Lange schon mischt die Hymer-Gruppe mit den Marken Carado und Sunlight erfolgreich im hart umkämpften günstigen Einsteigersegment mit. Mit der Marke Etrusco bekommen die beiden Labels Konkurrenz aus dem eigenen Konzern.
Die Fahrzeuge der Marke Etrusco werden im nagelneuen Laika-Werk gefertigt, im toskanischen San Calciano Val di Pesa zwischen Florenz und Siena. Pate für die Namensgebung der neuen Marke stand die antike Zivilisation der Etrusker, die zwischen 800 vor bis 100 nach Christus in der Toskana zu Hause war. Selbst auf dem Laika-Firmengelände finden sich unter Denkmalschutz stehende, etruskische Ruinen.
Ursprünglich war der Etrusco, der schon vor einem Jahr das Licht der mobilen Welt erblickte, ausschließlich für den südeuropäischen Markt gedacht. Nun hat man aus marktstrategischen Gründen in der Hymer-Zentrale auch den mitteleuropäischen Raum im Visier. Der Etrusco soll den mediterranen Geschmack auf dem deutschen Markt bedienen und damit einen Gegenpol zum eher nüchternen Charakter des Carado bilden.
Optisch gefällt der teilintegrierte Etrusco T 6900 DB tatsächlich dank seiner Linienführung mit aerodynamisch geformter Dachhutze und modischer Beklebung inklusive dem Motiv einer etruskischen Pferdefigur.
Die Kabinenwände werden in klassischer Alu-Sandwichbauweise mit verstärkendem Holzfachgerüst und Styroporisolierung mit einer Gesamtstärke von 34 Millimetern gefertigt. Dach und Heck sind in hagelresistentem GfK-Sandwich gehalten. Der 41 Millimeter starke Holzboden (Multiplexplatte) wird von den italienischen Konstrukteuren gegen Feuchtigkeit beschichtet. Aufgesetzte Fenster bedeuten, dass bei der Fertigung des Etrusco auf die Produktionskosten geachtet wird.
Die Etrusco-Modellpalette umfasst zwei 7,43 Meter lange Integriertenvarianten zu Grundpreisen von knapp 56.000 Euro und insgesamt sieben Teilintegrierten-Grundrisse mit Aufbaulängen zwischen 5,98 und 7,43 Meter. Die Preisen liegen hier zwischen 40.799 und 46.399 Euro. Damit bewegt sich der Etrusco preislich etwas über dem Niveau des Konzernbruders Carado, der schon seit Jahren im Einsteigersegment erfolgreich unterwegs ist.
Das Interieur des Etrusco entscheidet sich grundlegend vom Einrichtungsstil eines Carado. Die italienischen Designer geben dem Mobiliar beispielsweise zahlreiche Kunststoffelemente mit auf den Weg, so die mächtigen und abgerundeten Profile der äußeren Badezimmerwände zum Mittelgang hin, der Oberschränke und des Hubbetts und reduzieren damit den Einsatz von Holz.
Im Innenraum dominieren die Farben Braun, Weiß und Grau. Im ausgewogenen Verhältnis eingesetzt, macht die Einrichtung des Etrusco einen jugendlich-eleganten Eindruck, der angenehm rüberkommt.
Das Testmobil, ein 6,99 Meter langer und ab 44.899 Euro teurer Etrusco T 6900 DB, ist ausgestattet mit einem quer und erhöht montierten Heckbett (210 mal 140/130 Zentimeter), in das man über eine 20 Zentimeter hohe Stufe bequem hochsteigt. Darunter verbirgt sich eine große und beidseitig beladbare Garage (220 mal 84 mal 103 Zentimeter) mit Zurrösen, in der sich auch sperriges Sportgerät verstauen lässt.
Davor platzieren die italienischen Wohnmobil-Konstrukteure jeweils links und rechts einen 190 mal 75 mal 40 Zentimeter großen Kleider- und Wäscheschrank, die sich angenehm leicht bestücken lassen. Auf der Fahrerseite steht das 82 mal 70 Zentimeter (Grundfläche) große und mit Holzmöbeln eingerichtete Bad. Es ist mit Kunststoffwaschtisch, Wandspiegel, Kosmetikschrank und drehbarer Kassettentoilette – auf der man sitzend ausreichend Beinfreiheit hat – ausgestattet. Gegenüber kommt eine 80 mal 60 Zentimeter (Grundfläche) große Duschkabine mit zwei Abflüssen und Falttüren zum Einsatz.
Mit allen Extras kommt das Testmobil Etrusco T 6900 DB auf insgesamt 49.746 Euro.
Infobox
Welche Ausstattung gibt es inklusive und wofür muss der Käufer zusätzlich bezahlen? Wie gefallen Küche und Wohnraum? Diese Fragen beantwortet der Praxistest Etrusco T 6900 DB in der Oktober-Ausgabe 2017 von Reisemobil International.