Es ist eine der ersten Amtshandlungen, wenn Camper einen Platz für die Nacht ausgewählt haben: Aussteigen und checken, ob das Wohnmobil auch wirklich gerade steht. Für viele ist es Gefühlssache. Sie vertrauen dabei auf ihre innere Waage oder handeln nach Augenmaß.
Spätestens, wenn das Öl in der Pfanne sich auf einer Seite zu einem See sammelt oder der Partner nachts quer durchs Bett rollt, zeigt sich mitunter, wie genau das Pi-mal-Daumen-Nivellieren funktioniert hat. Im ungünstigsten Fall fährt der Absorberkühlschrank seine Leistung runter oder stellt seinen Dienst komplett ein und das Kühlgut muss entsorgt werden.
Wohnmobile richtig nivellieren
Luft-Reifenkissen, Auffahrkeile & Co: Das richtige Equipment
Zum optimalen Nivellieren des Reisemobils gibt es verschiedene, wirklich hilfreiche Hilfsmittel. Simpel und effektiv: Klassische Auffahrkeile in Form von Stufen- oder Schrägkeilen.
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Seit einiger Zeit sind auch Rundkeile oder Luftkissen am Markt erhältlich. Letztere werden unter dem tieferliegenden Rad platziert und heben dieses an, damit das Fahrzeug in eine waagrechte Position kommt. Achtung: Nivellierhilfen sind nicht zu verwechseln mit Unterleg-, Brems- oder Sicherungskeilen, die – über 3,5 Tonnen Pflicht – einzig zum Schutz gegen das Wegrollen sind.
flat-jack® Camper 2.0: Standsicherheit auf neuem Niveau
Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, kennt das Problem: schiefer Untergrund, wackliger Stand, umständliches Rangieren auf Keilen. Das flat-jack® Camper 2.0 schafft hier Abhilfe. Das robuste Luftkissen wurde speziell für Campingfahrzeuge bis sechs Tonnen entwickelt und bietet einen stufenlosen Niveauausgleich von bis zu 20 Zentimetern – ganz ohne mühsames Unterbauen.
Die tragfähige Doppelkonstruktion aus PU-Membran und gewebeverstärkter Außenhaut sorgt für Formstabilität, während das ausgeklügelte Kammerkonzept den Auflagedruck gleichmäßig verteilt und Verspannungen im Aufbau reduziert. Die Anwendung ist denkbar einfach: Handelsüblichen Mini-Kompressor anschließen, aufpumpen, ausgleichen. Praktisch ist auch der zusätzliche Luftablass für präzise Justierung. Ideal für Camper, die auf Komfort und Reifenschutz gleichermaßen Wert legen.
Das flat-jack Camper 2.0-Luftkissen gibt es im flat-jack®-Shop.
flat-jack® Camper-Edition: Schluss mit Schieflage
Abstützen, aufbocken, nivellieren – das tägliche Ritual vieler Camper am Stellplatz. Mit der flat-jack® Camper-Edition lässt sich das deutlich einfacher lösen. Die luftgefüllten Reifenkissen sind speziell für schwere Reisemobile bis sechs Tonnen konzipiert und ermöglichen einen stufenlosen Niveauausgleich – je nach Variante – von bis zu sechs Zentimetern (Camper) bzw. beeindruckenden 20 Zentimetern (Camper 2.0).
Beide Modelle bieten durch ihre robuste Doppelwandkonstruktion mit PU-Membran und gewebeverstärkter Außenhülle hohe Stabilität und Reifenschutz. Die ausgeklügelte Kammerstruktur passt sich flexibel an die Reifenkontur an, reduziert Auflagedruck und minimiert Spannungen im Aufbau. Mit einem handelsüblichen Kompressor lassen sich die Kissen einfach befüllen. Der Camper eignet sich für Reifen bis 255 mm, der Camper 2.0 für Breiten bis 305 mm. Besonders praktisch: Auch bei unebenem Gelände sorgt das System für sicheren Stand und ebene Innenräume – ganz ohne Auffahrkeile oder Stützanlage. Eine clevere Lösung für mehr Komfort auf Reisen.
Das flat-jack Camper 2.0-Luftkissen gibt es im flat-jack®-Shop.
Niveauausgleich auf dem Stellplatz – zwei Systeme im Vergleich
Klassische Keile: Die Höhe ist bei Keilen in Form von zwei bis vier Stufen festgelegt. Die üblichen Stufenhöhen sind vier, sieben und elf Zentimeter. Es gibt Unterschiede in der Länge und der Ausprägung der jeweiligen Stufe – und das hat Auswirkungen auf die Befahrbarkeit. Ist die Fläche zu kurz, ist das Auffahren schwieriger, da schwer einzuschätzen ist, wann die Räder komplett draufstehen.
Zudem gibt es Varianten mit einer geraden Fläche oder muldenartigen „Taschen“, die den Reifen vorn und hinten einfassen und das Abrollen der Reifen verhindern sollen. Diese Mulden erleichtern dem Fahrer des Campers, die Reifen in die richtige Position zu bringen, sind jedoch etwas schwieriger zu befahren, da die Erhöhungen zu Beginn und am Ende einer Mulde erst überwunden werden müssen.
