Egal, ob Sie grade im Campingurlaub in Spanien oder Italien sind oder daheim in Deutschland – die Sommerhitzewelle hat ganz Europa fest im Griff. Sinken die Temperaturen dann auch nachts nicht wesentlich, ist an Schlaf im Wohnmobil oft kaum zu denken. Daher gilt es, die Hitze schon vorher aus dem Fahrzeug auszusperren. Denn: Je weniger sich das Reisemobil aufheizt, desto weniger schwitzt man im Innenraum – und umso besser kann man nachts schlafen. Glücklich kann sich schätzen, wer eine gut funktionierende Klimaanlage an Bord hat. Doch auch ohne diese gibt es eine Menge Tipps und Tricks, wie das Fahrzeug vor allzu großem Aufheizen geschützt und die Innenraumtemperatur somit im erträglichen Rahmen gehalten werden kann.
Die 30 besten Tipps gegen Hitze im Wohnmobil
- Am einfachsten und naheliegend ist ein Stellplatz im Schatten. Berücksichtigen Sie bei der Stellplatzwahl den Lauf der Sonne, so dass das Fahrzeug am Mittag nicht im vollen Licht steht.
- Nach Möglichkeit einen Stellplatz an einem windexponierten Ort suchen.
- Eine Markise oder ein Sonnensegel mit UV-Schutz bietet ein schattiges Plätzchen vor dem Wohnmobil und hält zudem die Sonne von einer Fahrzeugseite ab.
- Eine spezielle Abdeckplane hält das Reisemobil im Schatten und sorgt für einige Grad weniger Innenraumtemperatur.
- Tagsüber sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben. Ausnahme: Es weht ein angenehmer Wind, der für frische Luft im Inneren sorgt.
- Ein helles Tuch über die Armaturen und das Lenkrad gelegt hilft, dass sich der dunkle Kunststoff nicht aufheizt. Hat man kein Tuch parat, hilft es, das Lenkrad für die Fahrtpause um 180 Grad zu drehen. So wird der Teil des Lenkrads, den man während der Fahrt festhält, nicht direkt von der Sonne beschienen und kann später ohne Schmerzen wieder angefasst werden.
- Für Wohnmobile gibt es einen speziellen CoolDry UV-Schutzanstrich fürs Dach, der bis zu 90 Prozent der Sonnenenergie reflektieren und die Temperatur im Inneren auf einem angenehmen Wert halten soll.
- Draußen kochen und Duschen reduziert Hitze und Luftfeuchtigkeit im Inneren
- Richtig Lüften: Idealerweise lüften Sie spätabends bis frühmorgens, wenn die Temperaturen im angenehmen Bereich liegen und es draußen kühler ist als drinnen.
- Beim Lüften auf Durchzug achten.
- Morgens rechtzeitig die Fenster von innen abdunkeln (Spalt offen lassen wegen Hitzestau) und unbedingt zusätzlich von außen isolieren. Hierbei helfen Thermoschutzmatten, die mit der reflektierenden Seite zur Sonne befestigt werden, oder auch eine Notfall-Decke. Wichtig ist, den Schutz von außen anzubringen, denn so bleibt die Hitze vor dem Fenster und gelangt nicht ins Innere des Fahrzeugs.
- Im Handel gibt es zudem spezielle Schutzhüllen für Seitenfenster zu kaufen.
- Spezielle Sonnenschutz- oder Thermofolien für die Fenster und die Windschutzscheibe halten ebenfalls etwas Hitze ab.
- Ein kleiner Ventilator in der Nähe der Dinette oder des Bettes sorgt für ein bisschen kühlende Luft.
- Um den kühlenden Effekt des Ventilators noch zu verstärken, können Sie ein nasses Handtuch mit etwas Abstand vor dem Ventilator aufspannen oder aufhängen. Verdunstungskühle entsteht und der Ventilator verteilt die kühle Luft im Raum.
- Eiswürfel, vor dem Schlafengehen in eine große Schüssel gelegt und diese dann vor dem Ventilator aufgestellt, sollen für ein paar Grad weniger im Fahrzeug sorgen
- Nasse, kurz ausgewrungene Hand- oder Baumwolltücher von außen vor den offenen Fenstern befestigt sorgen nachts und besonders in Kombination mit etwas Wind für Abkühlung.
- Eine warme Dusche vor dem Schlafengehen bringt ebenfalls Abkühlung. Kaltes Wasser bringt zwar für den ersten Moment Erfrischung, signalisiert dem Körper aber, dass er sich aufwärmen soll.
- Kleidung und Bettwäsche sollte jetzt aus kühlenden Stoffen bestehen, wie etwa Leinen, Lyocell, Viskose oder Seide.
