Du musst nicht immer gleich die "große" Küche im Fahrzeug oder Hänger anwerfen. Für den Kaffee am Morgen oder ein Mittagessen am Gaskocher outdoor tun es auch Gaskartuschen als kleinere Energieeinheiten. Dazu gibt es einiges über Lagerung, Transport und Recycling zu wissen.
Natürlich sind die kleinen Energiespender besonders für Camper mit kleineren Freizeitfahrzeugen relevant. Die Gaskartuschen sind kompakt, passen in jeden Stauraum und sind im Gegensatz zu den klassischen 5- und 11-Kilogramm Stahlflaschen für viele Campingaktivitäten eine gute Alternative oder Ergänzung.
Das gilt besonders für die mobile Outdoor-Küche aber auch für die abendliche Beleuchtung am Stellplatz, für die es Gasleuchten in vielen Formen und Designs gibt. Da du es mit einem Energielieferanten zu tun hast, bei dem du immer auch einige Sicherheitsregeln beachten solltest, weist der Deutsche Verband Flüssiggas e.V. (DVFG) darauf hin, worauf du bei der Lagerung unterwegs und der Entsorgung achten solltest.
Noch ein Tipp: Wenn du den Umgang mit Gas nicht gewohnt bist und deinen Kocher eventuell zum ersten Mal anschmeißen willst, mach dich kurz mit dem Mechanismus vertraut.
Gaskartuschen gibt es in unterschiedlichen Varianten. Besonders beliebt und auch europaweit geläufig sind Füllgrößen von 230 Gramm (Standardgröße) mit Bajonettverschluss und als XL-Variante Schraubkartuschen mit Sicherheitsventil und 450 oder 500 Gramm Inhalt. Manche Geräte benötigen eine spezielle Größe mit entsprechendem Verschluss (z.B. Campingaz CV 470 Plus Ventilkartusche mit traditionellem Schraubverschluss). Die meisten Grills sind über einen Druckregler mit einer Schraubkartusche verbunden.
Wie viele Kartuschen für Kaffee, Pasta und Co. mit auf Tour müssen, lässt sich im Vorfeld grob abschätzen. Gut zu wissen: Um Wasser für Kaffee und Tee für zwei Personen zu erhitzen, sind etwa 10 Gramm Gas notwendig. Bei Pasta mit Soße fallen schon mal rund 50 Gramm Gas an. Dabei kommt es natürlich immer auch auf die Größe der Verbraucher an. Für einen zweiflammigen Gaskocher, auf dem du beispielsweise Wasser für deine Nudeln erhitzt, anschließend die Pasta warmhältst und auf der anderen Kochstelle zeitgleich Steak oder Backkäse bruzzelst, fällt die doppelte Verbrauchsmenge an.
Für die abendliche Grillsession – exemplarisch mit einem kompakten Skotti-Grill durchgeführt – sollten Camper mit einem Gasverbrauch von rund 180 Gramm Gas pro Stunde planen. Je nach Grilltemperatur und Außentemperatur liegt der Verbrauch laut Hersteller zwischen 172 bis 187 Gramm Gas. Eine 450 Gramm Gaskartusche reicht somit – abhängig von der Grilldauer und -intensität – für mindestens zwei Grillvorgänge. Für eine längere Tour mit mehreren Mahlzeiten kannst du, abhängig von der Zahl der Personen und der Größe ihres Appetits, also ruhig zwei oder mehr Kartuschen einpacken.
Nicht gebrauchte Gaskartuschen sollten auf dem Campingplatz vor Hitze geschützt werden. Gerade bei hohen Temperaturen eignet sich ein schattiger Platz im Freien besser, als der aufgeheizte Innenraum des Fahrzeugs, in dem es mitunter schnell mehr als 50 Grad heiß werden kann. Auch zuhause ist ein kühler, gut durchlüfteter Ort zur Lagerung geeignet. Generell empfiehlt der DVFG, nicht mehr als sechs Kartuschen pro Gerät zuhause zu lagern.
Für die Fahrt die Gaskartuschen am besten sonnengeschützt oder abgedeckt verstauen. Schraub- und Ventilkatuschen sollten dabei während der Reise von den Geräten (Kocher/Grill) getrennt sein. Der separate Transport verhindert, dass sich die Verbindung währen der Fahrt löst und Gas ausströmt.
Eigentlich ist es selbstverständlich, aber ab und an sind doch Camper zu sehen, die reichlich leichtsinnig mit Gaskartuschen umgehen. Deshalb: Bei jedem Umgang mit Gas: Finger weg von Glimmstengel und Feuerzeug!
Leere Gaskartuschen gehören keinesfalls in gewöhnliche Abfallkörbe oder Mülleimer am Campingplatz, sondern in die Wertstofftonne oder in den Gelben Sack. Sind allerdings noch Restmengen an Gas enthalten, sollten sie im Wertstoffhof entsorgt werden.
Ob noch Gas enthalten ist, lässt sich leicht feststellen. Geht die Leistung des Grills zur Neige oder die Flamme wird kleiner – obwohl die Regler voll aufgedreht sind – ist der Gasvorrat aufgebraucht. Durch Schütteln der Gaskartusche lässt sich auch leicht feststellen, ob noch Gas vorhanden ist.
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