Passiv-Kühlboxen? In der kalten Jahreszeit? Aber ja! Erstens willst du vermutlich auch beim typisch-deutschen Matschwetter im Vorzelt, im Freien oder auf Tour ein gekühltes Getränk oder einen frischen Snack genießen.
Zweitens hast du eventuell keinen Strom. Drittens war früher mehr Winter. Und letztlich: Der nächste Sommer kommt bestimmt!
Gut gekühlte Getränke und frische Snacks sind einfach Gold wert – ob das Wetter draußen herbstlich saut oder in der warmen Jahreszeit zum Picknicken oder Grillen einlädt. Neben strombetriebenen Modellen, die Getränke und Lebensmittel gut gekühlt halten, gibt es auch Passiv-Kühlboxen, die lediglich über ihre gute Isolierung wirken und trotzdem stunden- und sogar tagelang kühlen.
Die größten Vorteile passiver Kühlboxen: sie sind pflegeleicht, kühlen geräuschlos und verbrauchen keinen Strom – das schont Umwelt und deinen Geldbeutel. Selbst ohne Akkus bleibt der Inhalt, wenn er gekühlt hineingelegt wird, eine ganze Zeit lang kalt. Wie lange genau, hängt von Außentemperatur, Isolierung und Packtechnik ab. Mit ein paar gefrorenen Kühlakkus, Eiswürfeln oder vorgekühlten Lebensmitteln hält sich die Kälte noch länger. Ein Tipp zum Packen: Je weniger Luft am Ende in der Kühlbox ist, desto länger bleibt der Inhalt kalt!
Die Geschmäcker und Vorlieben sind so unterschiedlich, wie Menschen im Allgemeinen. Deshalb haben wir in der Testredaktion rumgefragt, wer eigentlich und wie er/sie Getränke und Snacks auf der richtigen – kühlen – Betriebstemperatur hält. (Keine) Überraschung: Fast alle KollegInnen haben eine Kühlbox in Gebrauch – und zwar eine Passivkühlbox. So, und jetzt wollten wir natürlich wissen, auf welche Fabrikate und Features unsere Teammitglieder schwören, warum, weshalb und welche Vor- und Nachteile jeweils ins Feld geführt werden, da sich zudem herausstellte, dass sich alle Campingfans ihre Box jeweils für eine spezielle Gelegenheit angeschafft haben. Die eine für Ausflüge, der andere zur Begleitung beim Angelsport und ein Dritter zur Verwendung im Minicamper. Aber das sind beileibe noch nicht alle Einsatzzwecke. Spannend!
Moderne Passiv-Kühlboxen sind erstens sehr gut isoliert und funktionieren zweitens mit Hilfe von speziellen Kühl-Elementen. Deren Kühlmittel – das sogenannte Phasenwechselmaterial (PCM) – kann, anders als Wasser, einen Taupunkt von unter Null Grad Celsius haben. Dann übernimmt das Kühlelement stets die Kühlarbeit und bewahrt das Eis vor dem Schmelzen. So bleibt die Box deutlich länger kühl.
Je nach PCM kann der Tau- bzw. Gefrierpunkt variieren. Es gibt auch Hersteller, die verschiedene PCMs anbieten, mit denen sich verschiedene Temperaturbereiche realisieren lassen. Darauf solltest du achten, je nach dem hauptsächlichen Einsatzzweck deiner Kühlbox!
Unsere testenden Experten und Expertinnen haben ihre Marktkenntnis, ihre persönlichen Erfahrungen und ihr Wissen ausgetauscht, um dir die wichtigsten Empfehlungen zu geben. Hier sind sie:
Unsere Produktempfehlungen treffen wir dank eurer Klicks auf die präsentierten Links grundsätzlich unabhängig! Wenn Ihr euch zum Kauf eines von uns getesteten oder empfohlenen Produkts entscheidet, erhalten wir vom Händler eine kleine Verkaufsprovision. Dieses Geschäftsmodell garantiert die Unabhängigkeit unserer Tests und Empfehlungen!
Als erstes stellen wir dir die Passiv-Kühlbox mit dem coolsten Versprechen vor, für die du allerdings auch am tiefsten in die Tasche greifen müsstest. Ihr Hersteller behauptet, dass die darin aufbewahrten Lebensmittel und Getränke angeblich tagelang frisch gehalten werden können. Natürlich wollten wir wissen, ob das eher einem vollmundigen Marketing zuzuordnen ist, oder ob das der Realität entspricht.
