Murphys Gesetz: Ihr Camper wird genau an dem Morgen nicht starten wollen, an dem Sie es wirklich einmal mächtig eilig haben – oder Sie sich fernab jeglicher Hilfe befinden. Was tun?
Plan A: Ein zweites Fahrzeug und ein kooperativer Reisemobilist stehen helfend für die Starthilfe fürs Wohnmobil bereit. Wenn Sie clever vorgesorgt haben, greifen Sie nun ins Staufach und ziehen die Starthilfekabel heraus – im Idealfall mit warmen Handschuhen. Doch wissen Sie noch, wo und in welcher Reihenfolge Sie die Kabel anklemmen müssen?
Die erste Hürde: In kaum einem modernen Reisemobil finden Sie die Starterbatterie im Motorraum. Aber immerhin: Die Fahrzeughersteller platzieren dort eine Plus-Klemme, die Sie mit der Starterbatterie verbinden. Wo sich diese versteckt? Eine Suchhilfe finden Sie in der folgenden Slideshow. Als Massepunkt nehmen Sie einen metallischen Kontakt am Motorblock – einige Fahrzeuge bieten spezielle Sockel im Motorraum.
Pole gefunden? Nun lohnt ein Blick auf das Helferfahrzeug: Im Idealfall haben beide Fahrzeuge Dieselmotoren – ein Dieselfahrzeug wird immer einen Benziner fremdstarten können – umgekehrt nicht unbedingt, da der Benziner geringere Ströme liefert. Benötigt die Batterie nur einen „Schubser“ – dann wird es auch mit dem Benziner gelingen. Auf keinen Fall sollte ein Fahrzeug mit 24-Volt-Bordnetz einem 12-Volt-Fahrzeug helfen wollen. Beim Kauf der Starthilfekabel achten Sie auf einen Querschnitt von mindestens 35 Quadratmillimeter und eine Länge von mindestens drei Metern. Und los geht’s:
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Schritt
Motor bei beiden Fahrzeugen ausschalten. Licht, Heizung, Klimaanlage, Radio und alle sonstigen Verbraucher aus- schalten.
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Schritt
Rotes Kabel zuerst an den Pluspol der Pannenbatterie (oder an entsprechende Klemme im Motorraum),
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Schritt
Rotes Kabel mit dem Pluspol der Spenderbatterie verbinden.
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Schritt
Schwarzes Kabel an den Minuspol des Spenderfahrzeugs oder entsprechendem Massepunkt im Motorraum.
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Schritt
Schwarzes Kabel an den Massepunkt der Pannenbatterie oder an einen unlackierten Punkt am Motorblock im Fahrzeug klemmen – nicht direkt an die Batterie. Sonst droht Funkenflug!
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Schritt
Letzter Check: Kein Kabel sollte im Bereich drehender Teile/Keilriemen sein.
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Schritt
Motor des Spenderfahrzeugs starten und etwas auf Drehzahl bringen.
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Schritt
Versuchen Sie nach einigen Sekunden das Pannenfahrzeug zu starten. Sollte der Motor nach 15 Sekunden nicht an- springen, warten Sie etwa eine Minute und versuchen Sie es erneut.
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Schritt
Motor läuft? Dann die Verbindung der Kabel nicht gleich lösen. Schalten Sie im Pannenfahrzeug Radio, Heizung und Gebläse an – aber nicht die Beleuchtung, die Leuchtmittel können kaputt gehen.
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Schritt
Nach zwei bis drei Minuten können Sie die Kabel lösen – immer exakt in umgekehrter Reihenfolge.
Plan B:
Wer seine Starterbatterie über den Standby-Lader Pro von Büttner Elektronik permanent mit der Bordbatterie verbindet, hält diese durch regelmäßige Nachladung – beispielsweise durch La- dungsüberschuss der Solarpanels – auch bei langen Standzeiten bei Laune. Den Lader gibt es in zwei Leistungsstufen mit zwei und fünf Ampere ab 79 Euro. www.buettner-elektronik.de
Plan C:
Sie greifen nicht zum Starthilfekabel im Staufach, sondern zu einem mobilen Ladegerät, wie beispielsweise dem CS Free von CTEK. Dieser kleine, 1,4 Kilogramm leichte Energieprotz schafft es dank seines integrierten Akkus und überzeugender Boost-Technologie, die schwächelnde Starterbatterie binnen 15 Minuten zu analysieren und wieder aufzumuntern. Ansonsten fungiert das CS gerne auch als ganz nor- males Ladegerät für alle gängigen Batterietypen von Blei bis LiFePO4 oder als mobile Ladestation (60 Wh) für Laptops oder Smartphones. Preis: 225 Euro. www.ctek.com
Plan d:
Besonders einfach halten Sie die Starterbatterie mit dem Solara DCsolar OBD2-Batterielader bei Laune. Modul in die Windschutzscheibe heften, Kabel in den OBD-Stecker einstecken (unten im Armaturenbrett leicht zugängig) – fertig. Herzstück des Konzeptes: ein 35 mal 25 Zentimeter großes und gerade einmal 590 Gramm leichtes Flachmodul mit einer Leistung von 13 Wp – ausreichend Power, um die Starterbatterie bei Laune zu halten. Die monokristallinen Zellen sollen selbst bei schwachem Licht und somit bei jeder Jahreszeit verlässlich Strom liefern, ein integrierter Laderegler schützt die Batterie vor Überladung. Das Modul ist beidseitig mit hochwertiger ETFE-Folie beschichtet, kann somit sowohl geschützt hinter der Windschutzscheibe – einfach mit Saug- näpfen in die Scheibe kleben, aber auch im Außeneinsatz verwendet werden. Der Preis im Handel: 79,90 Euro. www.solara.de