Spätestens wenn an einem lauen Sommerabend verführerische Röstaromen vom Stellplatz nebenan einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, ist es an der Zeit, den eigenen Grill anzuschmeißen. Heckgarage auf, Grill raus und aufbauen, Gas an und los geht’s. Grillen – dafür würde der Autor seine Hand sprichwörtlich ins Feuer legen – ist für die meisten Camper unverzichtbar. Essenszubereitung in der Natur, zurück zu den Wurzeln, das ursprüngliche Spiel mit dem Feuer gehört zum Freiheits- und Lebensgefühl eines Campers einfach dazu.
Doch welches Modell ist am besten geeignet, um die eigene Großfamilie samt neuer Campingplatz-Bekanntschaften satt zu bekommen? Kleine und leichte, oft mit Kohle betriebene Kompakt-Grills bieten in der Regel eine überschaubare Grillfläche passend für alleinreisende Paare, sind aber allein durch das Gefummel mit der Kohle wenig komfortabel. Sind Kinder dabei, muss es mal schnell gehen, mehr Platz auf dem Rost schadet auch nicht. Kurzum: Für diesen Test wählten die Tester sechs Modelle unterschiedlichster Bauart – vom klassischen Koffergrill über verschiedene Kugelgrills bis zum Tischgrill, die einen soliden Kompromiss zwischen Größe, Kompaktheit und Handling versprechen – von federleicht bis etwas übergewichtig.
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Dem Praxistest stellen sich der Cadac Carri Chef 50, der 3-Flammen Berger Koffergrill von Fritz Berger, der 2 Cook 3 Pro Deluxe Gaskocher von Dometic, der Camp4 Stand-Gasgrill Family von Reimo sowie der Party Grill 600 R und der Tischgrill Attitude 2Go von Campingaz. Das Testfeld umfasst somit zwei große Modelle, einen mittelgroßen Kugelgrill, einen klassischen Koffergrill, einen offenen und einen geschlossenen Tischgrill.
Alle Modelle im Test feuern ausschließlich mit Gas und das aus einem guten Grund: Auch wenn Kohle für Grill-Enthusiasten das Nonplusultra für echten Genuss darstellt, so ist Kohle auf den meisten Campingplätzen verpönt und wegen des offenen Feuers häufig auch verboten. Beim Grillen mit Kohle ist insbesondere bei Trockenheit eine erhebliche Brandgefahr durch Funkenflug gegeben und dann wäre da noch die Belästigung durch Rauchentwicklung. Kein Nachbar möchte eingeräuchert werden.
Elektrogrills wiederum haben den Nachteil, dass sie Strom brauchen. Unabhängig der Stromthematik in diesen Tagen und möglichen künftigen Preisanpassungen ist ein Einsatz nicht immer möglich, zum Beispiel wenn Campingplätze nur 6 Ampere anbieten – vom Grillerlebnis ganz zu schweigen. Gasgrills zählen nicht als „offenes Feuer“ und sind fast überall erlaubt, zudem haben sie den Vorteil, dass sie während des Aufheizens geruchsneutral sind und nicht zu unterschätzen bereits nach wenigen Minuten auf Temperatur. Ein Tipp vornweg: Mit einer Grillplatte kann die Rauchentwicklung noch einmal minimiert werden, da Fett nicht in der Glut oder auf den Brennern verdampfen kann.
Testeindrücke
Der Carri Chef 50 von Cadac und der Party Grill 600 von Campingaz sind die größten Modelle im Testfeld und liegen quasi auf Augenhöhe. Auf- und Abbau gehen schnell von der Hand, beide bieten die größte Grillfläche und Hitze im Test, die jedoch Aufmerksamkeit verlangt, wenn man nicht auf großflächige „Röstaromen“ steht. Ein Vorteil dieser großen Modelle: Die Kombination aus Größe und Leistung kommt dem richtigen Grill-Feeling sehr nahe. Der Cadac ist allerdings rund 100 Euro teurer und somit auch mit Abstand das teuerste Modell im Feld, bietet dafür aber eine Menge an Zubehör für ambitionierte Vielgriller, die leidenschaftlich gerne experimentieren.