Spezielle Vakuumisolationspaneele sollen die Boxen rund zehn Mal besser isolieren. Das ist mal eine Ansage! Die Kühlboxen bietet Qool in den Größen M (27 l Volumen) und L ( 43 l Volumen) zum Preis von 460 beziehungsweise 560 Euro an. Dazu addiert sich der Preis für vier Kühlakkus, in unserem Fall „Standard“ für 70 Euro. Das ist ein stattlicher Preis für eine Passivkühlbox, dafür gibt’s beim Discounter schon eine Kompressor-Kühlbox. Diese aber als Zeitgerät für dein Reisemobil kaufen? Gewicht und Stromverbrauch sprechen dagegen.
Deshalb: Warum also nicht eine Qool als Kühlraumerweiterung mit auf die Reise nehmen, wenn der bordeigene Kühlschrank mal wieder zu wenig Stauraum bietet? Es bleibt spannend!
Funktionsweise der Qool-Box
Technisch arbeiten Qool-Boxen wie alle Passiv-Kühlboxen: Du legst neben deinem Kühlgut Kühlakkus in die Box, Deckel drauf und fertig. Hierzu verwendet Qool jedoch ganz besondere Akkus, die mit herkömmlichen Akkus aus dem Baumarkt nicht vergleichbar sind. Die „Temperature-Elements“ mit Phasenwechselmaterial (PCM) sollen Kälte deutlich länger speichern. Qool bietet drei Modelle an, deren Ausführung die Temperatur in der Kühlbox für bis zu 10 Tage lang konstant halten soll (+2 bis +8 °C / –2 bis +2 °C / –20 bis –10 °C).
Test und Temperaturverlauf
Vor unserem Teststart gilt: Die Kühlakkus müssen im Eisfach erst einmal runtergekühlt werden: im Idealfall für 12 Stunden bei minus 18 Grad.
Für den Test wählen wir die Qool M mit schlanken 4,4 kg Gewicht, plus vier Standard-Kühlakkus – was das Gewicht der Einheit auf 8,8 kg erhöht und das nutzbare Volumen durch die Akkus auf 22 Liter reduziert. Wir packen Milch, Wasser, Butter, Bier, Joghurt und weiteres (vorgekühltes) Kühlgut in die Box und platzieren je seitlich und oberhalb des Kühlguts zwei Akkus.
Da wir dem vollmundigen Herstellerversprechen möglichst genau auf den Zahn fühlen wollten, war unser Testdesign hier natürlich etwas aufwändiger, als bei den restlichen 9 Passivkühlboxen im Anschuss.
So haben wir mit 3 Temperatursensoren im Innern der Box – knapp über dem Boden, in der Mitte und knapp unter dem Deckel – die Temperatur erfasst. Im Testverlauf öffnen wir morgens, mittags und abends einmal kurz den Deckel für 10 Sekunden – so wie im Reisealltag, wenn zum Frühstück, Mittag- und Abendessen etwas benötigt wird. Ein Datenlogger zeichnet den Temperaturverlauf auf.
Bei unserem Test hat sich herausgestellt, dass die Kühlleistung der Qool-Box tatsächlich exzellent ist. Auf der Grundlage unseres beschriebenen Testdesigns ist die Temperatur in 7 Tagen um kaum 3 Grad angestiegen! Deshalb können wir auf Grundlage aller Einzelergebnisse des Tests feststellen: Die Qool-Box ist bei Kühldauer und Temperaturstabilität zweifellos unsere Top-Empfehlung!
Vorteile
Nachteile
Neben schicken Farben – außer dem Weiß der Test-Box stehen vier Standard-Farben und zahlreiche Limited Editions zur Verfügung – und kühler Bierdosen (ja, Yeti misst das Volumen auch in der Einheit Bierdosen) verspricht die Tundra 35 allem voran jede Menge Strapazierfähigkeit. Das Marketing des Herstellers spricht von einer rotationsgeformten Kunststoff-Hülle, was fancy klingt, sich aber tatsächlich sehr robust anfühlt. Auch die Gummi-Verschlüsse und -Füße machen einen guten Eindruck – die Box steht rutschfest und ist auslaufsicher. Zum Öffnen der Verschlüsse ist etwas Kraft nötig, aber es geht. Zum Tragen gibt es seitlich jeweils eine Kordel und eine Griffmulde – letztere ist deutlich ergonomischer.
Hinter der Kunststoffhülle befinden sich eine bis zu acht Zentimeter starke Polyurethan-Isolierung, die Wärme draußen und Kälte drinnen hält. Durch die dicke Isolierschicht ergibt sich ein relativ großes Packmaß von 54 x 40 x 51 cm, zumindest im Verhältnis zu den 35 Litern Volumen – man muss ja bedenken, dass vom Volumen noch ein paar Liter für die Kühlakkus und das Eis abgezogen werden müssen. Gleiches gilt fürs Gewicht, wobei glatt 9 kg leer in Ordnung sind. Und auch der Preis ist relativ: Mit 280 Euro liegt der Preis für diese Passiv-Kühlbox zwar erheblich unter den vielen Euronen, die für die Qool-Box aufgerufen werden, ist aber immer noch sportlich. Und auch die Yeti-Kühlakkus sind mit 25 Euro pro Stück nicht gerade billig. Gas- und Strom-Reserven kosten aber auch!