Rundkeil und Luftkissen dagegen sind variabel in der Höhe und ermöglichen eine zentimetergenaue Ausrichtung. Bei Luftkissen ist die Höhe stufenlos einstellbar, die Kupplung wird geschont, die hohe Aufstandsfläche passt sich jedem Reifentyp an und führt zu gleichmäßiger Druckverteilung, womit Standplatten am Reifen vermieden werden. Zudem ist man nicht auf die Hilfe einer zweiten Person angewiesen. Nachteil: Es wird zusätzlich eine Pumpe/Kompressor benötigt. So exakt das Nivellieren mit Luftkissen auch sein mag, bei Bewegungen im Innenraum des Fahrzeugs schwankt dieses doch spürbar – zumindest wenn zwei Kissen unter den Rädern liegen. Man steht eben auf Luft. Bei Gefälle sind Luftkissen nur bedingt nutzbar. Dafür punkten Luft-Reifenkissen mit ihrem besonders geringen Gewicht und kleinem Packmaß, der leichten Bedienung – und eben der Möglichkeit, das Fahrzeug millimetergenau und ganz komfortabel zu nivellieren.
Kriterium | Auffahrkeile | Luft-Reifenkissen |
---|---|---|
Höhenverstellung | Stufenweise (z. B. 3 Ebenen) | Stufenlos (je nach Druck & Gewicht) |
Handhabung | Einfach, aber erfordert exaktes Rangieren | Bequem per Kompressor, kein Rangieren nötig |
Komfort | Fester Stand, aber oft nicht exakt eben | Gleichmäßiger Ausgleich, reifenschonend |
Untergrundabhängigkeit | Rutschgefahr auf losem Boden | Gute Anpassung, auch bei unebenem Terrain |
Zubehör nötig | Nein | Ja (z. B. 12V-Kompressor) |
Preis | Günstig | Höher |
Wartung & Pflege | Unkompliziert | Etwas empfindlicher (Schutzmatte empfohlen) |
Fazit | Klassisch, bewährt, aber begrenzt flexibel | Komfortabel, präzise, aber kostenintensiver |
Bei der Anschaffung von Auffahrkeilen sollten Sie darauf achten, dass der Keil für das Gewicht Ihres Wohnmobils zugelassen ist. Jeder Hersteller gibt an, wie hoch die Maximalbelastung pro Keil oder Achse sein darf – bei unter 3,5 Tonnen ist das in der Regel aber kein Problem.
Die Breite der Reifen spielt ebenfalls eine Rolle, denn diese sollte die Rampenbreite der Auffahrkeile nicht überschreiten, ansonsten drohen durch falsch ausgeübten, einseitigen Druck Schäden am Reifen.
Mittlerweile verstärkt anzutreffen sind Wohnmobile mit nachgerüsteten Hubstützanlagen, zum Beispiel von Al-Ko, Goldschmitt oder Linnepe. Sehr komfortabel: Diese Hubstützen richten das Fahrzeug auf Knopfdruck automatisch aus. Da ist kein Handgriff mehr nötig.
Zentimeterarbeit am Stellplatz: So manövrieren Sie Ihr Fahrzeug korrekt auf Auffahrkeile
Bevor man die Auffahrkeile vor oder hinter dem Reifen positioniert, sollte der Boden von größeren Steinen, Geröll oder auch Ästen befreit werden. So sichern Reisemobilisten maximale Stabilität, und nur so wird die Nivellierhilfe vor punktueller Belastung und Schäden geschützt.
Soll der Camper auf einer Seite gleichmäßig angehoben werden, gilt es, je einen Keil pro Reifen auf dieser Seite mit identischem Abstand vor oder hinter den Reifen zu legen. Manchmal verlangt die Bodenbeschaffenheit vor Ort, die Keile leicht versetzt einzusetzen. Das ist dann notwendig, wenn eine Ecke des Fahrzeugs etwas mehr angehoben werden soll. Hier gilt: Probieren, bis es passt. Am einfachsten nivelliert es sich zu zweit.
Nun den ersten Gang einlegen, vorsichtig die Kupplung kommen lassen und mit wohl dosiertem Gas die Keile erklimmen. Punktgenaues Bremsen ist gefragt – am Schluss dann die Handbremse aktivieren. Im Idealfall fährt man übrigens vorwärts auf die Keile, da der erste Gang kürzer übersetzt ist, als der Rückwärtsgang. Den Tipp sollten sich Fahrer eines Schalt- oder DSG-Getriebes zu Herzen nehmen. Fein raus sind Besitzer eines Wandler-Getriebes, mit ihm lässt es sich in beide Richtungen und besonders gefühlvoll auf Keile manövrieren.
Wer nun wissen will, ob er wirklich richtig steht, bedient sich eines kleinen Helferleins. Mit einer Miniwasserwaage – oder besser einer Kreuzwasserwaage – lässt sich im Handumdrehen ermitteln, ob das Fahrzeug richtig ausgerichtet ist. Am besten in der Küche auf die Arbeitsplatte oder auf den Esstisch legen – fertig.
Nivellieren mit kleinen Helfern
Es gibt mittlerweile auch Hersteller wie Steady Camp, deren Gadgets mit integrierter Libelle sich im Armaturenbrett einbauen lassen – so lässt sich mit einem Blick sehen, ob ich richtig stehe. Ebenfalls komfortabel sind eingebaute Systeme – zum Beispiel von E-Trailer. Damit kontrollieren Sie die Ausrichtung per App und können gegebenenfalls nachjustieren ohne auszusteigen.