Etwas kompakter und ziemlich schick kommt das Familien-Modell von Reimo daher. Der Camp4 Stand-Gasgrill Family überzeugt mit ansprechender Grillfläche und Power, die allerdings sehr zentral abgegeben wird und dadurch nur eine sehr ungleichmäßige Wärmeverteilung erzielt. Generell haben Grills mit Deckel den Vorteil, eine höhere und gleichmäßigere Verteilung der Temperatur im Innenraum erzielen zu können als offene Modelle. Sie ermöglichen zudem eine größere Bandbreite an Zubereitungsmöglichkeiten bis hin zum (Pizza)Backen oder schonendem Garen von Gemüse.
Bei offenen Modellen wie dem Fritz Berger Koffergrill ist das Grillgut stets im Blick, dafür sind diese etwas windanfälliger. Bis auf Dometics 2 Cook 3 Pro Deluxe-Modell und dem Attitude 2Go Tischgrill von Campingaz erfordern sämtliche Gasgrills eine mehr oder weniger komplizierte und zeitaufwendige Erstmontage. Ein großer Vorteil der beiden Tischgrills: Sie sind auch unterwegs quasi sofort einsatzbereit. Im Gegenzug bedeutet dies beim Attitude 2Go allerdings auch, dass sich am Packmaß nichts ändert und der Grill viel Stauraum im Fahrzeug in Anspruch nimmt. Ebenfalls sollte bedacht werden, dass Tischgrills gegebenenfalls einen separaten Tisch benötigen, wenn die Familientafel voll besetzt ist.
Welcher Gasgrill eignet sich am besten fürs Camping?
Als guter Allrounder bietet der Dometic 2 Cook 3 Pro Deluxe einen sehr guten Kompromiss zwischen Größe und Grillergebnis dank zwei separater und gleichzeitig nutzbarer Grillplatten. Das kompakteste Modell im Test ist zwar etwas schwächer in der Leistung und lässt richtiges Grill-Feeling ein wenig vermissen, ist dagegen aber unkompliziert in der Handhabung, preisgünstig, schick und unschlagbar platzsparend – und daher eine klare Empfehlung auch bei mehreren Personen am Tisch. Und auch wenn es aufgrund des fehlenden Deckels etwas länger dauert: An Zeit sollte es beim Camping eigentlich nicht mangeln.
Dometic 2 Cook 3 Pro Deluxe
- Preis: 169,95 Euro (UVP)
- Maße (B x H x T) = Packmaße: 55 x 31 x 90 cm
- Lieferumfang: abnehmbarer Griff, zwei keramikbeschichtete Grillplatten (glatt und gerippt), zwei Topfständer mit Gummifüßen, Kaffeekannenständer, Trage-/
- Aufbewahrungstasche
- Betriebsdruck: 50 mbar
- Gas-Art: Propan / Gaskartuschen (als Duo/Trio Power Pak erhältlich)
- Gas-Verbrauch max.: 160 g/h
- Leistung: 4,4 kW
Testergebnisse Dometic 2 Cook 3 Pro Deluxe
- Gewicht: 6,2 kg
- Nutzbare Grillfläche (gemessen): 2 Grillplatten á 25 x 27,5 cm
- Wärme/Hitzeverteilung: partiell; Mitte stärker als Ränder
- Max. Temperatur: ~300 Grad Celsius
- Auf/Abbau in min.: quasi sofort einsatzbereit / < 1:00
PRO (+)
+ Kompaktestes Modell im Test
+ Geringer Preis
+ Geringer Gasverbrauch
+ Edle Optik, robustes, stabiles und sehr gut verarbeitetes Nylongehäuse mit Edelstahlkochfläche
+ Zwei unabhängige, separat steuerbare Grill/Kochstellen
+ Automatische Piezozündung/Sicherung per Gasknopfschutz
+ Praktisches Transportieren auch dank Trage-/Aufbewahrungstasche
Fazit: Der 2 Cook 3 Pro Deluxe von Dometic (Cadac) ist ein wahrer Allrounder. Tolle, durchdachte Details, sparsam im Verbrauch und ein kleines Packmaß machen den Gaskocher zum Grill der Wahl, wenn Platz an Bord Mangelware ist und draußen nicht nur gegrillt werden soll. Links grillen, während rechts auf dem Kaffeekannenständer bereits der Espresso durchläuft – zwei unabhängige Grill-/ Kochstellen stehen für eine flexible Outdoorküche. Dank dieser Eigenschaften ist die vergleichsweise geringere Leistung verschmerzbar. Richtiges BBQ-Feeling kommt bei anderen Modellen allerdings mehr auf. Mehr Infos: www.cadacinternational.com
Preis-Leistungs-Tipp ist der Berger Koffergrill. Das Konzept des Koffergrills ist klassisch wie zeitlos und vor allem robust, platzsparend und überzeugt mit sehr guten Grillergebnissen – und das für den günstigsten Preis im Testfeld. Die Hitzeverteilung war hier mit am gleichmäßigsten und die parallele Kochmöglichkeit macht aus ihm einen sehr guten Begleiter für die flexible Outdoorküche – und ist daher unsere Kaufempfehlung für alle, die auf ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis Wert legen.
