Wer kennt das nicht? Den Drang, sich nur noch in seinen Lieblings-Campingstuhl fallen zu lassen – nach einer Wanderung mit zu schwerem Rucksack oder einer anstrengenden Fahrradtour? Jeder, der schon mal „Rücken“ hatte, weiß, wovon ich rede: „Schmerz, lass nach!“
Was aber macht für Reisemobilisten einen Campingstuhl zum Lieblingsstuhl? Zu einem Möbel also, über das Ihr mit Argusaugen wacht und das Ihr auf keinen Fall mehr hergeben wollt? Ist es die Rückenlehne, die Sitzfläche oder eine Kopfstütze? Bei unseren Test-Experten ist es die Kombi aus diesen drei Features plus einige weitere wichtige Kriterien. All das zusammen heißt: höchster Sitzkomfort! Ein Campingstuhl, der das bieten soll, muss auf jeden Fall ein Hochlehner sein! Deshalb haben wir für euch 9 dieser Möbel in verschiedenen Preiskategorien getestet, denn die Stühle aus der Champions League der Campingmöbel gehören nicht zu den Billigheimern. Dafür aber sorgen sie beim Platznehmen für den „Ahhh“-Effekt!
Die Redakteure und Redakteurinnen aus dem Bereich Caravaning von DoldeMedien sind Camping- und Outdoor-Enthusiasten, die journalistische Praxiserfahrung mit großer Leidenschaft für alles verbinden, was draußen nützlich ist und Spaß macht. Alle folgen dem Credo „Raus, so oft es nur geht!“ Das gilt auch für Maike Leitholf und Philipp Pilson, die schon etliche Jahre für die Campercommunity Produkte testen und beim Hochlehner-Vergleich den Hut aufhaben.
Reimo Camp4 Malaga Breeze Plus
Reimo Joplin Deluxe
Frankana BelSol Diva Back to nature
Frankana HighQ Comfortable
Movero Westfield Outdoors Avantgarde Noblesse
Movero Crespo Air Deluxe
Isabella Loke High Back
Fritz Berger Berger Novara
Helinox Sunset Chair
Klarer Favorit ist der Camp4 Malaga Breeze Plus von Reimo. Er bietet von den getesteten Stühlen das beste Gesamtpaket.
Knapp hinter dem Testsieger sichert sich der Avantgarde Noblesse von Westfield Outdoors den verdienten zweiten Platz und überzeugt ebenfalls mit hohem Komfort.
Ebenfalls nur knapp geschlagen landet der Loke Hochlehner von Isabella auf dem dritten Platz.
Eines vorneweg: Eine hohe Lehne macht noch keinen komfortablen Stuhl. Vielmehr muss die Rückenlehne lang genug sein, um auch den Kopf abzulegen zu können, der Neigungswinkel gut einstellbar sein und die Form zur individuellen Anatomie passen. Schmeichelt der Stoff dem Rücken oder fühlt sich irgendwas unangenehm an? Passen Sitzhöhe und Sitztiefe oder schneidet die Kante eventuell unangenehm in die Beine? Wie bequem sind die Armlehnen? Gehen Auf- und Abbau leicht von der Hand oder besteht die Gefahr, die Finger zu quetschen? Stimmen Qualität und Verarbeitung?
Allgemein zeigt sich im Test schnell, dass höhenverstellbare Nacken- oder Kopfstützen – wie beim Camp 4 Malaga Breeze Plus – überaus praktisch sind und für jede Körpergröße ein Komfortplus bieten. Das Kissen des Westfield-Modells lässt sich sogar in der Dicke regulieren. Frankana setzt wie auch Isabella bei seinem HighQ-Comfortable- Modell auf ein Kissen, das sich via Klettverschluss in der Höhe verstellen oder ganz abnehmen lässt.
Die dritte Alternative ist ein straff gepolstertes Kopfteil, zum Beispiel bei Fritz Berger, das in die Rückenlehne integriert ist und daher passen muss. Auch Form und Material der Armlehnen, haben durchaus Einfluss auf den gesamten Sitz- und Liegekomfort. Mit Sicherheit werdet Ihr Armlehnen mit einer größeren Auflagefläche als angenehmer empfinden als schmale (und härtere) Varianten, und auch ergonomisch gebogene Armlehnen – wie die von Isabella und Westfield – dürften Euren Unterarmen und Handgelenken schmeicheln.
Kommen wir zum Handling, also wie das Zu- und Aufklappen gelingt. Hierfür braucht es Know-how und Übung, um den jeweiligen Stuhl – und Hochlehner sind schon etwas sperrig – mit Leichtigkeit auf- und zuzuklappen. Die gute Nachricht: Der Großteil der Hochlehner lässt sich mit etwas Übung unkompliziert handeln. Die Testexemplare von Reimo (Joplin Deluxe) und BelSol (Frankana) können durch ihren Faltmechanismus zwar flott zusammengefaltet werden, es ist aber sowohl Kraft als auch Geduld gefragt, und hin und wieder solltet Ihr eure Finger im Blick haben. Wie es auch einfach geht, zeigt der Crespo Air Deluxe mit seinem leichtgängigen, geschmeidigen Klappmechanismus.
Damit unsere Empfehlungen für euch nachvollziehbar sind, entwickeln wir für alle Produktgruppen in allen Produktkategorien Test- und Qualitätskriterien, die bei jedem Einzelprodukt geprüft werden. Diese Kriterien fassen wir zu einem Qualitäts- bzw. Testprofil zusammen, das Ihr unter diesem Absatz sehen könnt. Damit sorgen wir für seriöse Vergleichbarkeit und faire Bedingungen!
Nach diesen 10 Qualitätskriterien haben wir getestet
Nach dem Abarbeiten dieser Liste, der Beantwortung von zig-Fragen und nach gefühlt ebenso vielen Sitzproben haben eure Tester ihre drei Favoriten gekürt. Kein Wunder, dass Maike und Philipp nach ihrem intensiven Probesitzen auch mal wieder gerne in die Vertikale gewechselt sind, um andere Muskelgruppen zu fordern.
Der Camp 4 Malaga Breeze Plus von Reimo landete mit Bestnoten im „Warenkorb“ unserer Tester, bietet daher das beste Gesamtpaket und schnappt sich verdient den Testsieg. Dicht dahinter auf den Plätzen zwei und drei folgen der Avantgarde Noblesse von Westfield und der Loke Hochlehner von Isabella. Sie überzeugen ebenfalls in puncto Komfort, müssen sich aber aufgrund anderer Faktoren knapp geschlagen gegeben. Ein toller Nebenaspekt: Der Testsieger von Reimo ist rund 50 Euro günstiger als der Zweitplatzierte – das ist ein Wort!