Eura Mobil lancierte vor rund drei Jahren die Marke Forster um sich Marktanteile am Einsteigermarkt zu sichern. Dabei standen keine Dumpingpreise im Vordergrund sondern Reisemobile mit einem ausgewogenen Preis-Leistungsverhältnis und einem guten Verarbeitungsstandard. Auch auf ein dichtes Händlernetz legte die rheinhessische Mutter großen Wert. Gefertigt wird der Forster aus Kostengründen in Italien, allerdings nach den Vorgaben aus der deutschen Heimat. Der Forster T 637 HB stellt den kleinsten Teilintegrierten im Forster-Programm. Er ist mit erhöht und quer eingebautem Heckbett mit darunter liegender Garage, Längsbad, Längsküche und Halbdinette ausgestattet und wahlweise mit einem Hubbett erhältlich.
Hochwertig gestaltet sich der holzfreie Aufbau des Forster T 637 HB. Den Teilintegrierten schützt ein GfK-Dach in Sandwichbauweise vor Hagelschäden. Beschädigungen von unten, beispielsweise durch Steinschlag verursacht, hat er dank einem Unterboden in GfK-Sandwichbauweise ebenfalls nicht zu befürchten. In konventioneller Alu-Sandwich-Fertigung lassen die Forster-Entwickler die Wände des T 637 HB bauen. Allerdings ersetzten Kunststoff-Profile das in der Branche verwendete Holzfachwerk zur Verstärkung der Wandkonstruktion. Isoliert wird mit Wasser abweisenden EPS-Schaum.
Als Basis dient dem Forster T 637 HB der Fiat Ducato mit Werkstiefrahmenchassis und 130-PS-Turbodiesel (Serie). Mit dieser Motorisierung ist der 3,5-Tonner flott im Straßenverkehr unterwegs und kann selbst auf langen Autobahnsteigungen zügig Lkw-Kolonnen überholen.
Akzeptabel fällt die Ausstattung aus. Bequeme, höhenverstellbare Frontsitze mit Neigungsverstellung, Fahrerairbag, ESP und ABS sind serienmäßig an Bord.
Beifahrerairbag und Tempomat indes sind Bestandteil des 1.190 Euro teuren Sicherheitskomfortpakets. Beheizte und elektrisch verstellbare Außenspiegel, Frontsitze mit Armlehnen sowie Radiovorbereitung mit Lautsprechern gehören zusammen mit Radkappen in Metallic-Optik und lackierter Stoßstange zum Reisekomfortpaket (1.990 Euro).
Dank kompakter Maße und leichtgängiger Servolenkung lässt sich der Teilintegrierte leicht manövrieren. Den Hecküberhang (195 Zentimeter) sollte der Fahrer beim Rangieren gebührend beachten. Die Rundumsicht ist, wie bei einem Teilintegrierten auf Fiat-Ducato-Basis üblich, nach vorn, links und rechts gut. Auch nach links hinten überblickt der Fahrer das Verkehrsgeschehen über die Außenspiegel mit Weitwinkelaufsätzen gut.
Schlecht ist die Sicht hingegen nach rechts hinten. Da der Forster T 637 HB weder ein Fenster über dem Längssitz noch in der Aufbautür besitzt, ist der Fahrer ohne einen Beifahrer ausschließlich auf die Außenspiegel angewiesen. Sind die nicht optimal eingestellt, gerät der Spurwechsel zur unübersichtlichen Angelegenheit.
Unterm Strich zeigt sich, dass den Forster-Konstrukteuren mit dem T 637 HB ein konkurrenzfähiger Teilintegrierter gelungen ist. Das kompakte Mobil verfügt über einen hochwertigen holzfreien Aufbau, eine schicke Einrichtung mit ansprechenden Möbeln und eine dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Geräteausstattung.
Zudem punktet der Forster mit zahlreichen, im Alltag nützlichen Details wie dem höhenverstellbaren Heckbett und dem auf Wunsch ohne Aufpreis elektrisch absenkbaren Hubbett über der Sitzgruppe. Das macht ihn zu einer interessanten Alternative im Einsteigersegment.
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