Konkret lautete das Yeti-Versprechen: kühle Getränke auch noch nach 48 Stunden. Unser Praxistest fand in einer Umgebungstemperatur statt, die zwischen 15 und 25 Grad Celsius schwankte. Neben einigen Glasflaschen wurde die Kühlbox mit einem 900-Gramm- und einem 250-Gramm-Kühlakku sowie mit Eiswürfeln im empfohlenen Verhältnis von zwei Drittel Eis zu einem Drittel Kühlgut befüllt.
Auch die Tundra 35 hält, was Yeti verspricht – zumindest, wenn du dich an unsere Tipps hältst! Nach 48 Stunden war das letzte Bier immer noch kalt, und noch einige Eiswürfel vorhanden. Das Eiswasser hatte knapp unter fünf Grad Celsius. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass eine mit Eis und später Eiswasser gefüllte Passiv-Kühlbox eher etwas für Getränke ist: Frisches Gemüse mag keine Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts und mittelmäßig wiederverschließbare Käseverpackungen oder gar Fleisch und Fisch sollte man nicht im Eiswasser schwimmen lassen! Deshalb empfehlen wir diese Passiv-Kühlbox für Wochenendtrips und Ausflüge, bei denen gut gekühlte Getränke über zwei Tage vorrätig sein sollten.
Bei der Auswahl der nun folgenden Passiv-Kühlboxen haben wir auf die Praxiserfahrung und Einschätzung der Redaktion zurückgegriffen und aus Zeit- und Kapazitätsgründen auf ein technisch aufwändiges Testdesign verzichtet.
Die Kängabox Trip macht’s dir leicht: Ob heiße Mahlzeit oder kühle Erfrischung – sie hält deine Speisen und Getränke stundenlang auf Temperatur, ohne schlappzumachen. Trotz ihres federleichten Gewichts von gerade mal 1 kg schafft sie beeindruckende 300 kg Traglast – ein echtes Multitalent für Ausflüge oder den Alltag. Sogar als Sitzgelegenheit ist sie nutzbar. Gefertigt aus robustem EPP-Material, trotzt sie Stößen und Kratzern und lässt sich problemlos reinigen (theoretisch sogar in der Spülmaschine). Für den komfortablen Transport sorgt ein stabiler, ergonomisch geformter Tragegurt. Und weil die Box komplett recycelbar ist und in Deutschland hergestellt wird, tust du auch der Umwelt einen Gefallen. Deshalb: eine Empfehlung für besonders umweltbewusste Campingfans!
Produktinfos kurz & knapp:
Nachteil
Mit 26 Litern Volumen begleitet dich die Coleman Xtreme zuverlässig zu Grillabenden, Festivals oder Campingausflügen. Die dicke PU-Vollschaumisolierung sorgt dafür, dass Getränke und Essen – unterstützt durch Kühlakkus oder Eis – mehrere Tage angenehm kühl bleiben. Der robuste Deckel dichtet nicht nur sicher ab, sondern kann auch als Sitzfläche für bis zu 113 kg genutzt werden – super praktisch, wenn alle Campingstühle besetzt sind. Vier Aussparungen im Deckel bieten Platz für Flaschen oder Becher. Trotz ihrer Größe wiegt die Box nur etwa 2,2 kg und lässt sich so gut tragen. Das schlichte Design macht sie außerdem zum Hingucker, und sogar große Flaschen passen stehend hinein. Unsere Empfehlung: Gut geeignet für Partys für draußen.
Die Dometic Patrol gemacht für echte Abenteuer draußen. Ihr rotationsgeformtes Polyethylen steckt Schläge, Regen und Schlamm locker weg. Die dicke PU-Isolierung kombiniert mit einer Gefrierschrank-Dichtung sorgt dafür, dass das Eis tagelang gefroren bleibt – perfekt für Camping, Angeln oder lange Roadtrips. Wegen ihres Gewichts ist sie weniger für lange Strecken zu Fuß geeignet, lässt sich aber gut zu zweit tragen. Mit Gummiverschlüssen öffnest du sie schnell mit einer Hand, und der große, auslaufsichere Abfluss macht die Reinigung zum Kinderspiel. Extra Komfort bieten optionale Extras wie Flaschenöffner oder Angelrutenhalter.
Unsere Empfehlung: Passend für Angelfreaks und andere Outdoor-Abenteurer.
