> Komfortquelle 230 Volt für Autarkcamper

Must have: Warum Sinus-Wechselrichter im Wohnmobil Sinn machen

06.10.2024
Text: Karsten Kaufmann | Bild: Karsten Kaufmann / Hersteller

Ohne Wechselrichter geht im Wohnmobil beim Autarkcampen wenig. Erst der Wechselrichter bringt 230 Volt ins Fahrzeug und damit die unentbehrliche 230 Volt Spannung für Ladegeräte, Kaffeemaschine und/oder Fön. Der Wechselrichter ist im Camper ein must-have.

Mal ganz ehrlich: So eine Steckdose im Camper ist schon schick. Nein, nicht optisch – aber der Komfortgewinn, der mit 230 Volt ins Reisemobil einzieht, ist wirklich attraktiv. Kaffeemaschine, Ladegeräte, Fön oder Induktionskochplatte – all diese Geräte verlangen 230 Volt und die meisten davon als lupenreine Sinusspannung. Solange Ihr Camper am Landstrom eingestöpselt ist, liefert jede Steckdose an Bord den begehrten Strom, selbstverständlich als optimal schwingende, reine Sinuskurve. Diese darf man bei Netzstrom erwarten. Beim Wechselrichter an Bord eines Camper ist das nicht selbstverständlich – Augen auf beim Kauf.

Wechselrichter im Camper
Foto: Karsten Kaufmann

Wechselrichter selbst nachrüsten

Ein Wechselrichter ist im Camper schnell nachgerüstet. Es braucht nicht mehr als je ein dickes Kabel an den Plus- und Minuspol der Bordbatterie – oder eben an den jeweiligen Verteiler. Die Plusleitung sollte – entsprechend der Leistung des Wechselrichters – noch entsprechend abgesichert sein. Sonst droht ein Kabelbrand im Reisemobil.

Hier im Bild – wir hatten für eine Testfahrt einen kleinen 300-Watt-Wechselrichter installiert, um wenigstens Ladegeräte für Drohne und Kamera auf der Testfahrt laden zu können.

Qualität zahlt sich aus bei Wechselrichtern

Steht man beim Autarkcampen also fernab des Landstroms, ist ein Wechselrichter der einzige Weg zu 230 Volt. Wechselrichter, auch Inverter genannt, bietet der Handel in zig Ausführungen an. Zum einen aufgeteilt in Leistungsklassen, zum anderen mit qualitativ doch recht unterschiedlichem Output. Die Leistungsklasse bestimmt, wie leistungshungrig der Verbraucher sein darf. Schon kleine 300-Watt-Inverter erzeugen genug Power für Ladegeräte oder ein 12-Volt-TV-Gerät. Für eine Nespresso-Kapsel-Maschine sollte der Wechselrichter schon dauerhaft 1.300 bis 1.400 Watt leisten können, für Fön oder Induktionsplatte sollten es noch ein paar Hundert Watt mehr sein.

Büttner Wechselrichter
Foto: Redaktion
Foto: Büttner Dometic

Wechselrichter müssen Hitze abgeben können

Ein 600-Watt-Inverter mit Sinuskurve kostet schnell einmal 500 Euro und mehr, ein 1.700-Watt-Inverter in Top-Qualität (wie im Bild) auch mal 1.000 Euro. Im Gegenzug finden sich im Handel 600-Watt-Wechselrichter mit modifizierter Sinuskurve für gerade einmal 60 Euro, 1.500-Watt-Geräte für etwas mehr als 100 Euro. Für anspruchslose Verbraucher wie eine Filterkaffeemaschine oder simple Ladegeräte mag diese Spannungsart ausreichen, auch so manche Elektro-Kochplatte gibt sich damit zufrieden – schon das Ladegerät einer elektrischen Zahnbürste hingegen streikt, ebenso wie Nespresso- oder Senseo-Kaffeemaschine oder die Induktionskochplatte.

Wichtig: Bei der Montage eines Wechselrichters ist stets auf Kabel ausreichender Dicke, hervorragend verpresste Kabelschuhe und eine bestmögliche Frischluftzufuhr und ungehinderte Abluft zu achten. Die Dinger werden im Betrieb richtig warm!

Kombigerät: Der bewährte ICC von Büttner kombiniert Batterieladegerät und Wechselrichter

Camper stehen beim Kauf eines Wechselrichters also vor folgenden Fragen: Welches ist mein leistungsstärkstes 230-Volt-Gerät, das ich damit benutzen möchte, und wie hoch sind dessen Ansprüche an die Spannung? Und schlussendlich auch die Frage: Lohnt der Kauf eines günstigen Geräts mit modifizierter Sinusspannung, wenn an der Steckdose an Bord nie wirklich alle Geräte funktionieren? Zudem sollten sich Nutzer bewusst sein, dass beim Föhnen der Haare mit einem 1.200-Watt-Fön 100 Ampere aus der Bordbatterie über den Inverter gesaugt werden. Das ist ein derart gewaltiger Strom, dass man diesen nicht über ein Elektrogerät zweifelhafter Herkunft schicken sollte.

Kombigeräte, wie der ICC im Bild erleichtern Selbstausbauern die Installation, da man sich einige Kabel sparen kann.

Foto: Büttner Dometic
Foto: Al-Ko

Welcher Wechselrichter soll es sein? Die Qual der Wahl...

Die Kapazität von Bordbatterien ist endlich und Inverter sind leistungshungrig. Der Fön in unserem Beispiel saugt pro Minute zwei Ah aus der Batterie. In fünf Minuten schon 10 – das sind 20 Prozent der Kapazität, die eine 100 Ah AGM-Batterie zur Verfügung stellen kann. Ergo: Soll ein Wechselrichter an Bord – prüfen und erweitern Sie gegebenenfalls die Batteriekapazität und optimieren Sie Ihr Lademanagement.

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Redaktion
Karsten Kaufmann
Karsten Kaufmann ist seit 2007 bei der Reisemobil International und ist Experte für Praxis und Zubehör.
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