Fritz Berger Berger 3-Flammen Koffer-Gasgrill
- Preis: 135 Euro (UVP)
- Maße (B x H x T) / Packmaße: 45 x 90 x 75 cm / 63 x 30 x 12 cm
- Lieferumfang: zwei Metallbügel zum Versetzen des Rosts, Fleischspieß, Gasschlauch
- Betriebsdruck: 50 mbar (30 mbar-Version erhältlich)
- Gas-Art: Propan / Gasflasche
- Gas-Verbrauch max.: 385 g/h
- Leistung: 5,3 kW
Testergebnisse Fritz Berger Berger 3-Flammen Koffer-Gasgrill
- Gewicht: 10,5 kg
- Nutzbare Grillfläche (gemessen): 53 x 23 cm
- Wärme/Hitzeverteilung: sehr gleichmäßig
- Max. Temperatur: ~200 Grad Celsius (unterste Stellung; erschwerte Messung auf Grillrost)
- Auf/Abbau in min.: 3:00 / 3:30
PRO (+)
+ Günstiger Preis
+ 3-Flammen-Gasbrenner sorgt für gleichmäßige Hitzeverteilung
+ Kaum Rauchentwicklung, da Hitze von oben
+ Rost höhenverstellbar
+ Flamme windgeschützt
+ Grillen und Kochen parallel (kein zusätzlicher Energieverbrauch)
+ Stabiler Koffergrill aus Stahlblech, gleichzeitig Basis des Grills
+ Kompakte Packmaße, praktischer Transport
CONTRA (-)
– Hitzeregulierung (an der Gasflasche) erfordert etwas Fingerspitzengefühl
– Hoher Gasverbrauch
– Zündung extern per Feuerzeug
– Gasdruckregler nicht im Lieferumfang enthalten
– Stand könnte trotz verschraubter (trotzdem beweglicher) Füße besser sein
– Abbau etwas aufwendig
Fazit: Das Prinzip des Koffer-Gasgrills ist ein Klassiker, den Fritz Berger sehr gut umsetzt. Die Hitze kommt hier von oben. Das hat den Vorteil, dass Fett nicht in der Nähe der Brenner verdampfen kann und via rostfreier Kochplatte gleichzeitiges Kochen möglich ist. Top: Der Berger Koffergrill überzeugt mit gleichmäßiger Hitzeverteilung, sehr gutem Grillergebnis und ist für den Transport sehr kompakt. Als Bonus gibt es einen drehbaren Grillspieß mit zwei Fleischklammern obendrauf. Einzig der Abbau (Gas-Adapter und Spieß müssen entfernt werden) und das anschließende puzzleartige Verstauen im Koffer ist zeitaufwendiger. Mehr Infos: www.fritz-berger.de
Echtes BBQ-Feeling kommt dagegen mit dem Cadac Carri Chef 50 und dem günstigeren Party Grill 600 R von Campingaz auf. Das Cadac-Modell überzeugt mit viel Leistung, einer relativ gleichmäßigen Hitzeverteilung und großer Grillfläche für die große Familie. Tipp für diejenigen, die nicht auf Stauraum und Geldbeutel achten müssen und gerne mit verschiedenen Platten und Rosten experimentieren. Welcher Grill es werden soll hängt nicht nur vom vorhandenen Stauraum, der benötigten Grillfläche oder dem Budget ab, sondern ist letztendlich Geschmackssache. Mit jedem der Grills lässt sich ein respektables Grillergebnis erzielen, sodass andere Faktoren hier in den Vordergrund treten, die jeder für sich selbst entscheiden muss. Unbestritten dagegen ist: Draußen schmeckt’s am besten.
