Jubiläum für den Mercedes-Benz Sprinter: Zum Debüt vor 25 Jahren schickt Daimler am 23. Januar 1995 vom Werk Düsseldorf aus 500 Exemplare des völlig neu konstruierten Transporters auf eine Sternfahrt in die Verkaufsstützpunkte. Damit beginnt eine Ära in der Geschichte der leichten Nutzfahrzeuge von 2,6 bis 4,6 Tonnen zulässiger Gesamtmasse – die Ära der Sprinter-Klasse. Der Sprinter löst die Typenreihe T 1 ab. Er hat Scheibenbremsen vorn und hinten, ABS samt automatischem Bremsdifferenzial, eine strömungsgünstige Karosserie und verbraucht relativ wenig Treibstoff.
Dieseltriebwerke oder ein Vierzylinder- Ottomotor treiben den Sprinter an. Besonders der aufgeladene 2,9-Liter-Fünfzylindermotor mit Direkteinspritzung, Ladeluftkühlung und 90 kW (122 PS) ist stark verbreitet. Als Radstände stehen 3.000, 3.350 und 4.025 Millimeter zur Auswahl. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt zunächst 2.590, 2.800 oder 3.500 Kilogramm. Von Beginn an kommt der Transporter als Reisemobil zum Einsatz.
Auf dem Pariser Nutzfahrzeug-Salon im September 1995 hat der Sprinter mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 4.600 Kilogramm Premiere. Die an der Hinterachse doppelt bereiften 4,6-Tonner eröffnen dem Sprinter eine neue Gewichtsklasse.
Die erste Modellpflege findet 2000 statt. Von außen ist sie unter anderem an dem nun in die Motorhaube ragenden Mercedes-Stern zu erkennen. Im Innenraum bekommt der Transporter ein neues Kombiinstrument und einen ins Armaturenbrett integrierten Schalthebel. Zudem kommen neue Dieselmotoren mit Common-Rail-Direkteinspritzung zum Einsatz mit 60 kW (82 PS) bis 115 kW (156 PS).
Im September 2002 debütiert der überarbeitete Sprinter mit ESP. Im November 2003 läuft in Düsseldorf der einmillionste Sprinter vom Band. Daimler produziert die erste Sprinter-Generation auch in Buenos Aires. Außerdem werden aus Teilesätzen Fahrzeuge in Ho-Chi-Minh-Stadt montiert. Nach Produktionsende in Düsseldorf 2006 läuft der T 1 N in Buenos Aires weiterhin vom Band, ebenso in Kairo. Und ab 2013 fertigt der russische Nutzfahrzeughersteller GAZ 25.000 Fahrzeuge für den dortigen Markt. Auch in den USA zeigt sich der modellgepflegte Sprinter ab 2001 – als Freightliner Sprinter und Dodge Sprinter.
Anfang 2006 steht in Stuttgart die zweite Generation des Sprinters. Fahrgestell- und Pritschenwagen-Versionen werden in Ludwigsfelde gebaut. Auf der Nutzfahrzeug-IAA in Hannover im September 2006 glänzt der Mercedes-Benz Sprinter mit Allradantrieb.
Die dritte Generation feiert ihr Debüt 2018 mit Heck-, Allrad- und erstmals auch Frontantrieb. Neu sind die Möglichkeit einer umfassenden digitalen Vernetzung, das ergonomisch optimierte Fahrerhaus und Sicherheitsassistenten.
Im Dezember 2019 stellt Mercedes-Benz den eSprinter vor. Ihn soll es mit 85 kW (116 PS) starkem Frontantrieb und 47 kWh oder 35 kWh Batteriekapazität geben – je nach Konfiguration resultieren daraus unterschiedliche Nutzlasten, Reichweiten und Höchstgeschwindigkeiten. Zunächst gilt das Konzept für Nutzfahrzeuge – für Reisemobile ist noch kein Einsatz in Sicht.