> Nachrüstung einer Teleco e-Van Dachklimaanlage

Kühle Brise: Dachklimaanlage nachrüsten

05.08.2025
Bild & Text: Karsten Kaufmann

Entspannt schlafen in schwülheißen Sommernächten? Das gelingt mit einer Dachklimaanlage. RMI zeigt, wie einfach die Nachrüstung einer Telair e-Van gelingt.

32 Grad – und das nachts! Die Sommer in Europa werden heißer – und nicht nur tagsüber setzt die Hitze so manchem Camper ordentlich zu. Spätestens, wenn’s abends ins Bett geht, wünscht sich so mancher ein wenig erfrischende Abkühlung. Keine frostige Kälte, aber doch etwas weniger schwüle Hitze und das Gefühl, frei durchatmen zu können.

Das gelingt mit einer Kompressorklimaanlage. Entgegen billigen Produkten, die auf Verdunsterbasis arbeiten (Finger weg davon), kühlen sie die Luft nicht nur ab, sondern entfeuchten diese. Und das ist der entscheidende Vorteil entgegen den Verdunstern. Genauso unsinnig wäre es, das Fahrzeug auf frostige 16 Grad abzukühlen. Tatsächlich gelingt powervollen Geräten wie der Telair e-Van 3 7400H diese Leistung durchaus. Eine gute Isolierung des Fahrzeugs und eine längere Zeit einmal vorausgesetzt. Doch weder tagsüber noch nachts sollte die Temperatur im Fahrzeug mehr als fünf bis sechs Grad unter die Außentemperatur abgesenkt werden – der Gesundheit zuliebe.

Dachklimaanlage nachrüsten in 8 Schritten

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Schritt 1

Die e-Van passt in jeden Dachausschnitt von mindestens 36 mal 36 oder eben 40 mal 40 cm. Da der Ausschnitt nicht ganz mittig unter der e-Van sitzen muss, lohnt eine Schablone zum Check.

Schritt 2

Tipp: Exakt senkrecht von unten die Ecken des Ausschnitts mit einem mind. 12-mm-Bohrer bohren. Wichtig in GfK, um Einrisse zu vermeiden. Nicht mit der Stichsäge bis in die Ecken sägen.

Schritt 3

Auf dem Dach den Ausschnitt abkleben (schützt Dach vor Kratzern der Stichsäge), anzeichnen und Diagonale prüfen. Beide müssen gleich lang sein – sonst stimmen die 90-Grad-Winkel nicht.

Schritt 4

Sägen: Auf ausreichende Schnitttiefe des Sägeblatts achten, im Idealfall nutzt man eins für Laminate. Nicht bis in die Ecken sägen – Radius der Bohrung einhalten.

Schritt 5

Dichtung platzieren: Die zylindrische Dichtung muss sauber ausgerichtet in der Nut sitzen. Sie entkoppelt die Schwingungen der e-Van vom Dach und vermeidet Vibrationen und Geräusche.

Schritt 6

e-Van platzieren: Um den Ausschnitt herum kann ein Dichtmittel von Sika oder Dekalin aufgebracht werden – laut Telair ist das nicht unbedingt nötig. Dieses gleichmäßig dünn auftragen.

Schritt 7

E-Anschluss: Je nach Fahrzeug etwas tricky. Das Kabel muss durchs Dach verlegt werden. Hier gelingt ein Bohrkanal zum Kleiderschrank, dort kann der 230-Volt-Anschluss realisiert werden.

Schritt 8

Abschließend muss der Diffusor mit vier M6-Schrauben von unten montiert werden. Unbedingt auf das vorgeschriebene Drehmoment von 1,5 Nm achten.

Zwei Varianten für kurze Vans und größere Reisemobile

Die e-Van bietet Telair in zwei Versionen an. Während Telair die kleine 5400er e-Van für Fahrzeuge bis sechs Meter empfiehlt, eignet sich die 7400er für Campervans und Wohnmobile von rund sieben Metern.

Beide wälzen in wahlweise drei Lüftungsstufen stattliche 300 m³ Luft pro Stunde um, sind kaum 23 Zentimeter hoch, nur 71 Zentimeter lang und damit die kleinsten Dachklimaanlagen am Markt. Wer mit weniger Leistung auskommt – die e-Van 5400 wiegt mit 30 Kilogramm nochmals fünf Kilogramm weniger als ihre größere Schwester. Die 7400er kühlt mit attraktiven 2,1 kW Kälte- und wärmt mit 2,0 kW Heizleistung, was 7.200 beziehungsweise 6.800 BTU entspricht. Preislich gibt es die kleinere 5400er für 1.977,00 € und die größere 7400er für 2.126,00 €.

Auch wenn sich die Leistungsaufnahme von 950 Watt (kühlen) und 920 Watt (heizen) auf der 230-Volt-Seite nicht sonderlich hoch anhört – wer die e-Van über das 12-Volt-Bordnetz und einen Wechselrichter betreiben möchte, sollte klug seine Energiereserven kalkulieren. Zum einen sollte ein Sinuswechselrichter von 1.500 Watt an Bord und die Batteriereserven ordentlich dimensioniert sein. Denn läuft die e-Van auf höchster Leistungsstufe, verlangt sie bis zu 80 Ah pro Betriebsstunde aus dem Bordnetz. Ohne Verlust des Wechselrichters betrachtet.

Beim Autark-Campen eine Kompressorklimaanlage die ganze Nacht zu betreiben, wird somit nur den Besitzern von sehr großen (Expeditions-)Mobilen mit gewaltigen Batteriebänken gelingen. Aber: Wer vor dem Zubettgehen den Innenraum auf eine angenehme Temperatur absenken möchte, kann das mit der e-Van durchaus machen. Denn hierfür reicht auch mal ein Betrieb von 30 bis 45 Minuten.

RMI-Profi Rudi Stahl, er unterstützt die Redaktion seit etlichen Jahren beim wichtigen Profitest mit seiner Expertise, wählt die große Telair für die „Optimierung“ seines Hymers E710. Das Fahrzeug wurde erst jüngst in liebevoller Kleinarbeit aufgearbeitet. Hier die wichtigsten Schritte der Installation und etwas DIY-Know-how im Überblick.

Mehr Infos auch hier: www.telecogroup.com/de

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Redaktion
Karsten Kaufmann
Karsten Kaufmann ist seit 2007 bei der Reisemobil International und ist Experte für Praxis und Zubehör.
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