Nur zum „drüber fahren“ ist sie aber viel zu schade. Denn links und rechts des Alpenhighways liegen zahlreiche sehenswerte Ziele auf dem Weg. Also gerne Blinker setzen und vom Weg abkommen. www.felbertauernstrasse.at.
Man kann so in den Urlaub fahren: Rein ins Auto, rauf auf die Autobahn, so lange wie möglich geradeaus fahren, ankommen. Es geht aber auch so: In Mittersill im Salzburger Land auf die Felbertauernstraße abzweigen. Beidseitig der Fahrbahn zeigen sich bald die ersten der über 3000 Meter hohen Berge des Nationalparks Hohe Tauern. Es geht entspannt bergauf. Mehr als die Hälfte dreispurig ausgebaut, führt die Straße nach Matrei in Osttirol und lädt dazu ein, im Genusstempo zu fahren. Einfach mal runter vom Gas, vielleicht sogar die Klimaanlage ausmachen und das Fenster auf. Und unbedingt Pausen einkalkulieren. Denn links und rechts von der Felbertauernstraße warten viele Erlebnisse.
Kaffeepause mit Glocknerblick
Zum Beispiel in Huben abbiegen in Richtung des Bergsteigerdorfs Kals am Großglockner auf 1.325 Meter. Das Ortsbild ist von bunten Bauernhäusern und architektonischen Neuerungen geprägt. Das Lucknerhaus serviert zu den Osttiroler Spezialitäten und hausgemachten Mehlspeisen Panoramablicke auf den „König Großglockner“, mit 3798m der höchste Berg Österreichs. Tipp: Die Kalser Bergführer, die auf mehr als 150 Jahre Alpinkompetenz zurückblicken, haben in ihrem umfangreichen Sommerprogramm auch E-Bike und Hike-Touren.
Abkühlung gefällig?
Wer dagegen die Abzweigung Richtung Defereggental nimmt, findet auch an heißen Tagen eine Abkühlung. Am ungezähmten Naturfluss Schwarzach z. B., der auf 2.480 Meter am Fuße des Schwarzachkees entspringt und ein Paradies für Fliegenfischer, Kanuten bzw. Kajakfahrer und Erholungssuchende ist. Familien lassen sich von einer Schatzkarte zu besonderen Orten wie verwunschenen Bergseen, Mühlen, einem Wasserspielplatz und zum Deferegger Heilwasser führen. Letzteres entspringt aus einer jodhaltigen Natriumchlorid-Sole-Heilquelle, ist mehrere hunderttausend Jahre alt und wird aus 1900 Metern Tiefe gepumpt. Fußbad erwünscht.
Berge statt Seilbahnen
Etwas weiter Richtung Italien winkt ein Abstecher ins Villgratental. Die von Seilbahnen unberührten Villgrater Berge, die aus der Vogelperspektive ein Herz bilden und die beiden Bergsteigerdörfer Außervillgraten und Innervillgraten umschließen, sind ein Anziehungspunkt für Wanderer, Bergsteiger und Mountainbiker. Tipp: Auf dem Herz-Ass-Gebirgspanoramaweg kann man den Herzschlag der Alpen spüren.
Alpenfeeling jenseits der Massen
Auch das Virgental mit den beiden Dörfern Virgen und Prägraten am Großvenediger besticht mit Alpengefühl jenseits des Massentourismus. Das „hinterste“ Tal setzt auf selbst erzeugten Ökostrom und begeistert nicht nur Wallfahrer mit der Kirche Maria Schnee, die zu den schönsten sakralen Bauten in ganz Osttirol zählt. Wer genaueres über die Fresken und das spätgotische Bauwerk mit seinen Spitzbogenfenstern erfahren möchte, der sollte sich eine Führung gönnen.
Egal, in welches Tal man von der Felbertauernstraße abbiegt – bis zum nächsten Erlebnis ist es nie weit.
Über die Felbertauernstraße
Die einfache Fahrt kostet 11 Euro, wer sich vor Beginn der Reise ein ADAC-Vorteilsticket kauft, zahlt hin und zurück 20 Euro. Weil bei der Maut kein Unterschied zwischen Pkw, Wohnmobil, Camping-Bus oder -Gespann gemacht wird, ist die Route besonders für Camper interessant. Es geht für alle PKWs – ohne zusätzliche Autobahngebühr – über die Ausfahrt Kufstein Süd. www.felbertauernstrasse.at
Weitere Informationen
Felbertauernstraße AG, Albin-Egger-Straße 17, A-9900 Lienz, Tel.: +43 (0) 4852/63330, info@felbertauernstrasse.at, www.felbertauernstrasse.at