> Neue Regelung für Camper in Griechenland

Wildcampen in Griechenland: Für Wohnmobile drohen hohe Strafen

09.05.2025
Text: Reisemobil International | Bild: unsplash

Camper in Griechenland aufgepasst. Ab sofort gelten strengere Regeln für Wohnmobile. Wer beim Wildcampen erwischt wird, zahlt bis zu 3.000 Euro Bußgeld. Griechen starten Petition gegen das Vorhaben.

Griechenland ist ein mit Sonne gesegnetes Land, das von natürlicher Schönheit und Geschichte geprägt wird. Kein Wunder, dass das Land ein beliebtes Ziel von Campern aus ganz Europa ist. Aber erst schockte vor wenigen Monaten die Meldung die Camper-Community, dass das beliebte Camping an Bord nach Griechenland ab 2025 eingestellt wird, nun schlägt die nächste Nachricht unter Griechenlandreisenden hohe Welle. Vorbei scheint die Zeit, sein Nachtlager an schönen, einsamen Stränden, unter Olivenhainen oder in der Nähe antiker Ruinen aufzuschlagen und dem Zirpen zu lauschen.

Neues Gesetz soll Umwelt und Altertümer schützen

Die griechischen Behörden greifen durch und wollen mit den strikten Regeln gegen das Wildcampen vorgehen. Darüber berichtet die griechische Zeitung „Ekathimerini„. Das neue Gesetz soll Natur und Altertümer schützen. Und das steht im Gesetz mit der Nummer 5170/2025:

Künftig ist es verboten, mit dem Wohnmobil länger als 24 Stunden in Wohngebieten am Straßenrand zu parken – es sei denn, man befindet sich auf einem Campingplatz oder einem Parkplatz, den die Gemeinde für Wohnmobile ausgewiesen hat.

Das Aufstellen von Zelten oder das Abstellen Wohnmobilen ist an folgenden Orten generell untersagt:

 

  • Archäologische Stätten
  • Küstenstreifen
  • Strände
  • Waldränder und Wälder

Strände und generell die Küste sind für Camper damit künftig ebenso tabu, wie Wälder und archäologische Stätten.

Zum Verständnis: Freistehen bzw. Wildcamping war auch bisher offiziell nicht erlaubt, wurde aber vielerorts stillschweigend geduldet und auch nicht genau kontrolliert. Grundvoraussetzung war, den Platz – so wie man ihn vorgefunden hat – sauber wieder zu verlassen und niemanden zu belästigen. Warum nun diese radikale Kehrtwende? Beanstandungen waren in den letzten Jahren nicht bekannt.

Ab sofort drohen nun beim Wildcampen mit dem Wohnmobil hohe Geldstrafen. Beim ADAC ist von 300 Euro pro Person die Rede. Wenn der Camper sich gegen den Bußgeldbescheid wehrt oder das Weite sucht und der Fall vor Gericht landet sind bis zu 3.000 Euro oder sogar eine dreimonatige Haft möglich.

Neuregelung gilt auch für private Grundstücksbesitzer

Wichtig: Private Grundstücksbesitzer dürfen künftig höchstens ein Wohnmobil auf ihrem Gelände beherbergen. Ziel der neuen Regelung sei es unter anderem, dass legal betriebene Campingplätze nicht beeinträchtigt würden, so das Tourismusministerium. Das Gesetz sorge für öffentliche Hygiene und Sicherheit der Bürger und Besucher des Landes und verhindere die missbräuchliche Nutzung des öffentlichen Raums zum Nachteil der Umwelt und der Altertümer.

Wer auf Nummer sicher gehen will, findet unter www.bordatlas.de zahlreiche offizielle und legal Stell- und Campingplätze in Griechenland.

Petition gestartet

Auch beim CIVD wird diese Entwicklung in Griechenland mit Sorge beobachtet. „Die jüngsten Verschärfungen der Camping-Regelungen können den Caravaning-Tourismus im Land erheblich beeinträchtigen. Die Entwicklungen sorgen nicht nur bei internationalen Reisenden, sondern auch innerhalb der griechischen Caravaning- und Campingbranche für große Besorgnis“, so ein Sprecher des CIVD.

Mehrere Branchenvertreter in Griechenland haben vor diesem Hintergrund eine Petition ins Leben gerufen. Sie warnt vor den weitreichenden wirtschaftlichen und touristischen Folgen der neuen Regelungen und spricht sich für eine Anpassung zugunsten der Branche und der Reisenden aus. Jede Stimme zählt – auch die von deutschen Urlauberinnen und Urlaubern.

Hier geht’s zur Online-Petition (auch auf deutsch) bei change.org: Petition gegen das Gesetz 5170/2025 für das freie Parken von Wohnmobilen.

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