Cadac Carri Chef 50 BBQ / Grill2Braai
- Preis: 369 Euro (UVP)
- Maße (B x H x T) / Packmaße: 70 x 90 x 70 cm / 58 x 34 x 58 cm
- Lieferumfang: Variante BBQ / GRILL2BRAAI mit Topfständer, Grillrost,
- Grill2Braai-Platte und Deckel, Aufbewahrungstasche
- Betriebsdruck: 50 mbar
- Gas-Art: Propan / Gasflasche
- Gas-Verbrauch max.: 270 g/h
- Leistung: 3,7 kW
Mehr Infos: www.cadacinternational.com
Testergebnisse Cadac Carri Chef 50 BBQ / Grill2Braai
- Gewicht: 12,5 kg
- Nutzbare Grillfläche (gemessen): ø 46 cm
- Wärme/Hitzeverteilung: partiell; gleichmäßig
- Max. Temperatur: ~410 Grad Celsius
- Auf/Abbau in min.: 2:00 / 3:00 (bis alles einzeln in der Tasche verstaut ist)
PRO (+)
+ Leistungsstarke Edelstahlbrenner (hohe Temperatur)
+ Integriertes Thermometer
+ Automatische Piezozündung
+ Gleichmäßige Hitzeverteilung dank integriertem Wärmedeflektor
+ Modular-System: Umfangreiches optionales Zubehör
+ Variabel: auch ideal zum Backen, Schmoren, Rösten
+ Schnelle Montage mit leichten Aluminium-Beinen ohne Werkzeug
+ Ausgeklügelte Tragetasche(n)
CONTRA (-)
– Hoher Preis
– Hohes Gewicht (dafür sicherer Stand)
– Hohes Packmaß
– Gasschlauch (1/4-Zoll-Linksgewinde) nicht im Lieferumfang
Fazit: Der Cadac Carri Chef 50 ist ein leistungsstarker All-in-One-Gasgrill, der mit umfangreichem Zubehör und einer Grillfläche von ø 46 cm für echten Grillgenuss auch beim Camping sorgt. Wenn der Deckel (mit Temperaturanzeige) geschlossen ist, entsteht ein Ofen, ideal zum Backen, Rösten oder Schmoren. Der Carri Chef 50 (auch als kleineres Modell 40 erhältlich) kommt dem echten BBQ-Feeling am nächsten, dafür ist er mit Abstand das teuerste Modell mit großem Platzbedarf, wenn sämtliches Zubehör mit auf Tour geht.
Reimo Camp4 Stand-Gasgrill Family
- Preis: 209 Euro (UVP)
- Maße (B x H x T) / Packmaße: ø 47 x 100 cm / ø 50 x 50 cm
- Lieferumfang: Grill mit Deckel und Griff, Grillplatte, Topfplatte und Transporttasche;
- Pizzastein und Grillplatte Aluminium optional
- Betriebsdruck: 50 mbar
- Gas-Art: Gasflaschenanschluss für Butan, Propan oder LPG-Gasmischungen
- Gas-Verbrauch max.: k. A.
- Leistung: 4 kW
Testergebnisse Reimo Camp4 Stand-Gasgrill Family
- Gewicht: 11,25 kg
- Nutzbare Grillfläche (gemessen): ø 45 cm
- Wärme/Hitzeverteilung: ungleichmäßig, sehr zentral
- Max. Temperatur: ~400 Grad Celsius
- Auf/Abbau in min.: je 2:00
PRO (+)
+ Integriertes Thermometer im Deckel
+ Automatische Piezozündung mit Zündsicherung
+ Schickes Design
+ Temperaturregler
+ Auch als Tischgrill nutzbar (ohne Beine)
+ Große Grillfläche
CONTRA (-)
– Starke Rauch- und Geruchsbildung beim erstmaligen Einbrennen
– Drei höhenverstellbare, allerdings nicht arretierbare Metallbeine
– Hitzeverteilung nicht optimal
Fazit: Der schicke Camp4 Stand-Gasgrill Family von Reimo ist die günstigere und leichtere Variante zu den großen Grill-Modellen im Test, bietet aber eine fast ebenso große Grillfläche mit entsprechender Leistung. Die Hitzeverteilung ist allerdings nicht optimal und beim Einbrennen benötigt er sehr lange, bis die Rauch- und Geruchs- bildung verflogen ist. Der Grill bietet eine bequeme Arbeitshöhe und kann ohne Metallbeine auch als Tischgrill verwendet werden.
