyklus sicherlich ein paar Kilometer weniger übrig bleiben – erst recht, wenn der eSprinter noch einen weniger windschnittigen Wohnmobilaufbau bekommt. Trotzdem scheint die Entwicklung beachtlich. Ein elektrisches Reisemobil mit adäquatem Praxisnutzen dürfte mit dem eSprinter definitiv näher rücken.