- Extratipp: Schlafshirts ein paar Stunden vor dem Zubettgehen in den Kühlschrank gelegt erfrischt die ersten Minuten nach dem Anziehen wunderbar.
- Die Wärmflasche aus kalten Wintertagen kann auch im Sommer gute Dienste leisten: mit möglichst kaltem Wasser gefüllt, sorgt sie für stellenweise Abkühlung über einen längeren Zeitraum.
- Hilfreich ist auch eine Sprühflasche mit kaltem Wasser, welche zusätzlich im Kühlschrank gelagert wird. Das kühle Wasser sorgt für kurze Erfrischungsmomente während der Fahrt.
- Vor der Fahrt sollte einige Minuten durchgelüftet werden, um frische Luft ins Fahrzeug zu lassen.
- Lassen Sie während der Fahrt die Lüftung auf höchster Stufe laufen, damit das Fahrzeug richtig durchlüftet wird. Existiert keine Klimaanlage fürs Fahrerhaus, bringen offene oder teilweise offene Fenster angenehmen Luftzug während der Fahrt.
- Machen Sie während einer längeren Fahrt ausreichend Pausen und parken Sie dabei im Schatten, damit das Reisemobil sich nicht weiter aufheizt.
- Achten Sie besonders bei heißen Temperaturen darauf, ausreichend zu trinken wie auch auf den Kühlwasserstand des Mobils.
- Obwohl die Temperaturen zu Flip-Flops und Barfußlaufen verlocken, sollten Sie während der Fahrt auf festes Schuhwerk achten.
- Ventilator-Dachhauben sorgen für etwas Luftzug.
- Spezielle Kühlmatten aus dem Handel fürs Bett oder für auch als Liegeplatz für einen Hund versprechen zusätzliche Hilfe beim Kühlhalten. Die Kälte wird dabei durch Druck abgegeben, während man auf der Matte liegt oder sitzt. Fällt der Druck weg, regeneriert sich die Matte wieder von selbst.
- Ein kleiner Tipp, der wahre Wunder bringen soll: Tropfen Sie einen Spritzer Minzöl ins Shampoo. Dies soll eine angenehme Kühlung der Kopfhaut über Stunden bewirken, sobald ein bisschen Luft weht. Die Haut bekommt durchs Einschmieren mit im Kühlschrank gelagerter Body Lotion einen zusätzlichen kleinen Frische-Kick.
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Fenster isolieren – Licht und Hitze blockieren
Schutzmatten für die Fenster und die Dachhaube helfen effektiv, die Innenraumtemperatur zu reduzieren. Da Innenrollos bei starker Hitze wegen Stauhitze nicht ganz geschlossen werden sollten, bieten Sonnenschutzabdeckungen für Ausstellfenster eine gute Isolierung und zusätzlich Sichtschutz. Hersteller Hindermann gehört zu den etablierten Playern im Segment der Thermoschutzmatten – sowohl beim Kälte- wie auch beim Hitzeschutz.
Die Außenisoliermatte Four Seasons (rund 120 Euro) für den Ganzjahreseinsatz fertigt Hindermann passgenau für nahezu alle gängigen Teilintegrierten und Kastenwagen. Die Matte ist fix via aufgenähter Taschen an den Türen eingehängt, nach unten abge- spannt (Lackschoner an Abspannlaschen) und sitzt somit mit wenigen Handgriffen perfekt am Fahrzeug. Will man an der Front etwas Licht ins Dunkel bringen, lässt sich die Matte via Klett öffnen. Das Material ist für beste Haltbarkeit UV-stabilisiert.
Tipp: Wer bei leicht reduziertem Hitzeschutz dennoch nach draußen sehen möchte, sollte sich die Schutzmatte Screen von Hindermann ansehen. Sie ist nur beim Blick von draußen nach drinnen blickdicht. Hindermann bietet sie für die komplette Front oder als Einsatz für die Four Seasons an (65 Euro).
Auch Carasip fertig für alle gängigen Reisemobile passgenaue Fahrerhausabdeckungen (159 Euro) und Schutz-Abdeckungen für Seitenscheiben (ab 46 Euro) und Dachhauben (ab 45 Euro) aus einem UV-beständigen, vollsynthetischen Garn. Kunden können alle Abdeckungen wahlweise in silber oder dunkelgrau (dunkelt stärker ab) bestellen. Die Hauben für die Dachfenster schützen zudem effektiv vor Baumharz und verlangsamen die Versprödung des Kunststoffs. Carasip-Abdeckungen lassen sich zudem sehr platzsparend verpacken.