Produktinfos kurz & knapp
Das Boxio Cool Plus Set liefert kühle Getränke und frische Snacks ganz ohne Strom. Drei Kühlpacks und eine wasserdichte Icebag sorgen für bis zu zwei Tage Kühlung. Mit 16 Litern Volumen bleibt die Eurobox-kompatible Kühlbox kompakt und passt in fast jeden Camper. Hergestellt aus 100 % recycelbarem Polypropylen (EPP) und „Made in Germany“. Es gibt auch eine Version ohne Kühlakkus und Icebag, die günstiger ist.
Empfehlung: Das BOXIO-System ist eine gute Empfehlung für Ordnungsfreaks, die eine Schwäche für eine übersichtlich und praktisch sortierte Campingausrüstung haben.
Die Berger Passiv-Kühlbox P24 bietet 23 Liter Volumen und hält deine Snacks und Getränke auch ohne Strom über mehrere Stunden angenehm kühl. Mit ihrem leichten Gewicht und den praktischen Tragegriffen lässt sie sich problemlos im Camper oder Auto verstauen und bequem transportieren. Die robuste Konstruktion schützt den Inhalt vor Stößen, während rutschfeste Füße für einen sicheren Stand sorgen. Auch größere Flaschen finden problemlos Platz.
Empfehlung: Eine einfache, preiswerte funktionale Lösung für entspannte Picknicks und Ausflüge.
Die Dometic Cool-Ice WCI 22 überzeugt mit dicker Schaumstoffisolierung und cleverer Labyrinthdichtung, die das Eis – je nach Nutzung und Bedingungen – bis zu zehn Tage gefroren hält. Die nahtlose, robuste Polyethylen-Bauweise macht die Box langlebig und leicht zu reinigen. Ein Tragegurt erleichtert dir den Transport, auch über unwegsames Gelände oder an Bord. Mit 22 Litern Volumen bietet sie Platz für Getränke und Snacks, inklusive 1,5-Liter-Flaschen. Außerdem ist sie in kleineren (13 l) und größeren (33 l) Varianten erhältlich.
Empfehlung: Wegen ihrer besonders robusten Bauweise eignet sich die Box für die Verwendung in rauer Umgebung, beispielsweise am Strand. Wenn du für eine Passiv-Kühlbox nicht so tief in die Tasche greifen willst, wie du es bei der Anschaffung einer Qool-Box tun müsstest, könnte die Dometic Cool-Ice WCI in passender Größe eine gute Alternative sein!
Mit ihrem Gewicht von mehr als 10 Kilo ist die 94-Liter-Variante der Xtreme Cooler-Kühlbox vielleicht nicht unbedingt etwas für den Camping-Kurztrip zu zweit mit wenig Gepäck, eignet dafür aber bestens für Festivals oder Grillfeste mit mehreren Leuten – immer dann, wenn ihr wirklich viel zu kühlen habt. Die PU-Vollschaumisolierung inklusive Deckel hält Getränke und Lebensmittel bis zu fünf Tage kalt. Ein Ablassventil sorgt dafür, dass Schmelzwasser einfach abfließt. Große Räder, eine Teleskopstange und Griffe machen den Transport auch bei voller Beladung einfach. Das robuste Gehäuse aus HDPE-Kunststoff ist langlebig, und der Deckel lässt sich als Sitzfläche nutzen – bis zu 113 kg belastbar. Dosen- und Flaschenvertiefungen im Deckel runden das durchdachte Design ab.
Unsere Empfehlung: Für Rock- und Metalfans und anderweitig eingenordete Besucher von Festivals und Outdoor-Events fast schon ein must-have!
Die Kreher Polar bringt Retro-Charme und moderne Kühltechnik zusammen. In vielen angesagten Farben erhältlich, sorgt sie unterwegs zuverlässig für kühle Getränke und frische Snacks. Das robuste Kunststoffgehäuse mit Styroporisolierung macht sie leicht und langlebig. Ein verstellbarer Kunstlederriemen sorgt für bequemen Transport. Erhältlich in zwei Größen (12 und 20 Liter), ist sie auch eine coole Geschenkidee für Outdoor-Fans mit Stil.
Unsere Empfehlung: Für Leute, die viel Wert auf Design im Retrostyle und einen Eyecatcher bei einem gemütlichen Picknick legen.
Für eine Passiv-Kühlbox mit zuverlässig hoher Kühlleistung sollte schon etwas Geld in die Hand genommen werden. Unser Favorit, die Qool Passivkühlbox, kommt preislich fast an eine Kompressor-Kühlbox hin, hält dein Kühlgut wie Getränke, Früchte oder Snacks dafür aber auch zuverlässig über mehrere Tage frisch. Generell solltest du bei der Auswahl des für dich passenden Produkts auch jeweils auf drei Punkte achten:
Viel Spaß beim passiven Kühlen!