Zu beziehen zum Beispiel über shop-reimo-pan.de
Campingaz Party Grill 600 R
- Preis: 219 Euro (UVP)
- Maße (B x H x T) / Packmaße: Ø 52 x 99 cm / 60 x 50 cm
- Lieferumfang: Topfkreuz, wendbare Grill- und Kontaktgrillplatte, Grillrost, Deckel, Tragetasche, Schlauch 80 cm
- Betriebsdruck: 50 mbar
- Gas-Art: R904, R907, Butan oder Propangasflasche
- Gas-Verbrauch max.: 290 g/h
- Leistung: 4 kW
Testergebnisse Campingaz Party Grill 600 R
- Gewicht: 12 kg
- Nutzbare Grillfläche (gemessen): ø 46 cm
- Wärme/Hitzeverteilung: sehr gleichmäßig
- Max. Temperatur: ~350 Grad Celsius
- Auf/Abbau in min.: je 2:00#
PRO (+)
+ Integriertes Thermometer im Deckel
+ Automatische Piezozündung
+ Temperaturregler
+ Große Grillfläche
+ Wasserschale als Fettauffangsystem
+ Topfkreuz zur Verwendung als Kocher
+ Schneller, unkomplizierter Auf- & Abbau
CONTRA (-)
– Hohes Gewicht
– Erstmontage – insbesondere des Griffs – etwas knifflig
Fazit: Der Party Grill 600 R von Campingaz ist eine multifunktionale Alternative zu traditionellen Kochern und kompakten Grillgeräten. Er ist im Nu vom Grill zum Kocher umfunktioniert und die günstigere Variante gegenüber dem vergleichbaren Modell von Cadac. Die sehr gleichmäßige Hitzeverteilung auf dem großen Rost sorgt für ein sehr gutes Grillergebnis und BBQ-Feeling für die große Familie. Mehr Infos auch unter www.campingaz.com.
Campingaz Attitude 2Go
- Preis: 229 Euro (UVP)
- Maße (B x H x T) = Packmaße: 59 x 36 x 39 cm
- Lieferumfang: Schlauch und Easy-Click-Regler für Kartuschenbetrieb
- Betriebsdruck: Gas-Kartusche CV470 Plus
- Gas-Art: Butan-/Propangasgemisch im Verhältnis 80/20
- Gas-Verbrauch max.: 175 g/h
- Leistung: 2,4 kW
Testergebnisse Campingaz Attitude 2Go
- Gewicht: 13,5 kg
- Nutzbare Grillfläche (gemessen): 47 x 26 cm
- Wärme/Hitzeverteilung: relativ gleichmäßig, zum rechten Rand hin etwas schwächer
- Max. Temperatur: ~400 Grad Celsius auf Rost / 250 Grad im Innenraum
- Auf/Abbau in min.: sofort einsatzbereit
PRO (+)
+ Integriertes Thermometer im Deckel
+ Automatische Piezozündung
+ Leistungsstark / stufenlos regelbar
+ Gleichmäßiges Grillergebnis dank U-Form des Brenners
+ Einfache Reinigung (herausnehmbare Fettwanne)
+ Hochwertiger Rost: emailliertes Gusseisen
+ Schickes Design
+ Cover (keine Tragetasche) optional erhältlich
CONTRA (-)
– Nicht weiter komprimierbar
– Sehr schwer
– Zusätzlicher Tisch notwendig
Fazit: Der Attitude 2Go von Campingaz überzeugt mit einer sehr einfachen Bedienung, sieht schick aus und die Gaskartusche verschwindet elegant im Aufbewahrungskorb auf der Rückseite. Das Grillergebnis überzeugt. Der U-förmige Brenner sorgt für eine gleichmäßige Wärme-/Hitzeverteilung auf dem Rost und im Innenraum. Gewöhnungsbedürftig: Volle Power befindet sich in der Mittelstellung des Drehknopfs. Der Aufbau ist spielend einfach, denn der Grill ist ohne Montage quasi sofort einsatzbereit. Aufgrund der wenigen Einzelteile ist der Attitude 2 Go nach dem Grillen auch leicht zu reinigen. Der Vorteil ist allerdings auch ein Nachteil: Der Grill ist nicht weiter komprimierbar, der Platzbedarf somit immer gleich. Zudem handelt es sich um das schwerste Modell im Test. Mehr Infos unter www.campingaz.com.
