Gerhard Reisch kannte jeden, jeder kannte und schätzte ihn. Am 5. März 2020 ist Gerhard Reisch im Alter von 81 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.
Erste Erfahrungen machte der gebürtige Hesse mit der boomenden Caravan-Sparte, als er zwischen 1960 und 1970 für Camping Gaz arbeitete. 1973 übernahm er die Deutschland-Vertretung für Optimus-, Spiritus- und Benzinkocher.
„Außer am ersten habe ich bisher an allen Caravan-Salons teilgenommen““, war Gerhard Reisch immer sichtlich stolz. Nicht zuletzt deshalb wurde Gerhard Reisch 2017 als „Persönlichkeit des Jahres“ auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf geehrt.
Diese Kontinuität sollte sich auszahlen. In den Folgejahren wuchs das von Reisch vertretene Angebotssortiment beträchtlich. Leuchten, Wasserpumpen, Kocher, Kühlschränke – all dies gehörte zu Gerhard Reischs Angebot. Seinen größten Geschäftserfolg erzielte er indes mit den komfortablen schwedischen Alde-Warmwasserheizungen.
1977 wurde die Familie selbst vom Camping-Bazillus erfasst und kaufte sich den ersten Caravan. Berühmt in der Branche waren indessen Reischs Liner, die er in der Firmenfarbe gänzlich bonbonrosa lackieren ließ.
Längst waren die Reischs in der Caravan-Szene nicht mehr wegzudenken – und dies nicht nur wegen der von ihnen vertriebenen Produkte oder gar wegen der berühmten Partys auf dem Caravan Salon. Auch im Umfeld war Gerhard Reisch außerordentlich rührig.
Nicht nur, dass er in Schweinfurt den ersten Reisemobilclub in der Region gründete, er organisierte auch eine Reihe von Clou-Reisen, und auch das erste Fendt-Treffen 1995 war seine Kreation.
Wen wunderte es da, dass der Handelsunternehmer bei so viel Rührigkeit auch noch zum erfolgreichen Produzenten von Entsorgungsstationen avancierte? Seit 1991 haben tausende Anlagen das Werk verlassen und leisten Reisemobilisten wertvolle Dienste.