So hat die Redaktion getestet
Die Testbriefe zeigen neben grundsätzlichen Modellinformationen die für den Campingalltag relevanten Zahlen, Daten und Fakten. Für das entsprechende Grillerlebnis und -ergebnis entscheidend sind folgende Faktoren besonders wichtig: die erzielte Grilltemperatur, die real nutzbare Grillfläche und die Hitzeverteilung auf dem Rost. Um Letzteres zu testen, haben sich die Tester einer simplen, aber effektiven und aussagekräftigen Methode bedient. Mittels Toastbrot-Scheiben ließ sich sehr gut darstellen, wie sich die Hitze auf der Grillfläche verteilt und ob ein gleichmäßiges oder ungleichmäßiges Grillergebnis erzielt wird.
Landet ein Rindersteak auf dem Grill, ist hohe Temperatur auf dem Rost sehr wichtig. Wie hoch die Temperatur nach einigen Minuten ist, haben die Grillmeister daher mittels Infrarot-Temperaturmessgerät am Rost festgestellt – hier ist allerdings festzuhalten, dass die Temperaturen insbesondere im Innenraum schwanken und je nach Wärmeverteilung die Hitze nicht gleichmäßig über die Grillfläche gegeben ist. Es handelt sich daher um einen Richtwert, was möglich ist.
Ebenfalls für den Gebrauch unterwegs relevant ist die Frage, ob der Grill leicht in der Handhabung ist. Lässt er sich leicht aufbauen und ist schnell einsatzbereit? Oder wächst beim Abbau mitunter die Verzweiflung? Da nicht jeder Grill die Möglichkeit zum Kochen bietet, wurde auf einen Siedetest verzichtet.
Praxistipp: Inbetriebnahme und Reinigung von Gasgrills
Ohne Zweifel liegt das Zubereiten leckerer Speisen im Freien bei vielen hoch im Kurs. Weniger beliebt ist das Saubermachen des Grills. Doch wer lange Freude an seinem Gerät haben möchte, ist gut beraten, die Reinigung genauso wichtig zu nehmen wie das Grillen selbst. Denn Fette, Ruß, Rückstände von Speisen und starke Hitze sorgen für sehr hartnäckige und unappetitliche Ablagerungen, die in der Folge zu verfrühtem Verschleiß führen.
Mithilfe von wiederverwendbaren Grillschalen lassen sich Fett und andere Flüssigkeiten auffangen. Dadurch wird verhindert, dass Soßen und Marinaden gar nicht erst auf den Rost, den Grillboden oder in enge Zwischenräume tropfen. Wer den Grill nach Gebrauch noch einmal kräftig – am besten mit geschlossenem Deckel, falls vorhanden – aufheizt, lässt Rückstände von Speisen auf dem Rost und im Inneren des Gerätes verglühen. Anschließend können die verkohlten Reste mit einer Drahtbürste einfach entfernt werden.
Apropos aufheizen: Wer einen neuen Grill sein Eigen nennt, sollte vor dem ersten Gebrauch zunächst Fertigungs- und Ölrückstände abbrennen. Hierzu den Grill für rund 30 Minuten auf höchster Stufe anheizen, abkühlen und ausdünsten lassen.
Nach der Campingsaison macht es Sinn, dem Grill eine umfassendere Reinigung zu gönnen, als vor Ort auf dem Campingplatz. Für Oberflächen aus Edelstahl oder lackiertem Metall, wie das Gehäuse, die Bedienelemente sowie den Unterbau eignet sich ein Dampfreiniger (zum Beispiel von Kärcher). Der heiße Wasserdampf löst Fett und Verkrustungen, die dann mit Bürstenaufsatz bedampft und mit dem Mikrofasertuch aufgenommen werden. Für die Gussgrillplatte oder die Edelstahl-Gitterablage sollte eine Bürste aus Messing und bei einem emaillierten Rost eine Bürste aus Kunststoff genutzt werden, um Kratzer zu vermeiden.
Hinweise
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert im Juni 2025
Irrtümer vorbehalten